Monday, 22 August 2011

Australien. David Hicks, Guantánamo

David Hicks ist Australier und saß mal sechs Jahre in Guantánamo Bay ein, vorgeworfen wurde ihm für Al-Qaida gekämpft zu haben. Eine australische Menschenrechtsgruppe schaffte es durch den Einsatz von Werbung 50.000 Unterschriften für seine Freilassung zu sammeln. Mit denen reichten sie ein Gesuch für seine Freilassung ein, welches die Regierung berücksichtige. David Hicks wurde nach Australien geholt. Hier sollte er noch sieben Jahre im Gefängnis sitzen, weil er terroristische Mittel gestellt hatte, doch nach seiner Entlassung aus Guantánamo war er bis zu seiner endgültigen Freilassung zunächst noch neun Monate in Adelaide in Haft.

„Guantanamo. My journey“ für Literatur Preis nominiert

Heute ist er frei, hat ein Buch geschrieben, „Guantanamo. My journey“ und ist für einen Literatur Preis nominiert. Die Regierung möchte nun etwas von seinen Einnahmen haben, denn seine Schilderungen basieren auf einer Straftat und laut australischem Gesetz darf man damit kein Geld machen. Straftaten sollen nicht verherrlicht werden oder gar ausgeführt, um mit der Schilderung der Tat später Geld zu machen.

Doch es ist doch mehr als unglaubwürdig, das David Hicks all das nur getan hat, um nun Geld mit einer Buchveröffentlichung zu machen! Waffenliebhaberei, Trainingscamps in Pakistan, Al-Qaida aktiv unterstützt, alles für einen Buchdeal? Irgendwie hört sich die Reaktion der Regierung mehr nach Abschreckung an, als wolle sie mit ihrer Aktion nur sagen, jeder, der eine Geschichte mit politischem Hintergrund erzählen möchte, kann das wohl besser gleich bleiben lassen, weil die Regierung ihn sowieso davon abhalten wird.

Absurd hin oder her! Richtig oder falsch!

Was David Hicks jetzt tatsächlich verbrochen hat, ob er ein Terrorist ist oder auch nicht, wir werden es wohl nie rausfinden. Gerade gibt es also einen Rechtsstreit um die Einnahmen aus der Buchveröffentlichung und auf der anderen Seite erwartet David Hicks von Australien eine Entschuldigung für das ihm angetane Unrecht. Obwohl Australien wusste, dass er wohl auch gefoltert und misshandelt wurde, wurde nichts unternommen, ihn zu unterstützen.

Schöne Grüße aus Melbourne!


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