Viele
Arbeitgeber/Auftraggeber schrecken nicht davor zurück, Mitarbeiter und/oder
Partner aufzufordern, umsonst zu arbeiten. Der eigene finanzielle Vorteil
bedeutet ihnen so viel, dass sie nicht einmal mit der Wimper zucken, bevor sie
andere wie Sklaven behandeln. Die Schuld darf man nicht allein den Auftraggebern
oder Arbeitgebern zuschieben. Es gibt leider genug Leute, die gerne Sklaven
sind.
Ach früher, ja früher,
da war doch wirklich alles besser. Oder? Zumindest gab es Leute, die
leidenschaftlich genug waren, etwas zu verändern.
Am 21. April 1856 nach
Verhandlungen zwischen Handwerkern und Unternehmern, und unter Zustimmung der
Kolonialregierung, wurde in Melbourne im Bundesstaat Australien ein
Achtstundentag bei vollem Lohnausgleich in der Baubranche eingeführt. Die
Bewegung wurde von Steinmetzen angeführt, die fanden, dass acht
Stunden pro Tag in der australischen Hitze angemessen sind. Außerdem haben sie
so auch Zeit, soziale Kontakte zu pflegen, was wiederum zu mehr Gelassenheit
führen wird. Acht Stunden arbeiten, acht Stunden schlafen und acht Stunden
Freizeit und Erholung.
Arbeiterparadies
Zwei Arbeitgeber, die
über riesige Aufträge an öffentlichen Gebäuden verfügten, widersetzten sich der
neuen Arbeitszeitenregelung. In Reaktion auf ihre Unnachgiebigkeit machten die
Steinmetze einen Protestmarsch von der Universität Melbourne bis zum Parliament
House. Auf ihrem Weg forderten sie immer wieder Bauarbeiter auf, mit zu
marschieren. Innerhalb von zwei Wochen stimmten die Arbeitgeber zu. Die
Bauarbeiter hatten einen echten Sieg errungen. Die Regelung wurde zum
nationalen und internationalen Standard für Arbeiter und wurde weltweit
gefeiert. Seitdem gilt Australien als Arbeiterparadies.
Hand aufs Herz
Habt Ihr heute umsonst gearbeitet? Warum eigentlich? Was
versprecht Ihr Euch davon? Stellen wir uns einmal ganz dumm und nehmen an, wir
würden ab sofort alle umsonst arbeiten. Genau. Wie soll das funktionieren?
Sollen wir dann alle zusammen verhungern? Ihr arbeitet umsonst, schenkt
Arbeitgebern und Auftraggebern Geld (Euer Gehalt) seid aber gleichzeitig zu
geizig Eurem besten Freund einen Cappuccino auszugeben? Da stimmt doch
irgendwas nicht, oder? Ihr seid Arbeitgeber und Euch ist es so was von egal,
wie Eure Mitarbeiter ihren Einkauf bezahlen oder sich ein Kinoticket kaufen
können? Wie kann man damit noch ruhig schlafen? Was würdet Ihr machen, wenn jemand das von Euren Kindern oder Enkelkindern verlangen würde? Ich freue mich auf alle
Antworten.
Schöne Grüße
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