Saturday, 25 August 2012

Australien. Unfall auf Ölplattform. Was jetzt?

Erinnert Ihr Euch auch noch daran? Vor ziemlich genau drei Jahren ereignete sich eine der schlimmsten Umweltkatastrophen Australiens. 

Nach einem Unfall auf einer Ölplattform im August 2009 liefen bis zum 3. November 2009 unkontrolliert Tausende Liter Öl aus einem leckenden Bohrloch in die Timorsee. Nordwestlich der westaustralischen Küste wurden auf einem 6.000 Quadratkilometer großen Ölteppich eines der größten maritimen Ökosysteme der Erde verseucht. Laut des Umweltministeriums konnte dank der sofort durchgeführten Rettungsmaßnahmen ein Tiersterben, in den Meeresparks des Cartier und Ashmore Reefs und an der Nordwestküste von Westaustralien verhindert werden.

Damals beschloss die Regierung Australiens, dass den Staaten und Territorien die Verwaltung von Öl-und Gas-Projekten nicht länger obliegen solle, entzog ihnen die Zuständigkeit und übertrug diese einer nationalen Regulierungsbehörde.

Es scheint, als habe man nun doch nicht von der Katastrophe im Indischen Ozean gelernt. Forderungen von Wirtschaftsverbänden und Landesregierungen die Entscheidungsprozesse zu beschleunigen, führten zu Plänen, die Vorschriften zu lockern und die Bundesaufsicht über betreffende Projekte aufzuheben. Mehr Effizienz im Umweltrecht ist erstrebenswert, doch Naturschutzgruppen appellieren an die Premierministerin, die rückwärtsgerichteten Reformen zu beenden. Die Australian Conservation Foundation bittet sie eine Lehre aus der sich in 2009 in Montara ereigneten Ölkatastrophe zu ziehen und die Aufsicht der Staaten und Territorien über komplexe Aktivitäten, auch zukünftig nicht zu vernachlässigen.

"Den nationalen Umweltschutz zu vernachlässigen, um Unternehmen vor zusätzlicher Bürokratie zu verschonen, ist ein unverantwortlicher Fehler, den Australier sehr bedauern werden. Wir müssen sicherstellen, dass unsere nationalen Umweltgesetze die einzigartigen ökologischen Kleinode wie das Great Barrier Reef, die Timorsee und die Korallensee für zukünftige Generationen angemessen schützen" sagte Chris Smyth vom ACF.

Was meint Ihr dazu? Stimmt es, dass die Vernachlässigung des Umweltschutzes ein Fehler ist, den Australien bedauern wird? Ich freue mich auf alle Antworten.

Schöne Grüße aus Melbourne!

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