Friday 23 November 2012

Australien-Ereignisse. Wer steckt dahinter?

Manchmal fragen mich Leser per E-Mail, ob ich Australien-Ereignisse im Auftrag eines Verlags schreibe und ob ich dafür bezahlt werde. Ich recherchiere und schreibe alle Beiträge eigenständig und werde nicht dafür bezahlt. Die Frage wer hinter Australien-Ereignisse steckt, kann ich ganz klar beantworten:

Australien-Ereignisse - wer steckt dahinter?

Gestern in einem Meeting wurde ich interviewt. Nicht wirklich, aber es fühlte sich so an. Eigentlich bin ich dafür bekannt, Menschen die ich treffe auszufragen. Habe ich mich erst einmal warm gefragt, kann ich mich kaum noch bremsen. „Dorothée is so inquisitive.“ Doch diesmal befand ich mich in einer sehr außergewöhnlichen Situation. So entstand die Idee, meine Antworten auf die Fragen zu veröffentlichen.

Die Fragerin nenne ich nachfolgend „Darf ich mal was fragen.“ Das wird Euch als Australienfans interessieren:



Darf ich mal was fragen: Finden sie Australien teuer?

Dorothée Lefering: Ja klar. Das ist jetzt keine ernstgemeinte Frage. Vorgestern habe ich für zwei Packungen Bio-Erdbeeren (2 x 200 g) AUD 13,90 bezahlt. Angemessen geht anders.

D.i.m.w.f.: Sie haben recht, ich weiß, das höre ich andauernd. Finden sie das die Qualität der Produkte die Preise rechtfertigt?

Dorothée Lefering: Absolut nicht, Qualität und Preise stehen selten in Beziehung zueinander. Immer wieder bekomme ich zu hören, dass der Grund für die hohen Preise der ist, dass wir hier so unheimlich weit weg vom Rest der Welt sind. Das mag zum Teil der Fall sein, doch der AUD ist im Moment so stark, folglich hätten alle Importe sich verbilligen müssen. Je stärker die hiesige Währung, desto besser sollte ich als Konsument dastehen. Mich amüsieren Leute, die immer wieder sagen, die importierten Produkte sind so teuer, weil der AUD so stark ist.

D.i.m.w.f.: Viele sagen das Niveau der Produkte hat sich verschlechtert.

Dorothée Lefering: Dieser Aussage kann ich so nicht zustimmen, das Niveau, dass ich aus Europa gewohnt bin, habe ich hier nie erlebt, folglich kann ich nicht sagen, dass es schlechter geworden ist.

D.i.m.w.f.: Sind sie mit der Gemüseauswahl zufrieden?

Dorothée Lefering: Da fällt mir spontan eines zu ein: Essen wir heute Kürbis, Kürbis oder sollen wir doch lieber Kürbis essen? Um in Australien überleben zu können, muss man Kürbis einfach mögen ... oder Kumaras (Süßkartoffeln). Ich mag Kürbis.

D.i.m.w.f.: Wie finden Sie die Kleidung hier?

Dorothée Lefering: Die Mode entspricht nicht immer meinen Erwartungen. Ich fliege glücklicherweise ab und an in den Urlaub und kaufe dann in anderen Ländern ein.

D.i.m.w.f.: Wohnen sie gerne hier?

Dorothée Lefering: Die Frage kann ich nicht einfach beantworten. Hier kann man viel in der Natur unternehmen, es ist herrlich, meistens schönes Wetter zu haben. Ganz in der Nähe von mir kann ich an  atemberaubenden Stränden spazieren gehen, dass mache ich oft. In meiner freien Zeit fahre ich gerne einfach los, um neue Strände zu „entdecken.“ Da ich im Stadtgebiet von Melbourne lebe, kann ich ständig neue Restaurants und Bars besuchen. Es gibt sogar einige Museen, die ich gerne besuche, und Kinos.

Ich wünsche mir, eine Auswahl an Buchläden und die Möglichkeit an Wochenenden Länder, in denen ich neue Eindrücke sammeln kann zu besuchen. Australien ist leider isoliert vom Rest der Welt. Hier fahre ich mit dem Wagen zehn Stunden geradeaus, steige aus und finde dieselben Supermärkte und Lädchen vor, die ich auch in Melbourne besuche. Die Landschaft ist abwechslungsreich und aufregend, es gibt viel zu sehen. Der Rassismus nervt. Die medizinische Versorgung macht mir Sorgen, weil sie so unglaublich schlecht ist. Bei den meisten Ärzten frage ich mich, ob diese überhaupt eine Ausbildung haben. Das alles mag vielleicht nur auf Melbourne zutreffen, bislang habe ich in keiner anderen australischen Stadt gelebt. 

Das Wetter gleicht die Nachteile wieder aus.

D.i.m.w.f.: Wie lange haben sie gebraucht sich hier einzuleben?

Dorothée Lefering: Um die drei Jahre.

Warum fragen sie mich eigentlich all diese Dinge? Normalerweise sind die Australier doch sofort eingeschnappt, wenn man ihnen auch nur annähernd verrät, wie man Australien findet, weil sie sehr von sich und ihrer Insel überzeugt sind. Sie haben zwar einen, sorry, echt starken und „schlimmen“ Ozi Akzent, doch ... bitte nehmen sie es locker, von ihrem Verhalten her, kann ich einfach nur darauf schließen, dass sie nie im Leben eine Australierin sind.

D.i.m.w.f.: Mich interessiert es halt einfach, wie andere das Leben in Australien empfinden. Und, es stimmt, ich komme aus Schottland. Meine Eltern sind Schotten, ich bin mit ihnen hierhergekommen, bevor ich sprechen konnte. Doch so richtig dazugehörig fühle ich mich hier in Australien trotzdem nicht. Ich habe auch nie die Staatsbürgerschaft angenommen, obwohl ich mittlerweile sogar mit einem Australier verheiratet bin.

Dorothée Lefering: Ich bin ein "Profi" - mir können sie nichts vormachen.

Schöne Grüße aus Melbourne!

4 comments:

  1. Huhu Dorothée,

    ich mag keinen Kürbis ;-)

    Sehr interessant und kann ich so unterschreiben... und trotz allem diplomatisch geantwortet, also so diplomatisch wie möglich ;-)

    Beste Grüße
    justme

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  2. Huhu justme

    ehrlich gesagt, Kürbis musste ich auch erst lieben lernen. Aber jetzt: nicht ohnen meinen Kürbis :-)

    Schöne Grüße aus Melbourne!

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  3. Ich liebe Kürbis.
    Aber auch Paprika - und da setzt man sich hier schon öfter mal auf den Hintern im Supermarkt. $12 für 3 kleine Paprika. Oder auch mal $15.
    (Und das ist dann nicht Bio oder so...)
    Gruß
    Holger

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  4. Hi Holger

    toll, wenn Du Kuerbis magst, dann kann ja nichts mehr schiefgehen im Urlaub in Australien. Den gibt es ueberall :-)

    Schöne Grüße aus Melbourne!

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