Thursday 30 June 2011

Australien - und wer wohnt hinter den sieben Bergen?

Viele AustralierInnen fragen sich, wie ist das wohl hinter den sieben Bergen ... Sie wissen nur, dort ist es nicht so toll wie hier, denn Australien ist das beste Land der Welt und das alle, die nicht hier leben, absolut neidisch sind, nicht hier leben zu dürfen. 

Nicht nur geografisch betrachtet ist Australien ganz weit weg vom Rest der Welt.

Irgendwie merken manche Einwohner es ja selber, dass Australien ein ganz klein wenig langweilig und sehr isoliert ist. Nehmen wir zum Beispiel das Radioprogramm. Zwei beliebte Moderatoren sind nun in für ein Jahr nach Amiland und ihre Show wird von dort übertragen. Logo, da passiert ja wenigstens was. Kollegen von ihnen machen sich nun auf dem Weg nach London, um von dort zu berichten. Wieder einfach nur Logo, hier geht einfach nichts, dass will aufgepeppt werden.

Von so kleinen vorwitzigen Ausreißern abgesehen, sind jedoch alle total australienverliebt. Deshalb ist mein Leben in Australien auch nicht immer ganz ungefährlich. Sogar das Frühstück einzunehmen, ist so eine Sache, bei der ich immer auf der Hut bin und höllisch aufpassen muss. Zählen kann ich sie schon nicht mehr die Tage, an denen ich mich fast am Kaffee verschlucke. Heute ist wieder so ein Tag. Bei der Lektüre der folgenden Überschrift ist es mir beinahe wieder passiert.

„Ja, die Minen befinden sich im Besitz von ausländischen Investoren“.



Ich will kurz ergänzen, ich lese nicht den „Faschistischen Tagesanzeiger“, „Die Neue Rechte“, „Australien, eine Nation für Australier“ oder Ähnliches, sondern die stinknormale australische Tageszeitung. Und die nennt sich gerne auch, das Herz von Melbourne!

Wir Menschen leben in einer globalen Welt. Mal von dem einen oder anderen „Problemfall" abgesehen, betreiben die meisten Länder Handel miteinander. Alle sind auf die eine oder andere Art miteinander vernetzt.

Doch, und ich wundere mich jedes Mal wieder, hier auf dieser riesigen Insel, ganz weit draußen im Ozean, hat das noch gar niemand mitbekommen. Die Einwohner sind erschrocken und verwundert, dass es hier auf der Insel ausländische Investoren gibt.

Wir schreiben das Jahr 2011! Es ist Winter, der Himmel ist strahlend blau und dank meiner blitzartigen Reaktionsfähigkeit kann ich es verhindern, mir den heißen Kaffee auf meinen geliebten australischen Peter Alexander Schlafanzug zu spucken!

Schöne Grüße aus Melbourne!


2 comments:

  1. Also wirklich, wie albern! Der Riese BHPBilliton ist aus dem Zusammenschluß vom Riesen Billiton (europäisch/niederländisch) und dem Riesen BHP (100% australisch!) entstanden. Alle beteiligten Riesen haben vor und nach dem Zusammenschluß sowohl in Australien als auch im Rest der Welt alle Minen und verwandte Projekte aufgekauft, die nicht niet- und nagelfest waren. Abgesehen davon sind die Anteile von Unternehmen an der Börse doch sowieso in aller Welt verteilt. Heutzutage haben große Unternehmen doch gar keine richtigen "Besitzer" mehr, nur noch Manager, Geschäftsführer, Aufsichtsräte und Anteilseigner. Und Australier investieren bestimmt auch im Ausland.

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  2. Hi Anie

    Danke für Deinen Kommentar :-)

    Setzt man sich mit dem Weltgeschehen auseinander, sind einem gewisse Zusammenhänge selbstverständlich bewusst. Macht man das allerdings nicht, bemerkt man nicht, dass die Berichterstattung und auch Äußerungen der Politiker hier immer sehr populistisch ausfallen.

    Schöne Grüße aus Melbourne!
    Dorothée

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