Wehe wenn sie losgelassen. Julia Gillard, Premierministerin von Australien versucht die Australier mit toughen Worten noch schnell daran zu erinnern, dass sie eine echte Powerfrau ist, reden kann jeder, sie handelt. Kevin Rudd, Ex Premierminister und seit einigen Tagen ebenfalls ehemaliger Außenminister ist der Meinung er beherrsche es viel besser, das Regieren. Er feierte sich heute schon bei einem Spaziergang in Brisbane, Queensland. Julia Gillard, neuerdings auch Juliar (Julia und Lügnerin in einem Wort) genannt, stürzte ihn im Juni 2010 über Nacht vom Thron. Lange Zeit hat Kevin Rudd gute Miene zum bösen Spiel gemacht, jetzt reicht es ihm, er möchte nicht länger der Buhmann sein, sondern lieber wieder Parteivorsitzender und damit Premierminister.
Pingpong Spiel. Stürzt du mich, stürz ich dich
Es sieht so aus, als sei er sehr nachtragend und könne es auf den Tod nicht ausstehen, wenn ihm jemand etwas Böses antut. Beide Politiker gehören der Labor Partei an, verfolgen sie auch die gleichen Ideale? Beide wollen den Bergbau stärker besteuern und sind für die Einführung der CO2-Steuer. Sie wissen, Australien ist einer der größten CO2-Emittenten pro Kopf weltweit. Beide wollen Reformen im Gesundheits- und Bildungswesen herbeiführen. Im Moment spielt das alles keine Rolle. Sie können sich einfach nicht leiden. Vielleicht ist das nur gekonnt gespielt. In diesem Pingpong Spiel ist alles möglich. Hier in Australien wird gestürzt, was das Zeug hält. Beim letzten Mal war Kevin Rudd nicht besonders beliebt, da ist Julia Gillard eingesprungen und nun ist es genau andersherum, Julia ist nicht so beliebt, jetzt springt Kevin Rudd ein. Am kommenden Montag wird Kevin Rudd die Premierministerin herausfordern, die Parlamentsfraktion wird abstimmen.
Wer ist der Wolf im Schafspelz?
Jeder findet den jeweils anderen doof und bezichtigt ihn des Lügens. Ob nun Julia Gillard oder Kevin Rudd der Wolf im Schafspelz ist, das wird schon lange diskutiert, die Auflösung wird es wohl nie geben. Der eine Wähler bevorzugt Julia Gillard, der nächste Kevin Rudd und so weiter. In Diskussionen geht es eigentlich nie um die Inhalte der Parteien, vorrangig um die Personen.
Schön anzusehen bei dem ganzen Spektakel ist, wie die Politiker sich im Web 2.0 zurechtfinden und sich dort ganz volksnah geben. KRudd zwitschert heute kumpelhaft, ihm täte es leid, dass er beim Kricketschauen gestört hat mit seiner Ankündigung. Social Media ist einfacher als Regieren.
Wie auch immer es am Montag ausgehen wird, einen Gefallen hat sich mit dieser Vorgehensweise keiner von beiden getan. Der Unterhaltungswert ist immens. Doch erinnert Julia Gillard ganz richtig, dies ist keine Folge von Promi Big Brother. Danke.
Schöne Grüße aus Melbourne!
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