Diskutiert wird auf Twitter, in der Tageszeitung. Vielleicht wird auch in Cafés und Restaurants der eine oder andere aufmerksam geworden gerade darüber sprechen, dass es im australischen Fernsehen gar keine Darsteller und oder Moderatoren mit asiatischen, afrikanischen oder indischen Wurzeln gibt, sondern fast ausschließlich weiße Menschen. Und auch in der Werbung wird ihnen in Australien so gut wie kein Platz eingeräumt. In so Momenten oder eigentlich immer, wundere ich mich darüber, dass die Australier fremdenfeindlich sind. Warum eigentlich? Hier leben doch so viele Zugereiste, man munkelt das seien fast die Hälfte aller in Australien lebenden Menschen.
Ein freundlicher und aufgeschlossener Australier
Gestern im Supermarkt, es herrscht der für Australien normale nach-Feierabend-vor-dem-Wochenende Andrang. So mittelmäßig besucht, denn die meisten sind hier in Australien ja doch lieber sofort in der Kneipe, sobald sie am Freitag Nachmittag den Bleistift fallen lassen.
Neben mir beugt sich ein älterer Herr in die Kühltheke, um nach einer Packung Canola Margarine zu greifen.
Der gepflegte Herr ist so um die 80 und vom Typ supertoller Großvater. Einer dieser freundlichen und aufgeschlossenen Australier, bei denen man sich gut vorstellen kann, dass er gerne seine Enkeltochter auf den Schoss nimmt, um ihr eine Geschichte vorzulesen und auch seinen Enkelsohn, um ihn mit Schokolade zu verwöhnen. Einfach nett.
Der gepflegte Herr ist so um die 80 und vom Typ supertoller Großvater. Einer dieser freundlichen und aufgeschlossenen Australier, bei denen man sich gut vorstellen kann, dass er gerne seine Enkeltochter auf den Schoss nimmt, um ihr eine Geschichte vorzulesen und auch seinen Enkelsohn, um ihn mit Schokolade zu verwöhnen. Einfach nett.
Die falsche Sorte gegriffen
Gerade als der Herr wieder mit seinem Oberkörper aus der Kühlung auftaucht, gibt es eine Durchsage. Wir Kunden werden darauf aufmerksam gemacht, dass wir beim Kauf von Produkt X automatisch und kostenfrei Produkt F ergattern können.
Da neigt der gute Herr sich mir zu und sagt höchst amüsiert „das ist ja wie in Bangladesch hier“. Ich verstehe nicht ganz, was er mir damit sagen möchte, und frage ihn „bitte, wie?“ „Die Durchsage“, meint er ganz vergnügt, „das ist doch wie in Bangladesch, da versteht man ja nichts von dem, was die da gerade gesagt hat.“ Die Durchsage wurde von einer Dame mit einem indischen Akzent gemacht.
Der Opa ist ein waschechter Wolf im Schafspelz und ich sage ihm, das ich das nicht mit ihm besprechen möchte. Ich bin traurig, wütend, abgestoßen von diesem ekeligen rassistischen und dummen Kerl. Er hat es mir doch nicht angesehen, dass auch ich keine von seiner Sorte bin.
Da neigt der gute Herr sich mir zu und sagt höchst amüsiert „das ist ja wie in Bangladesch hier“. Ich verstehe nicht ganz, was er mir damit sagen möchte, und frage ihn „bitte, wie?“ „Die Durchsage“, meint er ganz vergnügt, „das ist doch wie in Bangladesch, da versteht man ja nichts von dem, was die da gerade gesagt hat.“ Die Durchsage wurde von einer Dame mit einem indischen Akzent gemacht.
Der Opa ist ein waschechter Wolf im Schafspelz und ich sage ihm, das ich das nicht mit ihm besprechen möchte. Ich bin traurig, wütend, abgestoßen von diesem ekeligen rassistischen und dummen Kerl. Er hat es mir doch nicht angesehen, dass auch ich keine von seiner Sorte bin.
Punktgenaues Verständnis der Zielgruppe
Der Opa, der die Canola Margarine kauft, mag keine Menschen aus Indien in seiner Umgebung und schon gar nicht in seinem Supermarkt. Der aus Melbourne stammende Comedian Nazeem Hussain hat richtig beobachtet, dass „die Verantwortlichen bei den Fernsehsendern Shows wollen, die Quoten bringen, sie sind nicht bereit, etwas Riskantes zu versuchen, weil ihre Karrieren auf dem Spiel stehen. Und nicht-weiße Menschen in einer Show zu haben, finden sie riskant“.
Die Intendanten haben ihre Hausaufgaben gemacht und kennen ihre Zielgruppe in der Tat wirklich hervorragend.
Hier Nazeem Hussain beim Comedy Festival in Melbourne
Schöne Grüße aus Melbourne!
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