Thursday 7 March 2013

Australien – Umzug nach Deutschland. Start mit Airbnb



Habt Ihr es schon ausprobiert? Airbnb war in den letzten Monaten nun wirklich auf jedem Blog zu finden. Blogger, ob groß oder klein haben Airbnb über alle Grenzen hinaus gelobt. Auch ich wurde angeschrieben und gefragt, ob ich über Airbnb berichten könnte. Ganze 25 EUR Ermäßigung bei einer Buchung hatte man mir angeboten. Doch, warum über etwas berichten was ich gar nicht kennengelernt habe?

Kalkiger Duschvorhang
In den ersten Tagen in Berlin brauchte ich eine Bleibe. Die halbe Bloggerwelt hat doch bislang nur positiv berichtet. Blauäugig ging ich davon aus, das Airbnb rockt und habe auf der Seite gebucht. Ein Hoch auf die Blogger dieser Welt, Kunden überzeugen durch Bloggen, das funktioniert.

Wem gehoeren die Krümmel?
Und Airbnb verspricht Folgendes: “Airbnb connects travelers seeking authentic experiences with hosts offering unique, inspiring spaces around the world.” Das ist doch genau das, was wir alle suchen, oder? Auf der Seite von Airbnb habe ich dann auch schnell eine Unterkunft gefunden.
Sah ganz nett aus, habe es für einen Monat gebucht und fertig. 

Pfütze im Kühlschrank
Als ich ankam, stand ich vor einer Art Plattenbau und musste ich mir den Schlüssel aus einem kleinen Safe an der Tür angeln, zu dem der Gastgeber mir vorab einen Code mitgeteilt hatte. Ist das ein freundlicher Empfang? Ich fühlte mich alles andere als inspiriert, musste aber auch schon los zu einem Termin. Den Abend des Anreisetages habe ich dann mit dem Putzen des Apartments verbracht. In was für eine Schlampenstube war ich da geraten? Überall Schamhaare, sogar im Kühlschrank, Lebensmittelreste an den Wänden und im Toaster, alles war komplett in eine dicke Staubschicht gehüllt, im Bad galt es, roten Schimmel aus allen Ecken zu entfernen. Auf den Punkt gebracht: Ekelhaft.

Schimmeliges Bad
Staubiges Wohnzimmer

Der Gastgeber war ein Besserwisser, der sich immer wieder auf seine guten Bewertungen auf der Airbnb Seite berief. Irgendwie scheint er ein Nostalgiker zu sein, er lebt stark in der Vergangenheit, die Gegenwart wollte er gar nicht kennenlernen. Letztendlich stimmt er zu, für zwei Stunden eine Putzfrau zu senden. Getroffen hat er sie im Schnee vor dem Haus, sie wunderte sich, dass er nicht mit in die Wohnung kam. Keine Courage: Lässt mich in seinem verrotteten Apartment übernachten und hält es nicht für nötig sich mit mir auseinanderzusetzen. Die Putzfrau war geschockt und bestätigte, dass dieses Apartment ganz sicherlich schon wochenlang nicht mehr gereinigt worden war.

Gemütlich?

Hilfsbereiter Gastgeber?
Auf meine Bitte um Unterstützung schrieb mir Airbnb immer wieder die gleiche Antwort E-Mail, so als hätten sie einen Text in eine E-Mail kopiert und dann einen Absender druntergesetzt. Sitzen dort am anderen Ende denn keine echten Menschen? Das zeigt, dass man bei Airbnb als Mieter nicht Ernst genommen wird. Bilder habe ich auch eingesandt, man konnte kein Dreck-Problem im Apartment bestätigen. Diese Meinung vertrat sogar das „Senior Management.“ Glaubt Airbnb, dass ich als Kunde vor solch einem Titel aus lauter Ehrfurcht erstarre? Von Airbnb erwartete ich ein freundliches Miteinander auf Augenhöhe. Es ist doch die Leistung, die zählt und nicht die Versprechungen. Selbst wenn der Papst bestätigen würde, dass ihn Schamhaare im Kühlschrank nicht stören.....

Airbnb schützt seine Kunden, in dem Fall sind das die Vermieter. Die Verantwortlichen Airbnb-ler wären wahnsinnig, sich den Kundenstamm zu vergraulen. Würden sie die Mieter unterstützen, und die Vermieter in die Pflicht nehmen, würden diese ihnen bald weglaufen und das Konzept würde nicht mehr aufgehen. An sich ist Airbnb eine durch und durch gelungene Idee, doch die Umsetzung hakt, wenn man als Mieter oder Urlauber an abgezockte Vermieter gerät. Da kann die Idee noch so perfekt sein, bei Schamhaaren in der Kaffeetasse hört der Spaß wirklich auf, auch wenn das „Senior-Management“ von Airbnb nichts gegen sie hat.

Was habt Ihr für Erfahrungen mit Airbnb gemacht? Glaubt Ihr, dass Airbnb die Wohnungen vor Aufnahme ins System besichtigt? Ich freue mich auf alle Antworten.

Schöne Grüße!

6 comments:

  1. ach du sch....
    ich hatte mich auch in Adelaide bei airbnb gebucht, konnte es ja leider nicht testen, aber das hatte anders ausgesehen.
    Ich bin dort auch gemeldet...wenn du in den Süden kommst...check dich bei mir ein, da ist es sauberer lol
    ich hoffe du findest was anderes.....ein toller Empfang in good old gernmany
    lg
    Thomas

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  2. Hi Thomas

    die Aktion ist wirklich voll daneben gegangen. Ich hoffe es sieht nicht ueberall so aus ... beim naechsten Mal testet Du dann das in Adelaide ;-)

    Viel Erfolg mit Deiner Vermietung. Hört sich gut an!

    Schöne Grüße!

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  3. Hi Doro,
    das darf doch wohl nicht wahr schein! Ist ja unglaublich.
    Schick mir mal den airbnb-link. Würde mir das gerne mal anschauen.

    Liebe Grüße
    Karo

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  4. Na, wie geht es weiter mit dem Blog?
    Oder kommt jetzt ein Berlin-Blog?
    Du hast aber auch immer PECH z.B. mit den australischen Aerzten. Ich habe da ganz andere Erfahrungen gemacht.
    Cheers
    Marko

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  5. Hi Marko

    Danke fuer Deinen Kommentar :-) Freut mich.

    Die australischen Ärzte, an die ich geraten bin, kann sich auch gut gemeint nur als komplett unvermögend beschreiben. Es war evtl. Pech, das ich ein paar OPs usw. hatte, das Leben ist halt kein Ponyhof. Man kann nur hoffen, nicht krank zu werden.

    Schöne Grüße!

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  6. Airbnb hat nun mal eine grosse PR-Kampagne gestartet und zahlreiche Blogger für ihre Berichte bezahlt. Dass es da nicht so ganz negativ klingt, ist ja irgendwo naheliegend.

    Dass eine Wohnung voll daneben sein kann, finde ich noch nicht so tragisch. Das ist ja nicht der Fehler vom Vermittler, der logischerweise nicht jeden Monat prüfen kann, ob die Wohnung wirklich geputzt ist. Aber ich finde, dass er solche Beschwerden schon ernst nehmen sollte. Nicht zu letzt auch aus PR-Gründen. Dein recht negativer Bericht schadet wohl mehr als fünf bezahlte Weihrauch-Artikel.

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