Saturday, 16 June 2012

Australien. Popcorn im Heimkino

In Australien, wie in anderen Orten der Welt auch, wollen die meisten Menschen ein eigenes Haus besitzen, das ist der ganz große Traum vom Glück. Die Vororte australischer Großstädte ziehen sich entsprechend endlos lange hin, und zwar so weit, dass ich „lange hin“ mit mehreren a’s schreiben müsste, um das richtige Gefühl zu vermitteln. Mehrstöckige Gebäude, auch als Hochhäuser bekannt, kommen hier nicht so an. Gut, bis auf das man sich zwei Etagen beim Eigenheim wünscht ...

Würden wir jetzt alle in der Innenstadt ein Haus haben wollen, ginge das nicht ohne das sich die Häuser übereinanderstapeln würden, womit wir wieder beim Prinzip Hochhaus angelangt wären.

Häuser in der Innenstadt sind nicht ganz so erschwinglich. Junge Familien oder solche, die es noch werden wollen, machen sich deshalb auf in den Suburb (Vorort). Ohne eigenen Wagen kann man so einen Suburb oft erst gar nicht erreichen, Anwohner kommen ohne ein Auto weder hin noch weg. Anbindung an ein öffentliches Verkehrsnetz wird bei der Planung seltenst berücksichtigt. Zu Fuß gehen ist insofern nicht angesagt weil man ja eh nie irgendwo ankommen würde so riesig sind die Entfernungen. Laut Herzstiftung gehen 70 Prozent der australischen Erwachsenen gar nie einer körperlichen Aktivität nach. „Experten“ haben nun Angst vor einem Anstieg von Übergewicht und chronischen Krankheiten bei den armen Teufeln in den Vororten.

Da sitzen die Leute nun im Suburb, so gut wie abgeschnitten von der Außenwelt und essen im Heimkino Popcorn und bechern Softdrinks. Die Regierung soll jetzt mal was unternehmen und die Anzahl von Grünanlagen, Fast Food und Wein- und Spirituosengeschäften regulieren. Bis dahin wird weiter rumgehangen? Schuld sind wie immer nur die anderen im Nanny State. Die neueste Meldung ist ein echter Klops.

Habt Ihr schon den Suburb-Horrorfilm “Zeiten des Aufruhrs“ angeschaut? Würdet Ihr in einen Suburb ziehen oder wohnt Ihr in einem Suburb?

Schöne Grüße aus Melbourne!

2 comments:

  1. Wollte Australien nich mal irgendwann Fahradfahrernation Nummer eins werden? Wär doch DIE Gelegenheit! ;) Parkplätze in der Innenstadt könnten zu bewachten Fahrradstellplätzen umgebaut werden, wodurch sogar wertvolle Quadratmeter frei werden würden und die Polizei könnte weiter Strafzettel verteilen, wenn die Räder falschrum abgestellt sind.

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  2. Hi Anie

    Jaaaa, die wollen viel, wenn der Tag lang ist ;-)

    Schöne Grüße aus Melbourne!

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