Tuesday 30 November 2010

Auf Delphintour von Robbe gebissen!

Da soll doch noch mal jemand sagen hier sei nichts los in der Bucht von Melbourne. Man kann unendlich viel unternehmen und erleben. Man kann an den Strand gehen, sich dort hinlegen, spazieren gehen, schwimmen gehen, Volleyball spielen, ein Buch lesen, Eis essen oder was auch immer.


Beispielsweise kann man aber auch auf eine Bootstour gehen, um Delphine zu beobachten oder gar mit ihnen zu schwimmen. Richtig aufregend. Welches Herz schlägt beim Gedanken an den fröhlichen, lebenslustigen, freundlich aufgeweckten Flipper nicht höher? Und sei es aus unterschiedlichen Gründen. Flipper haben wir damals alle im Fernsehen angeschaut. Mittlerweile weiß doch fast jedes Kind, das es nicht so cool ist, Tiere zur Unterhaltung von Menschen in Gefangenschaft zu halten. Flipper soll ja auch gar nicht so glücklich gewesen sein damals. Seine Verwandten, die heute in Zoos und Themenparks gefangen gehalten werden, sind es auch nicht. Und trotzdem sind die meisten Leute so ignorant und gehen in einen Wasser-Themenpark. Nicht gut!

Mann kann sich den Flipper hier in Australien an vielen Orten auch in freier Natur ansehen. Rauf aufs Boot und Augen auf. Geduld muss man mitbringen. Doch so ist das halt in der Natur. Manchmal schippert man stundenlang rum und sieht noch nicht einmal einen einzigen Delphin. Als Entschädigung kann man ja die Seeluft genießen und die Aussicht. Ich war mal auf einer „Delphintour“ und habe sehr viele Tiere gesehen, nur keinen einzigen Delphin. Dafür konnte ich aber dort schwimmen gehen, wo Robben leben. Das war sehr niedlich. Vorab versicherte mir der Skipper, dass alles den Vorschriften entspricht und die Delphine oder Robben sich weder durch uns Touristen noch durch das Boot gestört fühlen. Ungern möchte ich die Tiere nerven, ich bin da ja nur zu Besuch im Ozean, die Robben und Delphine leben dort. Ganz sicher bin ich nicht, ob es die Tiere nicht doch beeinträchtigt, wenn ich sie im Wasser besuche. Vielleicht hat der Skipper mir die Tour ja nur verkaufen wollen. Ist es verantwortungsbewusst mit einem wilden Delphin zu schwimmen?

Robben werden bis zu 300 kg schwer und haben scharfe Zähne. Es sind wilde Tiere! Sie ernähren sich von Fischen, Krebstieren, ab und zu auch von Pinguinen oder sogar von Touristen. Was? Von Touristen? Zumindest versuchen sie es (Quatsch!).

In der letzten Woche wurden in der Bucht drei Touris von Robben gebissen. Die sind den Robben wohl einfach zu nah gekommen. Stell mir das Szenario so vor. „Die sind so süß, gerne möchte ich die mal streicheln, „... schwimm, schwimm, schwimm…“Aua! Aua! Autsch! Man, die sind verdammt gefährlich, die Biester.“

Australien ist und bleibt einfach ein durch und durch gefährliches Land.

Auch in dem Fall wird der Skipper vorab versichert haben, dass die Bootstour die Tiere nicht beeinträchtigen wird. Warum haben die Robben denn ganz deutlich zu verstehen gegeben, dass die Menschen abhauen sollen? Warum hören die Menschen einfach weg?

Übrigens, ich war mal auf einer Bootstour, nur um mir die Landschaft anzuschauen und habe unheimlich viele Delphine dabei gesehen. So ist das halt in der Natur!

Schöne Grüße aus Melbourne!

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