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Tuesday 13 July 2010
Schni Schna Schnappi
Viele Australienbesuchende Touristen lieben es im Northern Territory, Queensland oder Western Australien auf eine Bootstour zu gehen. Abenteuer pur. Krokodile, Krokodile, Krokodile. So ein Krokodil mal in echt sehen, dass ist ja schon sehr aufregend. Ein Salzwasserkrokodil, hier in Oz ‚Salti’ genannt (Salti, Kurzform für Saltwater Crocodile) ist gefährlich. Spätestens seitdem wir Crocodile Dundee kennen lernen durften, wissen wir das alle.
Ein Krokodil ist ja ein Tier, es lebt in Flüssen und deshalb kann man auch seine Uhr nicht nach dem Krokodil stellen. Wie diese Urviecher also anlocken, um sie Touristen vorzuführen? Findige Ozis hatten die tolle Idee, aus einem Boot an einer Angel Fleisch über das Wasser zu halten. Zur allgemeinen Begeisterung schießt meistens auch ein Salti aus dem Fluss und schnappt nach dem Fleisch am Haken. Klick, klick, klick machen da die Kameras und Schni Schna Schnappi das Krokodil, so oder ähnlich. Das sind Riesenbrocken, ungefähr 5 Meter lang.
Es kam wie es kommen musste. Manche Krokodile attackieren nun oft herannahende Boote. Jetzt kann man von zwei Möglichkeiten ausgehen. Die wollen spielen oder leichte Beute machen, sie erwarten ja dass jemand Fleisch über Bord hält, welches sie sich schnappen können. Herausfinden werden wir den Grund wohl nicht. Vor einigen Jahren fiel ein Krokodil ganz besonders negativ auf, indem es jedes vorbeikommende Boot angriff. Der Mensch begibt sich in das Territorium der Krokodile und lockt sie an, um damit Geld zu verdienen. Und auf jeden Fall sind die Krokodile die Bösen. Dieses äußerst gefährliche und freche Krokodil wurde umgehend gefangen und in einen ‚Wildlife Park’, was so eine Art kleiner Zoo ist, strafversetzt. Getauft wurde der 800 kg Bursche auf den Namen Fatso. Hier können ihn nun Leute ansehen, die sich die Bootstour nicht zutrauen, aber doch gerne ein Krokodil in Australien sehen möchten.
Wenn die Krokodile nicht gerade Kunststückchen für abenteuerlustige Touristen vorführen, warten sie im Wasser auf Beute. Sie schnellen aus dem Wasser, ergreifen ihre Opfer und ertränken sie. Ein Salti lässt nichts und niemanden gehen. Was es einmal gepackt hat, wird getötet und verspeist.
Gestern Abend in Broom, Western Australien. Einem Touristen war es verdammt langweilig. Ja, auch das kann einem hier passieren. Langeweile. Diese Langeweile hat der Typ bei einem Besuch im Pub mit Alkohol betäubt. Er war wohl so betäubt, dass er aus dem Pub geschmissen wurde. Irgendwie hatte er aber wohl doch noch Lust was Spaßiges anzustellen und ist eben zu dem kleinen Zoo gegangen, in welchem Fatso jetzt zu wohnen hat. Wahrscheinlich fühlte der Mann sich auch etwas einsam. Er stieg in Fatsos Gehege und wollte ihn streicheln und auf ihm reiten. War ja schon spät und Fatso hatte den ganzen Tag für Touristen posiert. Er war schon eingedöst. Um dem jungen Mann anzudeuten dass er keine Lust auf Besuch hat, hat er diesen kurzerhand ins Bein gebissen. Fatso wollte wohl wirklich einfach nur noch schlafen um diese Stunde, denn er hatte noch nicht einmal Lust diesen Eindringling zu töten. Mit starken Bisswunden schleppte der Mann sich zurück über den Zaun und konnte mittlerweile im Krankenhaus versorgt werden. Ganz schönes Glück im Unglück. Das Glück ist mit den Doofen.
Die Polizei ist sich sicher, dass der Mann sich nicht so mit Salzwasserkrokodilen auskennt, weil er aus dem Osten Australiens kommt. Kennen die den Crocodile Dundee etwa nicht?
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Hier noch zwei Kommentare aus der Tageszeitung zu dem Vorfall:
Stupid Tourists!! Who Needs Them??
Maybe We Should Tell All Tourists If You Can Ride The Real Crocodile
For 30 secs You Get A Big Prize.
Like a Free Ride To The Hospital or Free Ride To Crocodile Hell!
And the state govt is encouraging them to come here?
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Schöne Grüße aus Melbourne!
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