Friday, 8 October 2010

Melbourne, was geht am Wasser?

Melbourne hat unzählige Stadtteile. Jeder hat wohl irgendwo irgendwas und seine aufregenden und auch weniger aufregenden Ecken. Charme, den haben sie alle. Wenn ich jetzt den einen tollsten oder etwa den unattraktivsten nennen würde, das wäre so, als würde ich felsenfest behaupten, dass es nachts kälter ist als draußen.


Was kann man hier am Wasser alles so machen in der Stadt? Heute gucken wir uns mal ein paar Stadtteile am Meer an. Meer darf man es gar nicht nennen, es ist ja ‚nur’ eine Bucht. Doch Moment, es ist blau, manchmal türkis, es hat einen Sandstrand, es gibt Fische, Seehunde, Delfine, Pelikane, Quallen, Segelboote, Pinguine, Algen, Seesterne und sogar Kreuzfahrtschiffe, Fähren und Containerschiffe fahren umher. Also, der Einfachheit halber, und weil es sich doch so schön anhört, bleibt es für mich das Meer. 

Die Bucht streckt sich von Point Lonsdale bis Point Nepean, oder von mir aus auch gerne von Point Nepean bis Point Lonsdale über ungefähr 260 km Küste dahin, es gibt um die 40 Strände und Melbourne macht nur einen Teil davon aus.

Gute Frage also, was kann man hier so alles machen am Meer? Los geht’s! 
 
Williamstown ist ein Vorzeigestadtteil. Ist zwar relativ weit weg von der Innenstadt, doch so schön ist er der Ort, den muss ich hier einfach erwähnen. Urlaub, Urlaub, Urlaub. Blauer Himmel, weiße Segelboote, ein Yachthafen und Sandstrand. 
 
Willy, Spitzname des Vororts, ist im Westen von Melbourne und hat einen echten eigenen kleinen ‚Ortskern’. Hier gibt es Boutiquen und Schuhgeschäfte neben Deli’s, in denen man die eine oder andere Leckerei kaufen kann. Vom Yachthafen aus, genießt man eine prächtige Sicht auf die Skyline Melbournes. Super Photomotiv. Willy ist sehr beliebte Wohngegend und zugleich auch Ausflugsziel. Die meisten Leute, die hier wohnen, haben mindestens einen Golden Retriever und ein paar glückliche Kinder.

Im Sommer fallen die Touris in Massen ein, doch ist es nie hektisch, dafür immer entspannt und freundlich. Schwimmen, joggen, segeln, Tennis spielen, den Golden Retriever ausführen, Rundflug mit einem Wasserflugzeug, spazieren gehen und Rad fahren lautet das Motto.


Tipps Spaziergang im Vogelschutzgebiet. Sirens Restaurant und Bistro. Echtes Strandhaus Gefühl in dem direkt am Meer gelegenen Restaurant. The Beach Dressing Pavilion Esplanade, Williamstown. Im Sommer mit der Fähre vom Gem Pier entweder nach St Kilda oder zu South Gate.Titanic Restaurant. Man kann wählen, ob man den Untergang der Titanic lieber in der Ersten oder der Dritten Klasse erleben möchte, sicher ist, der Abend wird im Desaster enden. Trotzdem voll witzig! 1 Nelson Place, Williamstown.

Docklands Futuristische Hochhäuser, wohin man auch sieht. Der ganze Stadtteil wirkt so unfertig, wie versprechend. Die Städteplaner geben sich allergrößte Mühe, diesen Teil der Stadt aufregend zu gestalten, doch bleiben Gäste in den vielen Restaurants und Bars, die um den Yachthafen herum liegen, immer noch aus. Man kann umsonst mit einer Touri-Straßenbahn, der "Circle Line" hin, doch es gibt auch öffentlichen Nahverkehr. Als ich den letztens mal in Anspruch genommen habe, durfte ich feststellen, dass die Tram samstagabends nur alle 25 Minuten fährt. Soviel dazu! 

Dieser Teil der Stadt kann auch an einem schönen Sommertag mit strahlend blauem Himmel wie eine Geisterstadt wirken. Es gibt einige Shopping Center. In den sicherlich über 100 unterschiedlichen Geschäften findet man alles was man sucht, wenn es einen nicht stört, dass man fast immer alleine ist. Bleibt abzuwarten, ob Melbourne es schafft, diesen Teil der Stadt zu integrieren. Zu wünschen wäre es, nach all dem Aufwand, der hier betrieben wurde.

Tipps Restaurants an der New Quay Promenade, Docklands. Southwarf Shopping Center. Schnäppchen-Shopping Tempel. Southwarf. Docklands.

Southgate Hier entlang des Yarra hat man die beste Aussicht auf die Innenstadt mit dem davor gelegenen Flinders Street Hauptbahnhof. Ein gutes Restaurant neben einem schlechten und das abwechselnd, die Auswahl ist riesig und fällt schwer. 
 
Hier wird auch gerudert oder einfach nur flaniert. Besonders nachts ist diese Kulisse einmalig. Da bestätigt sich mal wieder ein Klischee. Nachts ist alles aufregender.

