Australien verkauft noch immer die Endosulfan-Macadamia-Nuss. Es gibt so eine Art Chemie-Polizei. Die Stockholmer Konvention ist eine Übereinkunft über völkerrechtlich bindende Verbots- und Beschränkungsmaßnahmen für bestimmte langlebige organische Schadstoffe. Eine Delegation aus 133 Staaten entscheidet über Herstellung und Gebrauch von neun Pestiziden sowie zwei Gruppen unerwünschter Nebenprodukte.
Die Stockholmer Konvention hat Endosulfan als für Mensch und Umwelt langlebigen Schadstoff erklärt. Versucht wird, die Nutzung von Endosulfan global zu verbieten. Endosulfan, unter anderem eingesetzt zur Schädlingsbekämpfung. Verboten, denn es soll die Fortpflanzungsfähigkeit beeinflussen und Entwicklungsstörungen bei Föten sowohl bei Tieren als auch beim Menschen verursachen. Ein Krebsrisiko wird diskutiert. Man hat festgestellt, dass für kleine Kinder im Alter von ein bis sechs Jahren ein Risiko einer akuten Vergiftung aufgrund von Endosulfan-Rückständen im Essen besteht. Endosulfan ist ein Nervengift.
Gestern stand in einer Zeitung, dass die USA Endosulfan verboten hat, weil es Tiere am Nord- und Südpol beeinträchtigen könnte und ein nicht länger tragbares Risiko für Bauern darstellt. Der Artikel stand nicht etwa auf der Titelseite, nein in der Rubrik ‚ Umwelt’. Die lesen sowieso auch nur die Leute, die sich für derart Überirdisches und Langweiliges erwärmen können. Die Stockholmer Konvention und deren Erkenntnisse werden in dem Artikel mit keiner einzigen Silbe auch nur erwähnt. Für Endosulfan gibt es seit 1991 in Deutschland keine Zulassung mehr. Ein Sprecher der australischen Behörde für Schädlingsbekämpfungsmittel und Veterinärmedizin erklärte, dass es keinen Beweis gibt, dass Endosulfan ein Risiko für Menschen in Australien darstellt. Was denn jetzt sind die Forschungsarbeiten und Studien der 133 Länder falsch?
Endosulfan Verkäufe brachten in Australien AUD 2,3 Millionen in den Jahren 2008-2009 ein. Hauptsächlich genutzt in der Baumwoll- und Macadamianuss Industrie. WWF Australien verlangt, Endosulfan sofort zu verbieten. Deren Sprecher ist der Meinung, dass Bauern nicht ausreichend über das einhergehende Risiko bei der Nutzung von Endosulfan und anderen Pestiziden informiert werden. Die anhaltende Verzögerung in der Einleitung weiterer Schritte ist symptomatisch und zeugt von einem Mangel an Interesse für die australische Bevölkerung und die australischen Tiere.
Jetzt kann man ja denken, ach das kümmert mich außerhalb Australiens wohnend herzlich wenig. Doch kauft man aus Australien stammende Produkte, sind diese ja mit Pestiziden behandelt worden und somit schädlich für den Organismus und man unterstützt die Erkrankung der Menschen, die mit diesem Pestizid arbeiten müssen, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen.
Ein ganz schön großes Ego hat Australien, zu behaupten, sie wüssten es besser als die Delegation der Stockholmer Konvention. Behauptet wird, dass es keinen Beweis gibt, dass Endosulfan ein Risiko für Menschen in Australien darstellt. Was ist damit nur gemeint? Ist der Australier gegenüber Nervengiften resistenter? Oder wurde es überhaupt noch gar nicht erforscht, weil man dann doch lieber gar kein Geld für Forschung ausgibt? Was auch immer der Grund für die Behauptung der australischen Behörde für Schädlingsbekämpfungsmittel und Veterinärmedizin ist, die ganze Sache gibt einem ein ziemlich mulmiges Gefühl.
Schöne Grüße aus Melbourne!
Es ist sehr gut, dass eigentlich jemand dieses Thema bespricht. Ich bin mit dieser Sache seit einiger Monate beschäftigt, weil ich mich für das Auferlhalten der Bienen sorge. Endosulfan nämlich ist das einzige bienenfreundiche Pestizid.
ReplyDeleteDie Stockholmer Konvention is keine wissenschafliche Einheit. Die Entscheidungen werden aufgrund von der Meinung der Mitglieder getroffen, und die vertreten meist nur die ökonomischen Interessen ihrer Ländern.
