Wednesday 9 February 2011

Australien. Es mal so richtig krachen lassen…

Schon am frühen Morgen habe ich heute wieder über die Stränge geschlagen, ja, ich hab es mal so richtig krachen lassen. Zum Frühstück habe ich Müsli gegessen, mit Banane in Scheiben geschnitten. “Weil ich es mir Wert bin”. Wie bitte?

Ich sag nur, Bananenpreis bis AUD 14/kg, siehe Info-Bildchen links.

Bananen aus Südostasien, Südamerika oder Afrika bekommt man hier nicht in Australien. Für die Bananen gilt: “Einfuhr ABSOLUT so was von VERBOTEN”.

Am liebsten würden sie doch noch überall auf der Insel Warnschilder wie, “ausländische Bananen hier unerwünscht” aufstellen. Auch ohne derartige Schilder wissen wir doch aber alle, dass ausländische Produkte böse sind, wird uns ja fast täglich eingeimpft. Die Regierung will doch nur unser Bestes. Sie macht uns weiß, die Gesundheit der Pflanzenwelt, der Tiere und der Menschen schützen zu wollen.

Diese Erklärung ist natürlich der absolute “Oberschwachsinn” und wie ich in den letzten Jahren immer öfter feststellen durfte, ist das verbreiten von “Oberschwachsinn” ja nicht gerade ungewöhnlich in Australien. Ganz besonders sollen mit dem Einfuhrverbot die Einheimischen Bananenplantagen vor Black Sigatoka, Blattmasern geschützt werden. Diese Erkrankung ist aber bereits schon auf Bananenplantagen in Nord-Queensland auf der Cape York Halbinsel und auf Plantagen in Tully aufgetreten. Monokultur und zu viel Chemie, kein guter Mix.

Die Quarantäne Regelungen werden aufrechterhalten, um das Einkommen der australischen Bananen-Bauern zu sichern. Dass die Bauern regelmäßig ihre Plantagen mit chemisch-synthetischen Fungiziden und Insektiziden behandeln, das ist dann wiederum egal für die Gesundheit von Pflanzen, Tieren und Menschen. Die schmecken auch nicht so doll, aber, wenn man es nicht anders kennt, kann man ja wirklich nur annehmen, dass die Qualität echt supi ist.

Obwohl uns hier ja so gut wie kein Frischeprodukt aus dem Rest der Welt erreichen darf, exportiert Australien stolz Äpfel, Weintrauben, Mangos, Zitrusfrüchte, Zwiebeln und Spargel nach USA, EU, Hongkong und Japan.

Der Zyklon Yasi hat so um die 75 Prozent der diesjährigen Bananenernte zerstört (obwohl, dass weiß doch auch niemand so genau, verschiedene Quellen machen dazu unterschiedliche Angaben). Jetzt wurden rasch die Bestimmungen geändert, ab heute dürfen auch Bananen verkauft werden, die bereits auf dem Boden gelegen haben. Um die 100.000 Kartons sollen da jetzt eingesammelt und verkauft werden. Aus Qualitätsgründen war dies bislang gesetzlich verboten. Was die hier alles so machen, um ihren Markt zu schützen, ist interessant. Die Bauern hoffen trotzdem, dass wir die Bananen kaufen, obwohl die “Qualität nicht gut ist und die Bananen auch sehr teuer”. Die Australier verfügen echt über diesen sonnigen Humor. Wird uns wohl nichts anderes übrig bleiben, der Markt ist doch geschlossen für den Import von Bananen. “Ausländische Bananen hier unerwünscht”. Oder man isst gar keine Bananen mehr. Keine Option für mich, da krieg ich sofort einen Krampf! In der Wade.

Australische Wissenschaftler hatten jetzt eine andere geniale Idee, genetisch modifizierte Bananen zu züchten. Diese werden bereits nach dem Sommer hier angepflanzt werden. Man verspricht sich davon sogar auch, in der Lage zu sein, australische Bananen weltweit zu verkaufen. 



Da kann ich nur hoffen, dass alle anderen Länder sich genau merken, dass sie ihre Bananen nicht in Australien anbieten durften. Man sieht sich bekanntlich immer zweimal im Leben. Ich habe auch schon eine gute Idee, zugegeben der Slogan ist nicht so ganz neu. “Australische Bananen hier unerwünscht”. Auge um Auge, Zahn um Zahn?

Schöne Grüße aus Melbourne!




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