Tuesday, 19 July 2011

Australien. Megakirche beliebter als Lady Gaga!

Lady Gaga ist gerade erst in der letzten Woche Ehrenbürgerin von Sydney geworden, eine strahlende Bürgermeisterin hat ihr die Urkunde für ihr Engagement für Schwule und Lesben verliehen. Es gab wohl kaum eine andere Person, über die hier in der letzten Woche mehr gesprochen wurde. Und zu Beyonces Beliebtheit brauch ich auch nicht viel sagen.

Lady Gaga und Beyonce ... Die beiden wurden in den Album-Charts nun aber von einer australischen Band überholt, aber nicht von irgendeiner. Wer hätte das gedacht, dass die Australier so auf Kirche stehen? Hillsong Church lagen in den australischen Album-Charts mit ihrem Album „God Is Able” auf Platz drei und Lady Gaga mit ihrem Album „Born This Way“ auf Platz fünf. Die Musik der Organisation gibt sich als zeitgenössische Gottesverehrung aus.

In den Achtzigern wurde in Sydney eine Pfingstgemeinde gegründet. Um den Spaß finanzieren zu können, wird unter anderem ab und an mal ein musikalisches Meisterwerk auf den Markt geworfen. So haben die Schäfchen was zum Mitklatschen und die Kirche kann ihre Visionen finanzieren. Die brauchen eine ganze Menge Geld, denn „geschaffen werden soll eine Kirche, so groß, dass die Stadt und die Nation sie nicht länger ignorieren kann“. Gänsehaut pur, bei so viel Engagement.


Die Megakirche findet Homosexualität unnatürlich, verspricht diese heilen zu können. In Kreisen der Organisation wird gemunkelt, es hilft, in eine Flasche zu masturbieren. Die Evolution halten sie für Mist, sie vertreten die Meinung, dass der Erschaffer der Welt der christliche Gott ist. Die Idee haben sie sich doch wohl von der amerikanischen evangelistischen Bewegung abgeguckt.

Genau wie ihre amerikanischen Freunde, ist auch die australische Megakirche eine Organisation die gekonnt Marketingstrategien ausführt, um Einkommen zu generieren. Steuerfrei versteht sich. Die Anhänger zahlen ein Zehntel ihres Einkommens an die Kirche und von ihnen wird außerdem erwartet das sie auch noch ein paar weitere Spenden übrig haben. Für ein Ticket zur einmal im Jahr stattfindenden Konferenz darf man AUD 220 hinblättern.

Die Organisation nimmt aber nicht nur, sie gibt auch. Im Gegenzug gibt sie den Anhängern das Versprechen, das Gott ihnen alles zurückgeben wird. Die Trennung von Kirche und Staat wird auch nicht so ernst genommen. Politiker der australischen Liberal Partei eröffnen gerne mal Massenpredigten bei denen um tausend Besucher erscheinen und auch das ist alles sehr sympathisch geregelt. Eine Hand wäscht die andere. Die Gemeinde betet gemeinsam für mehr Wählerstimmen. Die Organisation vermag in Seminaren, wie „Krebsheilung“ und die „Kunst Frauen zu schwängern“ ihren Anhängern auch Übernatürliches zu lehren.

Erst gestern habe ich gesehen, dass es jetzt auch den Spiegel für Kinder gibt. Dein Spiegel. Immer sinnvoll, schon heute die Kundschaft/Leserschaft von morgen zu binden. Genau so macht das auch die Hillsong Organisation. Schon die ganz Kleinen können, während Mama und Papa in den Gottesdiensten ihre Körper zu den Gesängen wiegen und dem Vorturner dazu ergeben salutieren, an eigens für sie geschaffenen Programmen teilnehmen. Wirkt alles ganz idyllisch.

Lady Gaga und Beyonce gucken dumm aus der Wäsche ... Die Lieder für die neueste heißeste Scheibe wurde von den Pastoren selbst geschrieben und im Sydney Entertainment Centre aufgenommen. „God Is Able” in Australien auf Platz drei in den Album-Charts.

Erst wollte ich an diese Stelle ein You Tube Video des Liedes „Gott ist fähig“ stellen, doch das ist mir jetzt einfach zu gaga.

Was haltet Ihr davon? Ist die Organisation in Euren Augen eine Sekte?

Schöne Grüße aus Melbourne!


2 comments:

  1. Das ist Unsinn; die Welt wurde vom Fliegenden Spaghetti Monster geschaffen!

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  2. Hi Anie, das weißt Du! Ich weiß es auch! Und sicherlich noch viele andere, doch manche haben es noch nicht mitbekommen! Schöne Grüße aus Melbourne!

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