Die EPA US basiert auf einer Studie aus 2002, in der auch es nicht festgesstelt wird, dass Endosulfan krebserregend ist. Es steht da nur das es WAHRSCHEINLICH krebserregende Eigenschaften aufweisen kann. Jeder der logisch denkt, wird nie so eine wichtige Enscheidung über globales Verbot aufgrund WARSCHEINLISCHER Eigenschaften treffen.
Fazit ist, Australien nützt Endosulfan unter sehr beschränkten Bedingungen. Ich meine die Kontrolle dessen ist sehr strickt. Außerdem es wurde eine neue Studie 2005 gemacht, um die von EPA US zu prüfen.
Die Ergebnisse dieser stuide sind auch online erhältlich unter:
http://www.apvma.gov.au/products/review/completed/endosulfan.php
Der letzte Bericht seitens USA EP stellt fest, das Endosulfan weiterhin in Vieh genützt werden kann.
Ist das nicht ein Beweis, dass Endosulfan gar nicht so schädlich ist?
Es wurde fast 60 Jahre lang in Europa genützt worden. Sie wie Sie gesagt haben, das Problem liegt eher in der sorgfältigen Anwendung dem Label gemäß.
Nimmt man zu viel Aspirin oder nimmt man Antibiotika nicht der Packungsbeilage gemäß, kann es auch sehr gefährliche Konsequenzen haben, nicht wahr?
@Mel. Danke fuer den Kommentar. Schoen, dass sich jemand fuer das Thema Pestizide interessiert. Die Stockholmer Konvention als Delegation aus 133 Staaten entscheidet über Herstellung und Gebrauch von neun Pestiziden, sowie zwei Gruppen unerwünschter Nebenprodukte.
ReplyDeleteIch kann spontan keinen wirtschaftlichen Hintergrund beim Verbot von Endosulfan erkennen und befürworte das Verbot.
Ich zitiere Sie kurz (copy and paste) "Sie wie Sie gesagt haben, das Problem liegt eher in der sorgfältigen Anwendung dem Label gemäß".
Ich sehe das nicht so und es tut mir leid, dass ich mich an irgendeiner Stelle falsch ausgedrückt habe. Ich bin nicht der Meinung das man Endosulfan der Packungsbeilage gemäß anwenden soll. Ich verlasse mich auf die Ergebnisse der Stockholmer Konvention. Endosulfan ist eines der giftigsten Pestizide die heute noch auf dem Markt sind.
Ihren Vergleich mit Aspirin und Anitbiotika kann ich nicht nachvollziehen, ich sehe da keinen Zusammenhang.
Clothianidin und Imidacloprid gefährden Bienen. Das heisst aber doch nicht das Endosulfan gut für alles andere ist. Stimme ihnen aber zu, Bienen müssen geschützt werden :-)
Warum befürworten Sie die Nutzung von Endosulfan?
Ok. fangen wir also von Anfang an.
ReplyDeleteEndosulfan ist vor mehr als 60 Jahren entwickelt worden. Und wurde in sehr großen Mengen für unterschiedliche Peste in Europa eingesetzt. Es wurde auch von den Größten der agrochemischen Branche hergestellt und mit erstaunluichen Profiten verkauft. Nicht nur in EU aber auch exportiert. Fast 60 Jahre lang haben die Bauern in EU-Staaten Endosulfan gebraucht und erstaunlicherweise nicht einmal ein Ereignis bezüglich der Vergiftung gemeldet wurde.
Und jetzt berührt alles mögliche gegen Endosulfan auf einem Vorfall in Indien. Blödsinn. Man muss nicht lange nachdenken, um zu wissen , dass doie Bauern dort gar nicht bewusst sind, wie man es mit den Pestiziden umgehen soll. Solche Länder solten nie als Beispiel in internationalen Debatten genommen werden.
Austalien dagegen führte eine neue Untersuchung durch, prüfte 2005, dass Endosulfan unter spezifischen Bedingungen ungefährlich genützt werden kann. Mehr der Bericht von AVPMA enthält Informationen, dass die Wasserkontamination auch abgebaut werden kann, wenn man sich neusten technischen Methoden bedient.
Sicherlich Endosulfan ist gefährlich. Wir jedes andere Pflanzenschutzmittel. Es zielt nämlich zu töten, nicht wahr??
Wenn man aber Endosulfan mit anderen Mitteln vergleicht, sieht man, dass Endosulfan eigentlich weniger schädlich ist als z.B. Dimethoate. Das letzte haben die Deutschen über Hessens Wälder gesprayt. Lesen sie darüber. Dimethoate tätet ALLES, es ist kein selsktives Pestizid wie Endosulfan. Für mich es reicht, wenn ich weirß, dass wenigsten die nützlichen Insekte wie Honig Biene bei der Anwendung nicht getötet sein wird.
