Tuesday 5 June 2012

Australien am World Environment Day 2012

So richtig interessieren die AustralierInnen sich nicht für den Umweltschutz. Sicher gibt es Ausnahmen, die eine oder der andere wird überzeugter Umweltschützer sein, ich spreche hier mehr von dem Gesamteindruck, den ich gewonnen habe. Vor ein paar Jahren noch, da war es in Australien richtig trendy sich für den Umweltschutz einzusetzen, jeder hat davon gesprochen und darüber philosophiert, dass Australien weltführend in Sachen Umweltschutz werden soll. Geredet wurde viel, alle steckten voller Tatendrang. Jeder wollte nachhaltiger leben als sein Nachbar. Es sah aus, als würde wirklich etwas geschehen. Der Wille zur Veränderung war da.

Wir sprechen einfach nicht die gleiche Sprache

Während die AustralierInnen große Reden schwingen, stelle ich mir täglich seit Jahren dieselben Fragen. Es sind Kleinigkeiten, doch jede Tat zählt, war es nicht so? Die Klimaanlage an heißen Tagen einzuschalten, lässt sich nur schlecht vermeiden. Doch muss das Gerät von November bis Februar in einer Tour durchlaufen, nur weil Sommer auf dem Kalender steht? Und bietet es sich denn nicht an zumindest Fenster und Türen zu schließen, wenn die Aircon läuft? Muss man denn immer mit dem Wagen ins Büro oder zum Supermarkt fahren? Warum gibt es in Australien so gut wie keine Fair Trade Produkte zu kaufen? Auf diese Fragen konnte ich bislang keine Antworten finden. Beim Umweltschutz spreche ich einfach nicht die gleiche Sprache wie die AustralierInnen.

Umweltschutz ist lästig

So nach und nach wird das Thema Umweltschutz immer lästiger. Es wurde den AustralierInnen immer bewusster, dass beim Thema Umweltschutz der Einsatz jedes Einzelnen gefragt ist, und das schöne Worte alleine nicht ausreichen. Mitmachen möchten jetzt immer weniger.

Heute ist World Environment Day, in diesem Jahr von Brasilien ausgetragen läuft er unter dem Thema „Grüne Wirtschaft: Bist Du dabei?“ Die AustralierInnen wollen die Wirtschaft ankurbeln, doch es sieht nicht so aus, als ob sie dabei gleichzeitig auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz setzen. Die Hoffnung stirbt wie immer zuletzt.

Videoaufruf von Giselle Bündchen



Mehr Informationen zum World Environment Day 2012.

Schöne Grüße aus Melbourne!

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