Friday 10 August 2012

Öl- und Gas Explorationen westlich von Kangaroo Island

Vor Kangaroo Island in Südaustralien versammeln sich Seelöwen und vom Aussterben bedrohte Blauwale zur Nahrungsaufnahme. Eine australische Firma erkundet Ölfelder in der laut Angaben des Unternehmens zufolge, noch unzureichend erforschten Großen Australischen Bucht. Nun hofft man darauf, im Westen der Insel ein Explorationsprogramm, zunächst seismische Tests und später Bohrungen, durchführen zu können. Das Unternehmen plant, im ersten Quartal 2013 mit seismischen Tests und bei positiven Ergebnissen, bereits 2015 mit den Bohrungen zu beginnen.

Führungsrolle beim Schutz der Meere?

Der Umweltminister hat den Öl- und Gas Explorationen in dem Gebiet westlich von Kangaroo Island zugestimmt, indem er dieses nicht als schutzbedürftig erklärt hat. Damit gibt er den wirtschaftlichen Interessen der Energiewirtschaft Vorrang vor dem langfristigen Schutz der Natur. Der Minister wollte am 14. Juni 2012 in einem historischen Moment der Welt zeigen, wie man die Natur schützt und gab an, in Australien das weltweit größte Netzwerk von Meeresschutzgebieten anlegen zu wollen.

Die Unterwasser-Schluchten und nährstoffreiche Strömungen in der Region vor Kangaroo Island sind von entscheidender Bedeutung für Wildtiere und letztendlich auch für den Öko-Tourismus. Mit Öl-Bohrungen und seismischen Untersuchungen in der Tiefsee sind Risiken verbunden. Beide sind dafür bekannt, Auswirkungen auf Wale und Delfine zu haben. Hinzu kommt das Risiko einer Ölkatastrophe.

Australien kündigte mit schönen Worten an, in der ganzen Welt die Führungsrolle beim Schutz der Meere zu übernehmen. Warum stimmt der Umweltminister Öl- und Gas Explorationen im besagten Gebiet zu? Ist es ihm und der Regierung eigentlich doch egal, ob der Blauwal ausstirbt, oder ob Seelöwen und Delfine sich gestört fühlen? Was haltet Ihr davon? Ich freue mich auf alle Antworten.

Schöne Grüße aus Melbourne!

4 comments:

  1. Hi Dorothèe, das sind Politiker. In diesem Fall sind sie wohl gegenüber den Energieriesen eingeknickt. Mit landesweitem Protest könnte man sicherlich was bewegen. Eigentlich sind bei euch schon viele National Parks, Natur Reservate und geschütze Flächen. Auch wird der Öko Tourimus durchgeführt, da sollte doch was zu machen sein!

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  2. Hi Reinhard

    bei Geld hört der Spaß auf ...

    Umweltschutz wird hier leider nicht so groß geschrieben.
    Die Idee mit dem landesweiten Protest ist eine schöne Traumvorstellung, doch davon halten die hier überhaupt gar nichts die Australier. Das liegt denen so fern, sich auf die Straße zu stellen und sich für irgendwas einzusetzen. Solange die Einwohner einen Arbeitsplatz, ein Reihenhaus und ein Auto haben, sind sie glücklich genug. In den letzten sechseinhalb Jahren, die ich hier lebe, hat sich noch nie mehr als eine Handvoll Leute für die Umwelt interessiert.

    Schöne Grüße aus Melbourne!

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    1. Hi Dorothèe, das hatte ich anders gedacht. Zwar nicht das sie auf die Straße gehen (tut hier auch keiner) aber ein größeres Intresse hatte ich schon erwartet.
      Es wurden haufenweise Wal-watching und Touren zum Riff angeboten.

      Schöne Grüße

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  3. Hi Reinhard

    Danke fuer Deinen Kommentar.

    Ich finde das alles so spannend zu beobachten. Es wird hier wirklich nie langweilig, was das angeht.

    Whale Watching Trips oder Tauch- und Schnorchel-Exkursionen zum GBR anzubieten hat ja nicht unbedingt etwas mit Umweltschutz zu tun, bringt aber viel Geld.

    In Deutschland demonstriert niemand mehr? Huch, echt krass, wusste ich nicht.

    Schöne Grüße aus Melbourne!

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