Friday 21 September 2012

Australien. Unkrautbekämpfungsmittel schadet Great Barrier Reef

Alle paar Wochen fährt in meinem Stadtteil ein Mitarbeiter der Stadt auf einem „Gifttraktor“ durch die Straßen und sprüht „Zeugs“ auf den Bürgersteig. Für mich, die ich jeder Schnecke, die ich beim Kochen aus dem Bio-Kohl rette, einen Namen gebe, bevor ich sie in den Garten setze, ist dass immer wieder ein ganz dunkler Moment. Man kann auch auf für die Umwelt angenehme Art, das Haus putzen, den Garten beackern oder die Wäsche waschen und sich ernähren. Als ich den Typen auf seinem „Gifttraktor“ zum ersten Mal gesehen habe, ist mir fast das Herz stehen geblieben. Da versuche ich hier im Herzen von Melbourne unter Einsatz all meiner Kräfte die ganze Welt zu retten, und was macht der? Ich habe den netten Herrn gefragt, warum er Gift auf den Bürgersteig spritzt, doch der wusste gar nicht, warum das schlimm sein sollte, da war nicht viel los in diesem Kopf. Ich sage nur Gifttraktor. Nein, eine Atemschutzmaske hatte er natürlich nicht auf ... So ist das hier bei mir in der Innenstadt, wie sieht es denn im Rest von Australien aus?


Umweltschutz am Great Barrier Reef

Diuron ist ein gesundheitsschädliches, ökotoxisches und persistentes Unkrautbekämpfungsmittel und möglicherweise krebserregend. Es macht 80 Prozent der Herbizid Verschmutzung am Great Barrier Reef aus und schadet Korallen bis zu 60 km innerhalb des Weltkulturerbes. Diuron wird auch weiterhin dem Great Barrier Reef schaden, sollten die aktuellen Empfehlungen der für Pestizide und Tierarzneimittel zuständigen Behörde implementiert werden, warnte WWF-Australien heute. Der aus einer Langzeitbeobachtung resultierende Bericht der Behörde empfiehlt Kürzungen der Verwendung der gefährlichen Chemikalie, aber versäumt es, ein vollständiges Verbot zu empfehlen.

Laut aktuellen wissenschaftlichen Berichten stellt Diuron eine klare Bedrohung für die Gesundheit der Meeres-und Süßwasser-Ökosysteme dar, ist selbst schon bei Verwendungsmengen von mehr als 160 Gramm pro Hektar unsicher und verringert die Widerstandsfähigkeit der Ökosysteme wie dem Great Barrier Reef.

WWF-Sprecher Nick Heath gibt zu Bedenken, das „der Bericht Verwendungsmengen bis zu 450 Gramm pro Hektar vorschlägt, obwohl Wissenschaftler darauf hinweisen, dass diese Mengen für die Flüsse die in das Great Barrier Reef fließen, gefährlich sind.  Der Vorschlag, Diuron weiter zu verwenden, kommt in der gleichen Woche, in der Minister Burke einen stärkeren Seegras-Schutz fordert, und zu einer Zeit, in der Tausende von hungernden Schildkröten und Dugongs entlang der Küste angespült werden. Die UNESCO warnt bereits, dass das Reef als Weltkulturerbe in Gefahr gelistet werden könnte.“

Fahren bei Euch auch Gifttraktoren herum? Würdet Ihr es schade finden, wenn das Great Barrier Reed Schaden nimmt? Ich freue mich auf alle Antworten.

Schöne Grüße aus Melbourne!

2 comments:

  1. Also bei uns fährt Gott sei Dank nie ein "Gifttraktor" herum! Ich bin ein großer Tierfreund und gebe auch so gut wie jedem Tier draußen einen Namen.Auch wenn es nur eine Fliege oder Biene ist.
    Ich finde es ja schon schlimm dass der Traktor durch die Straßen fährt und Schnecken tötet (Dann auch noch krebserregend?!),aber dass auch noch das Great Barrier Reef davon Schaden nimmt,finde ich gleich umso schrecklicher!

    LG Anna

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  2. Hi Anna

    die Sache mit dem Umweltschutz haben die Menschen nicht so verinnerlicht ...

    Wir machen aber weiter, oder?

    Schöne Grüße aus Melbourne!

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