Friday 3 June 2011

Australien! In Straßenbahn! Mit grüner Perücke?

Eigentlich bin ich wirklich jeden Tag hin und her gerissen. Sind die hier witzig in dem Land oder total humorlos? Ständig schwanke ich zwischen, Jein, Nein, ein wenig! Es wird mir in der Tat alles andere als leicht gemacht.

Gestern fuhr ein Schweizer Tourist mit einem Skateboard durch den Burnley Tunnel, einem Autotunnel in der Innenstadt von Melbourne.

Aufregend, was? Echt? Ist ja Wahnsinn!

Highway to Hell sag ich da nur. Es gab ein Verkehrschaos, aber das haben wir hier doch jeden Tag. Die Leute können sich nicht richtig einfädeln, nicht richtig fahren, nicht überholen usw. Diesbezüglich ist also gar nichts passiert. Selbstverständlich hat der Skateboardfahrer mit seiner kleinen Fahrt die hiesigen Trantüten ganz schön erschrocken. Die wären aber definitiv genau so erschrocken, wenn ich gleich mit einer grünen Perücke verkleidet in die Straßenbahn steige. Aus Erfahrung kann ich bestätigen, dass die so außergewöhnliche Situationen im Straßenverkehr, wie einen Schweizer auf einem Skateboard, doch gar nicht zu handhaben vermögen. Nur komisch, vor Radfahrern auf der Autobahn haben sie doch auch keine Angst.

Hier passiert ja sonst nicht so viel. Es gibt nichts wirklich Einschneidendes zu berichten. Was geht hier schon? Genau, nicht viel! Deshab stürzen sich alle wie die Bluthunde auf so einen Vorfall. Ein 21-Jähriger auf dem Skateboard bringt eine ganze „Millionenmetropole“ zum Stillstand?

Die Reaktionen, die das jetzt auslöst, die muss man erlebt haben. Sicherlich werden die Behörden an dem Tunnel bald ein Schild aufstellen, auf dem ein durchgestrichenes Skateboard zu sehen ist. Oder aber Skateboards dürfen gar nicht mehr ins Land eingeführt werden. Ach, denen fällt auf jeden Fall etwas ein ... 

Ein Exempel wurde bereits statuiert, die Polizei hat das Skateboard des Schweizers zerstört. Ja, auch das wurde in der Zeitung berichtet. Hier machen alle gerne die Welle. Doch was da ganz tief drinnen los ist, da verstehe ich sie nicht. Die wirken sehr frustriert.

„Deportiert ihn“ ... „Abhauen soll er, doofer Schweizer riskiert unser Leben“, ... „Arrogant und geistesschwach“ ... „Sperrt ihn mit Schwerverbrechern ein, dann lernt er was cool ist“. Bla bla bla ... 


Melbourne, Millionenstadt oder doch ganz einfach nur ein etwas aus den Fugen geratenes Provinznest?

Aber, wenn ich mir den folgenden Spot hier ansehe, dann weiß ich, hier gibt es auch Menschen mit Humor!


Schöne Grüße aus Melbourne!


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