Thursday, 24 April 2014

Australien: Seit 1856 Arbeiterparadies

Viele Arbeitgeber/Auftraggeber schrecken nicht davor zurück, Mitarbeiter und/oder Partner aufzufordern, umsonst zu arbeiten. Der eigene finanzielle Vorteil bedeutet ihnen so viel, dass sie nicht einmal mit der Wimper zucken, bevor sie andere wie Sklaven behandeln. Die Schuld darf man nicht allein den Auftraggebern oder Arbeitgebern zuschieben. Es gibt leider genug Leute, die gerne Sklaven sind.

Ach früher, ja früher, da war doch wirklich alles besser. Oder? Zumindest gab es Leute, die leidenschaftlich genug waren, etwas zu verändern.

Am 21. April 1856 nach Verhandlungen zwischen Handwerkern und Unternehmern, und unter Zustimmung der Kolonialregierung, wurde in Melbourne im Bundesstaat Australien ein Achtstundentag bei vollem Lohnausgleich in der Baubranche eingeführt. Die Bewegung wurde von Steinmetzen angeführt, die fanden, dass acht Stunden pro Tag in der australischen Hitze angemessen sind. Außerdem haben sie so auch Zeit, soziale Kontakte zu pflegen, was wiederum zu mehr Gelassenheit führen wird. Acht Stunden arbeiten, acht Stunden schlafen und acht Stunden Freizeit und Erholung.

Arbeiterparadies

Zwei Arbeitgeber, die über riesige Aufträge an öffentlichen Gebäuden verfügten, widersetzten sich der neuen Arbeitszeitenregelung. In Reaktion auf ihre Unnachgiebigkeit machten die Steinmetze einen Protestmarsch von der Universität Melbourne bis zum Parliament House. Auf ihrem Weg forderten sie immer wieder Bauarbeiter auf, mit zu marschieren. Innerhalb von zwei Wochen stimmten die Arbeitgeber zu. Die Bauarbeiter hatten einen echten Sieg errungen. Die Regelung wurde zum nationalen und internationalen Standard für Arbeiter und wurde weltweit gefeiert. Seitdem gilt Australien als Arbeiterparadies.

Hand aufs Herz

Habt Ihr heute umsonst gearbeitet? Warum eigentlich? Was versprecht Ihr Euch davon? Stellen wir uns einmal ganz dumm und nehmen an, wir würden ab sofort alle umsonst arbeiten. Genau. Wie soll das funktionieren? Sollen wir dann alle zusammen verhungern? Ihr arbeitet umsonst, schenkt Arbeitgebern und Auftraggebern Geld (Euer Gehalt) seid aber gleichzeitig zu geizig Eurem besten Freund einen Cappuccino auszugeben? Da stimmt doch irgendwas nicht, oder? Ihr seid Arbeitgeber und Euch ist es so was von egal, wie Eure Mitarbeiter ihren Einkauf bezahlen oder sich ein Kinoticket kaufen können? Wie kann man damit noch ruhig schlafen? Was würdet Ihr machen, wenn jemand das von Euren Kindern oder Enkelkindern verlangen würde? Ich freue mich auf alle Antworten.

Schöne Grüße

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