Wednesday 28 July 2010

Schlechte Aussichten fürs Great Barrier Reef


Der Great Barrier Reef Nationalpark erstreckt sich über 2000 km nordöstlich entlang der australischen Küste in Queensland. Irgendwann in seinem Leben hat jeder schon mal davon gehört, war vielleicht sogar schon mal dort schnorcheln oder spart gerade, um irgendwann mal den Nemo besuchen zu können.

Mit einem Boot fährt man durch das türkisblaue Wasser. Der strahlend blaue Himmel und die leichte warme Brise die einem zart übers Gesicht streicht, machen die Stimmung perfekt. Habe mich ja bereits in früherem Eintrag zum Tierliebhaber bekannt. Unzählige bunte Fische, exotisch aussehende Korallenwände. Nemo und seine Freunde. So kann ein Tag am Great Barrier Reef aussehen. Man kann nur staunen, über so eine Schönheit. Fast raubt einem diese unglaubliche Schönheit den Atem. Nie mehr weg möchte man, einfach nur dort bleiben, für immer aus dieses ewig blaue Meer schauen.

Geht ja aber leider nicht. Unangenehm quietschendes Geräusch, so wie es die Plattennadel auf einer Schallplatte erzeugt. Die Realität, sie sieht mal wieder ganz anders aus.

Die vielen Algen im Great Barrier Reef Nationalpark töten die Artenvielfalt der Korallen. Die Tourismusindustrie nimmt pro Jahr 1 Milliarde AUD ein. Logischischerweise beeinträchtigt der Tourismus die Wasserqualität. Algen kommen im Great Barrier Reef natürlich vor. Nur wenn diese zu viel werden, behindern sie das Wachstum der Korallen. Besonders betroffen sind Korallenbänke zwischen Townsville und Port Douglas in Queensland meldet das Australische Institut für Meereskunde.

Die Studie, die seit 1992 läuft, betrachtete 150 Korallenbänke und die Wasserqualität an 2000 unterschiedlichen Stellen. Seealgen verfünffachten sich aufgrund der schlechten Wasserqualität. Die Korallenvielfalt sei dadurch beeinträchtigt. Ungefähr 647 Korallenbänke, das sind 22 Prozent des gesamten Great Barrier Reefs, entsprechen nicht den vorgegebenen Richtlinien der Wasserqualität. Wenn die Wasserqualität verbessert werden könnte, würde es ein drittel weniger Algen geben und die Artenvielfalt wäre dementsprechend weniger gefährdet.

Was kann man da jetzt machen? Wenn immer es hier eine Meldung gibt, die sagt das Great Barrier Reef sei bedroht, sagen viele Ozis ‚Ja ja ja, dass Great Barrier Reef wird ja schon seit Jahrzehnten totgesagt und es ist immer noch topfit’. Ist die Zukunft des Great Barrier Reefs bedroht oder eher ungewiss?

Schöne Grüße aus Melbourne!

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