Wednesday, 10 August 2011

Australien. Was ich von der Volkszählung 2011 gelernt habe?!

Ups, ich hab es schon wieder gemacht, schon wieder habe ich an einer Volkszählung in Australien teilgenommen. Gestern war Volkszählung in Australien, nicht dass dieser Umstand hier auch nur irgendjemanden interessiert hätte. Ich meine, interessiert hat es alle, weil ausgefüllt wurde der Bogen selbstverständlich ganz brav. Gut, ab und an machte in der Vergangenheit ein Bürger mal einen Witz und schrieb bei Religion Jedi hin, das sind die ganz Vorwitzigen und damit hat es sich dann aber auch schon.

Wie weißes Papier?

Ich vermisse sie schon, eine Diskussion wie ich sie aus Europa kenne. Die Menschen machen hier im Allgemeinen einfach alles, was vorgeschrieben ist, ganz ohne zu hinterfragen. Wer diskutiert in Australien denn schon gerne über Politik? Genau, niemand, das gibt es hier einfach nicht. Die Australier sind relaxt und im Vergleich ist der Rest der Welt angespannt und spröde. Hier sagen die Menschen sich ganz einfach die Regierung braucht unsere Daten, um unser Leben besser zu machen und wenn wir jetzt alle mitmachen, wird alles ganz toll werden. Punkt. Und das ist es dann, das Leben geht weiter.

Ich erlebe hier einen weiteren Kulturschock. Hier gibt es noch dieses Urvertrauen in die Oberen, denn es gibt wohl nichts was die von einem verlangen, was nicht rechtens ist. Ich bin neidisch, wäre ich auch gerne so unbedarft wie die AustrailerInnen, doch wie könnte ich das sein, ohne die Geschichte zu ignorieren? Wenn ich es jetzt mal mit den nun zwar schamlos geklauten aber doch so passenden Worten von Element of Crime sagen darf „Ich werd nie mehr so rein und so dumm sein wie weißes Papier“.

Unterrichten oder untriechten?

Aber jetzt mal wieder ganz flockig entspannt soll ja auch Spaß machen, ganz wichtig. Was habe ich denn nun von der Volkszählung 2011 gelernt? Ich habe wieder erlebt, warum die Bürger hier so zufrieden sind. In dem Volkszählungsfragebogen wird brutal aufgezeigt, dass noch nicht einmal die GrundschullehrerInnen eine ihrer Haupttätigkeiten fehlerlos zu schreiben fähig sind. Doch auch da wird niemand im Regen stehen gelassen und die nötige Hilfestellung nicht unterlassen. Man kümmert sich in Australien immer um seine Bürger, die Devise lautet geben und nehmen und alle sind zufrieden.

Schöne Grüße aus Melbourne!


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