Ich bin mich dessen sicher, dass es Ihnen bewusst ist, dass ohne Honig Biene wereden wir 1/3 der globalen Nahrungsmitteln verlieren. Schon jetzt reiben sich Länder wie USA, Dutschalnd, UK u.a. mit dem Problem der fehlenden Bestäuber.
Sehen Sie, es muss manchaml das kleiner Übel gewählt werden.
@ Mel. Für den Menschen und für die Natur gefährliche Pestizide müssen verboten werden.
ReplyDeleteEs ist nicht korrekt, dass Australien nicht auf bereits vorhandene Studien hinweist. Ich bin erschrocken, wie abfällig Sie über Indien denken. So eine Arroganz kann ich nicht nachvollziehen. Ich zitiere Sie kurz (copy and paste)"Solche Länder sollten nie als Beispiel in internationalen Debatten genommen werden". Sie sagen 'solche' Länder. Hat Indien weniger Bedeutung als Europa?
Ich verlasse mich auf die Ergebnisse der Stockholmer Konvention. Endosulfan ist eines der giftigsten Pestizide die heute noch auf dem Markt sind. Hier in Oz wird das aber gar nicht erst berichtet. Fahrlässiges Verhalten. Australien ist schlauer als die Chemie Polizei, dass ich nicht lache.
Vor allem wollte ich nie Indien als Land in schlechte Sicht stellen.Es ging mir eher um die Art und Weise des Pestizidenumgangs in sich entwickelndern Ländern. Die im Vergleich zu Europa ein bischen schlechter ist.
ReplyDeleteSagen Sie mir bitte WOHER nimmt Stockholmer Konvention ihre Studien?
Und noch eingies....Austalien hat die neuste Studie über Endosulfan. US EPA Bericht von ein Paar Tagen ist nur eine Sammlung aller vorherigen Untersuchungen und Studien. Hättest Du das gelesen, würdest du wissen.
Ich bitte dich erst ERNST die Sachen u studieren. Stockholmer Konvention, wie die arbeitet und auf welcher Art und Weise es ihre Entscheidungen trifft...
@ Mel. Woher wissen Sie denn das Indien im Vergleich zu Europa inkorrekt mit Pestiziden umgeht? Solche Aussagen sind arrogant.
ReplyDeleteDie Aufklärung der Einwohner hier in Oz ist spärlich. Ich verlasse mich auf die Ergebnisse der Stockholmer Konvention. Endosulfan ist eines der giftigsten Pestizide die heute noch auf dem Markt sind.
Es sieht ganz so aus, als zolle Australien dem finanziellen Erfolg der Industrie mehr Gebühr, als dem Wohl Bürger. Hinterwäldlerisch und gefährlich!
Indien...ein Beispiel aus Kerela mit Misverwendung von Endosulfan. Was sich Stockholmer Konventin betrifft lesen Sie das:
ReplyDeletehttp://chm.pops.int/Convention/POPsReviewCommittee/hrPOPRCMeetings/POPRC5/POPRC5Followupcommunications/EndosulfanInvitationCommentsondraftRMEadd/tabid/743/language/en-US/Default.aspx
wie Sie schön bemerken können, es sind die Unterlagen, die aus unterschiedlichen Ländern gesendet wurden, die die Grundlage für Stockholmer Konvention bilden.
Das nächste Link leitet sie weiter zum wissenschaftlichen Bericht über Endosulfan, der von APVMA durchgeführt wurde.
http://www.apvma.gov.au/news_media/chemicals/endosulfan.php
Lesen sie das zuerst, und dann machen Sie bitte Kommentare über Australiens Regierung, und ihre Fähigkeit umwelbewusste Entscheidungen zu treffen.
@ Mel. Kenne die mir gesandten links bereits.
ReplyDeleteDanke für Ihre langen Kommentare, doch die werden meine Meinung zu Pestiziden nicht ändern.
Australien benutzt Endosulfan und empfindet es als sicher. Ich verlasse mich auf die Ergebnisse der Stockholmer Konvention. Endosulfan ist eines der giftigsten Pestizide die heute noch auf dem Markt sind.
Ne schöne Papagei bist du, nur das gehörte kannst du wiederholen.
ReplyDelete@Mel. Danke für Ihre Kommentare. Ich freue mich jederzeit über mehr Informationen zum Thema Endosulfan.
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