Neulich in der Rosenstraße ...
Je mehr man gesehen hat, um so schwieriger wird es, Aufregendes zu erleben! Ja, das ist ein Luxusproblem. Vergleichbar mit, was soll ich denen schenken? Die haben schon alles, und wenn sie was brauchen, dann kaufen sie es sich sowieso selber. Unsere Welt wird durch die uns gegebenen Möglichkeiten aber doch wirklich immer kleiner.
Je mehr man gesehen hat, um so schwieriger wird es, Aufregendes zu erleben! Ja, das ist ein Luxusproblem. Vergleichbar mit, was soll ich denen schenken? Die haben schon alles, und wenn sie was brauchen, dann kaufen sie es sich sowieso selber. Unsere Welt wird durch die uns gegebenen Möglichkeiten aber doch wirklich immer kleiner.
War man zwar noch nie auf Hawaii, ist dafür aber schon mal in zerrissenen Jeans durch San Francisco und auch durch New York gelaufen und hat man sich schon mehr als einmal verrückt benommen und ist auch schon mal aus allen Zwängen geflohen, dann ...
Dieses Gefühl habe ich immer mit Flohmärkten, egal welcher Art. Wenn ich eines nicht mag, sind das traurige Flohmärkte. Die Flohmärkte, die so gerne wollen, die aber nicht können. Die, auf denen Künstler Objekte anbieten, die man einfach nicht braucht, weil man sich selber oder sein Heim nicht bis zur Unkenntlichkeit entstellen möchte und bei denen der Einsatz der Rohstoffe genau genommen, wenig mehr als Umweltverschmutzung ist. Märkte, auf denen es nach Spießigkeit (und vielleicht sogar auch nach Bohnerwachs) riecht. Und von denen habe ich schon zu viele hier besucht in Oztralien. Ich bin verdorben, setze ich doch mit meinen Lieblingen dem Greenwich Market, dem Borough Market, der Brick Lane, dem Old Spitalfields Market in London oder aber auch dem Markt in der Old Biscuit Mill in Kapstadt die Messlatte hoch.
Jetzt habe ich aber endlich auch hier in Melbourne einen brillanten kleinen Markt gefunden! Und wie mein Herz da lacht. Schon alleine der Name könnte nicht besser sein für einen Markt. Rose Street Market. Hört sich auch auf Deutsch herrlich an, Markt an der Rosenstraße. Hier kann man die Kunst anfassen und mit allen Künstlern schnacken und sie einfach fragen, was für Träume sie haben und wer oder was ihre Arbeit inspiriert. Früher gab es hier mal einen Schrottplatz. Heute finden die Künstler und Designer hier die Möglichkeit ihre Arbeit einer breiten Masse anzubieten und das ohne hohe Mieten zahlen zu müssen.
Eine Verkäuferin an einem Stand mit Fotodrucken fragt mich aufgeregt, ob ich aus Deutschland komme, weil sie mich belauscht hat, wie sie verrät. Als ich sie mit eisigem Blick frage, ob das ein Problem für sie ist und ob sie möchte, dass ich ihren Stand verlasse, erkennt sie gleich, dass staubtrockener deutscher Humor im Spiel ist und erwidert lachend, dass sie Freunde in Deutschland hat und sie letztens in Deutschland im Urlaub und bei dieser Gelegenheit zum ersten Mal in der Oper war. Und und, und ..., freut sie sich. „Deutschland hat mir die Kunst näher gebracht“.
Ein Café gibt es auch. Ich genieße den Sonnenschein und meinen Karottenkuchen mit Cappuccino. Und das Allerbeste ist, wenn ich möchte, gehe ich da einfach am nächsten Samstag wieder hin.
Ich lach mich schlapp, Udo rockt! Hat der nicht früher immer Dalli Dalli gesungen anstatt Wetten dass?
Wo ist Euer Lieblingsmarkt und was macht ihn dazu?
Schöne Grüße aus Melbourne!
No comments:
Post a Comment
Täglich kommen 400 Leser auf diese Seite. Ich freue mich über jeden Kommentar. Falls Ihr Angst habt, dass irgendwer Eure Meinung erfährt, dann kommentiert bitte ganz einfach anonym. Es gibt keinen Grund schüchtern zu sein. Ich bedanke mich im Voraus. Bis dahin.