Tipps Royal Botanical Gardens mit dem mehr als 50.000 Pflanzenarten. Hier gibt es auch ein tolles Café im Besucherzentrum. Es bietet sich allerdings an, ein Baby, Kleinkind, Kind dabei zu haben, hier kommen die schönsten Mütter mit den neuesten Kinderwagen zusammen, um mit ihren Kleinen in der Sonne einen Babycino (aufgeschäumte Milch mit Kakaopulver in Espressotasse für $AU 2,50) zu trinken. Der Eureka Tower, 300 m hoch. Im 88. Stock liegt das Skydeck. Von 'The Edge' – einem Glaswürfel, der 3 Meter aus dem Gebäude rausragt, kann man die Aussicht genießen. Melbourne Concert Hall, die National Galerie von Victoria, das Performing Arts Museum und das Victorian Arts Centre mit State Theatre, Playhouse und George Fairfax Studio.

Port Melbourne Ein Hotel, einen Pier und Briefversand, 1839 ins Leben gerufen und seit 1884 als Port Melbourne bekannt. Dieser Stadtteil hat sich in den letzten Jahren auch wirklich gemacht. 

An der palmengesäumten Uferpromenade liegt ein einladender Stadtstrand. Man kann praktisch neben der Fähre, der ‚Spirit of Tasmania’, baden gehen, denn vom Station Pier macht sich diese täglich auf den Weg nach Tasmanien. Jeden Tag, wenn die Fähre ablegt, kann man ihr Typhon hören, was dem ganzen Ambiente das Flair der großen weiten Welt verleiht. Es gibt viele modernisierte Fischerhäuser, doch auch sehr viele moderne Apartments, die sich in umgebauten Speicherhäusern befinden. 

Die Bay Street mit ihren Bioläden, Boutiquen, Bäckereien, Schuhgeschäften, Bücherläden, Optikern und Yoga Studios ist einen Besuch wert. Frühstücken, Schwimmen gehen, shopping, Kaffee und Kuchen, Spa-Behandlung, Jet Ski fahren, auf Kreuzfahrt gehen, zu Abend essen. In Port Melbourne alles an einem Tag möglich.

Tipps Simple Affair. Bioladen, Cafe und Wellnesszentrum in einem. 224B Bay Street, Port Melbourne.Camparis. Frühstück, lunch und Abendessen direkt am Station Pier. Meerblick mit einer Mischung aus italienisch, griechischer und spanischer Küche und einer gigantischen Kuchenauswahl. Beacon Cove, Port Melbourne. Diva Scandinavia. Boutique mit Skandinavischer Mode, geführt von freundlichen Schwedinnen. 96 Bay Street, Port Melbourne.

Albert Park Bester Stadtteil von Melbourne! (Wir erinnern uns: … nachts ist es kälter als draußen). Ja, ja, ja, das findet natürlich nicht jeder.

Alte viktorianische Häuser mit bunten Vorgärten in denen Katzen hinter weiß gestrichenen Zäunen faul in der Sonne liegen. Ein Stadtteil, wie aus dem Bilderbuch. Auf der Hauptstraße in Albert Park, der Victoria Avenue gibt es zahlreiche Cafés, Bäckereien, Restaurants, einen Buchladen, der zum Stöbern einlädt, Antiquitätengeschäfte und tolle Boutiquen.

Albert Park hat einen See, ein Olympia Schwimmstadion und liegt am Strand. Wenn am See nicht gerade das Formel Eins Rennen stattfindet, kann man hier gut joggen gehen oder einfach nur auf der Wiese liegen, Golf-Club gibt es auch…


Tipps Kamel. 19 Victoria Ave, Albert Park. Kamel ist ein Café-Restaurant mit Gerichten aus dem Mittleren Osten, in der die Bedienung immer ein Lächeln auf dem Gesicht trägt. The Avenue Food Store. 69 Victoria Ave, Albert Park. Freundliches Café, nicht unweit vom Strand, welches den besten Apfelkuchen mit Sahne in der „Südlichen Hemisphäre“ serviert. Sambag. 84 Bridport Street, Albert Park. Traumhafte Handtaschen und Schuhe, inklusive der in Australien berühmten Ballerinas. Erforderliche Preise in luxuriöser Atmosphäre.


St Kilda Es gibt schöne und auch weniger schöne Ecken. Geprägt von Häusern gebaut Anfang des 20. Jahrhunderts in der edwardianischen Zeit. Nachtleben, was spät abends an Wochenenden nicht immer schön anzusehen ist, weil viele Betrunkene unterwegs sind und auch schon mal ein ‚liquid laugh’ machen. Da dies nachts in Vergnügungsvierteln jedoch wohl überall auf der Welt der Fall ist, sollte dies niemanden davon abhalten, sich dorthin auf den Weg zu machen. 

Das Leben spielt sich tagsüber am Strand, und abends auf der Acland Street und auf der Fitzroy Street ab. Am Strand gibt es ein Fitness Center und Meerwasser-Schwimmbad. Am Strand von St Kilda West kann man auch kitesurfen.

Tipps St Kilda Pier und Kiosk. Cafe und Restaurant auf Stelzen im Meer mit genialer Aussicht auf die Innenstadt. Catanie Gardens. Nach Einbruch der Dunkelheit im Park am Meer die vielen Possums bestaunen, die in den Palmen leben. Wer muss da noch in den Zoo? Theatreworks. 14 Acland Street, St Kilda Theater im Herzen von St Kilda. Das ständig und schnell wechselnde Programm macht es einem leicht, zu einem Theaterliebhaber zu werden. 

So schön ist es hier bei uns. So und jetzt für alle, die hier sind. Raus und macht was draus. Für alle, die nicht hier sind, raus und macht was in eurer eigenen Stadt. Es kann überall schön sein, liegt es doch im Auge des Betrachters!  

Tipps Neugierig bleiben, Augen offen halten und genießen!

Heute ist Freitag und das Wochenende wird sonnig.

Schöne Grüße aus Melbourne!

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