Wednesday 22 May 2013

Australien - Warum das mit Starbucks nie so richtig hingehauen hat



Um die Jahrhundertwende erzählte mir ein zu der Zeit sehr enger Freund, dass er eine ganz dolle Geschäftsidee habe. Ich war ganz Ohr und er berichtete aufgeregt, wie fantastisch es sei, Kaffee mit Geschmack zu verkaufen: Karamell, weiße Schokolade, Vanille, Zimt. „Du bestellst Dir einen Kaffee und gießt einfach Sirup rein“. Damals fand ich das irgendwie ganz unglaublich unnötig, bald darauf nannte man das Starbucks. Ich staunte nicht schlecht, doch das Leben geht weiter. Und nur kurze Zeit später eroberte die Kette die Café-Landschaft in Deutschland und Österreich.

Im Jahr 2000 ging Starbucks offensichtlich davon aus, auf dem australischen Café-Markt ein ebenso leichtes Spiel zu haben. Auf der Insel wurden um die 80 Filialen eröffnet. Hinterher ist man immer schlauer. Die alte Weisheit gilt nach wie vor. Es macht Sinn, die Konkurrenz und den Markt zu kennen. Starbucks hat diese Fakten wohl nur erraten und lag dementsprechend daneben. In 2008, quasi über Nacht
verschwanden 60 Filialen, fortan gab es nur noch 20 Geschäfte. Warum hat das mit Starbucks nicht hingehauen? Mögen die AustralierInnen etwa keinen Kaffee? Unbeteiligte würden jetzt sagen, dass Australien doch kein Kaffeeland ist. Leute, die schon mal dort waren oder ihre Hausaufgaben gemacht haben, wissen, dass das Kaffeetrinken in Australien ein Volkssport ist. Und Starbucks konnte mit den vielen kleinen unabhängigen Läden schlicht und einfach nicht konkurrieren.


95% aller 6.500 Cafés und Coffeeshops sind fest in den Händen von Kleinunternehmen. Starbucks und Gloria Jeans kämpfen um die restlichen 5%. In Australien geht das, denn die Baristas bringen die nötige Leidenschaft für das Produkt mit. Kaffeeheißgetränke in Australien basieren meistens auf Espresso und die Kunst des Kaffeezubereitens haben die italienischen Immigranten mit nach Oztralien gebracht. Ob die Cafés nun wie Wohnzimmer oder aber ganz modern eingerichtet sind, eines haben sie alle gemeinsam, sie sind individuell dekoriert und liegen genau dort, wo die/der Otto-Normal-OztralierIn sie braucht, am Arbeitsplatz oder nahe dem Eigenheim.

Ich denke mehr als eine ganze Dekade zurück, sehe alles ganz genau vor mir und rätsel noch immer: Wer braucht schon Sirup im Kaffee, wenn Salz in der Suppe doch so viel besser ist.

Was meint Ihr? Ich freue mich auf alle Antworten.

Schöne Grüße!

3 comments:

  1. Neben Gloria Jeans gibt es ja auch noch Dome, Coffee Club, Jesters, Mc Café, etc... ich vermute mal, es sind weniger als 95% reine Kleinunternehmer, aber Du hast schon recht, die Kaffeelandschaft ist vielseitiger als in Europa.

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  2. Hi Doro,

    schoen was wieder von Dir zu hoeren.
    Ich habe mir jetzt fuer 89A$ ein Nespresso-Maschine zugelegt.
    Ergebnisse ziemlich ok. Starbucks noch nie, Asbach im Ruedesheimer Kaffee lasst ich mir gefallen :-)
    Cheers
    Marko

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  3. Huhu Dorothée,

    ich trinke keinen Kaffee...
    Aber ich war letztens das erste Mal in Starbucks und habe heiße Schokolade getrunken. Was soll ich sagen... sie hat mir nicht geschmeckt.
    Dagegen habe ich in australischen Cafes immer sehr wohlschmeckende heiße Schokolade angetroffen... und wurde noch nie enttäuscht.

    Liebe Grüße
    justme

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