Saturday 15 October 2011

Occupy Melbourne, Australien!

Die Ozis und Politik, das ist so wie Pommes mit Kaviar. Ausländerfeindlich sind alle ein wenig, man nennt sich dann aber einfach patriotisch, hört sich doch gleich viel netter an, in dem Punkt sind sich alle einig, Australien gehört den Ozis. Gut, damit hat es sich auch schon mit der Leidenschaft. Hauptsache dieses schöne Land gehört den Ozis und jeder hat ein Haus mit Gartenzaun und wenn möglich ein paar Autos und einen Golden Retriever plus ein paar Kindern in angesagter Tagesstätte oder Schule, je teurer desto besser. Bezahlt man dann noch einen Kredit für ein Haus in Höhe von um die ein bis zwei Millionen ab, ist alles gut. So einfach geht das mit dem Glück in Australien. Über Politik spricht man aber nicht gerne. Ist ja uncool, damit gibt man sich nicht gerne ab.

In den letzten Jahren musste ich mehrmals am Tag vollkommen volksverdummende Nachrichten über mich ergehen lassen, wie zum Beispiel das Australien, ganz anders als alle anderen Länder auf der Welt, keinen hohen C02 Ausstoß verursacht. Oder das der einzige Grund, dass die Regierung nicht möchte, dass Asylbewerber hier herkommen, der ist, weil sie fürchten, dass diese Menschen auf der Reise mit dem Boot untergehen. Menschenverachtende Ignoranz. Verständnisvoll sucht man weiterhin nach Lösungen, wohin sich die Asylbewerber denn nun abschieben lassen. Auch die Desensibilisierung der Australier in Bezug auf Geld ist fortgeschritten.

Die Australier sind immer freundlich!

In der Katzenpension in der Katze immer ihren Urlaub zu verbringen pflegt, darf ich pro Tag AUD 18 bezahlen. Es gibt Länder, in denen Menschen mit zwei USD am Tag zu überleben haben. Ja, davon müssen die ihren Lebensunterhalt bestreiten. Es ist pervers, so viel Geld für die Unterbringung einer Katze zahlen zu müssen. Ich möchte Katze aber auch nicht aussetzen, also muss ich zahlen. Ich hab das dann in der Katzenpension mal angesprochen, die Sache mit der Armutsgrenze und gefragt, ob die sich nicht schämen so eine Gebühr zu verlangen. So etwas kommt bei den Australiern gar nicht an. Die verstehen so etwas gar nicht. Aber locker flockig und nett waren sie, für mein Feedback hat man sich lächelnd bedankt. Da lass ich nichts auf die Australier kommen, sie sind immer freundlich!

Ruhe und Frieden!

Gestern hörte ich, dass die Australier alle so engagiert sind. Und das zeigen sie jetzt auch allen, der ganzen Welt wollen sie es zeigen. Occupy Melbourne.

Von heute an also, Speakers-Forum und Versammlungen so wie bei Occupy Wall Street, es wird Workshops geben, auf denen diskutiert wird über Themen zu Politik, Bildung, Gleichberechtigung, Umwelt ... Und das alles mitten in der Innenstadt von Melbourne. Und zu Ruhe und Frieden wird aufgerufen, also soll heißen, die Veranstalter bitten darum, dass alles friedvoll verläuft. Ich weiß ja nicht, was die da ansonsten erwarten.

Die perfekte Welle!

Viele Australier surfen gerne und manche sogar auch gut. Und seit einigen Wochen gibt es ja die Bewegung Occupy Wal Street. Und, das ist ja so eine ganz coole Sache. Da wollen Menschen was bewegen, was machen. Und die ganze Welt spricht darüber. Und das wollen die Melburnians jetzt auch haben. Und die Melburnians werden von den Veranstaltern gefragt „Wird dies ein entscheidender Moment für die westliche Welt im 21. Jahrhundert? Es liegt an ihnen.“ Melbourne steht jetzt mitten auf der Weltbühne.

Kümmert sie auch sonst nur das Geld und ihre geliebte Insel, jetzt lassen sie es sich nicht nehmen Teil der Bewegung zu sein. Occupy Melbourne! Das ist doch die perfekte Welle!


Schöne Grüße aus Melbourne!

1 comment:

  1. danke für die hilfreichen infos!

    Lena

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