Mein Umzugsgut wurde abgeholt. Dann passiert erst einmal
gar nichts. „Keine Neuigkeiten sind gute Neuigkeiten.“ Ich freue mich über den
Sonnenschein in Melbourne. Eine Woche später höre ich wieder von der Spedition.
Sharon, die nette Kundenberaterin verrät mir, dass die Firma Krumpf in Hamburg
als Subunternehmer für den Import meines Containers zuständig ist. Ein
unangenehmes Gefühl, zu wissen, dass alle Sachen auf einem der sieben Weltmeere
rumschippern und sich nun in der Obhut irgendeiner Firma befinden, die man gar nicht
kennt und von der man noch nie gehört hat.
Dokumente für die Zollabfertigung
Zollabfertigung bedeutet, dass der beauftragte Spediteur (in
meinem Fall der Subunternehmer Krumpf in Hamburg) mit meinen Papieren die
Freistellung meiner Sendung bei der Zollbehörde beantragt. Mein Umzugsgut darf
von mir nach Deutschland zollfrei eingeführt werden, solange die Sachen von mir
gebraucht wurden und ich 12 Monate Aufenthalt in Australien nachweisen kann.
Bei der Zollabfertigung prüfen die Behörden, ob es sich um eine freigestellte
Sendung handelt. In meinem Fall ist die Zollabfertigung nur eine Formalität.
Damit die Firma Krumpf alles hinkriegt, sende ich per E-mail
folgende Unterlagen nach HH:
- lesbare Fotokopie aller beschriebenen Seiten meines
gültigen Reisepasses, dem mein Australienaufenthalt zu entnehmen ist
- lesbare Fotokopie meiner Meldebescheinigung
- von mir ausgefüllte und unterschriebene "Erklärung
für Übersiedlungsgut"
- Inventarliste (Umzugsgut)
- Auslandsbescheinigung über die letzten 12 Monate vom
Arbeitgeber
- Abmeldebescheinigung aus Deutschland
Mehrkosten und Kuddelmuddel mit dem Subunternehmer in Hamburg
Das Schiff hat auf dem Weg eine Panne, legt irgendwo zwischendurch an, aber es kommt dennoch beinahe pünktlich in HH an. Der Zoll ordnet eine Röntgenuntersuchung des Containers an, dafür zahle ich EUR 60. Vor meiner Haustür muss ich eine Parkverbotszone einrichten lassen, für einen 20 Fuß-Container, kostet EUR 80; Die AUD 6.725 wurden als Gesamtpreis genannt. Der Subunternehmer in Hamburg macht mir rasch klar, dass es ihm so was von egal ist, was ich im sonnigen Melbourne mit Sharon vereinbart habe. Mir bleibt nichts anderes übrig, als Sharon zu e-mailen. Sharon e-mailt kurz zurück, dass unvorhergesehene Kosten extra berechnet werden „ist ja wohl sonnenklar.“ Als Kunde bin ich dem ganzen Hokus Pokus wehrlos ausgesetzt. Was soll ich machen, wenn das von mir beauftragte Unternehmen wiederum ein anderes Unternehmen beauftragt? Wer ist dann Vertragspartner? Und will ich wegen EUR 140 mit so Gaunern herumstreiten, denen alles Gesagte sowieso links rein und rechts raus geht? Nein.
Die Anlieferung ist für einen Freitag angekündigt. Meine
Sachen werden an dem Morgen, so gibt Subunternehmer Krumpf an, in der Halle der
Spedition aus dem Schiffscontainer herausgenommen und auf einen kleineren Lkw
geladen. Obwohl ich ausdrücklich untersagt hatte, dass der Container ohne mein
Beisein entladen wird. Krumpf gibt an, den Container sofort wieder einsetzen zu
müssen, alles andere wäre zu teuer. Komisch, als Kunde kann ich doch auch nicht
„ich gebe ihnen die Hälfte, alles andere ist mir zu teuer,“ sagen. Speditionen
nehmen sich das Recht frech heraus.
Was haltet Ihr davon? Stillhalten und aufs Beste hoffen?
In "Australien – Umzug nach Deutschland.Teil 4: Umzugspacker, die Sklaven der Speditionsunternehmen" geht es weiter.
In "Australien – Umzug nach Deutschland.Teil 4: Umzugspacker, die Sklaven der Speditionsunternehmen" geht es weiter.
Herzlich willkommen in der Heimat. Vorteil: hier gibt es höchst selten Buschfeuer und Temperaturen über 40 Grad im Schatten. Viel wahrscheinlicher sind Temperatur von 15-20 Grad Minus und Überschwemmungen sind hier in Berlin nur sehr partiell. Im Übrigen freue ich mich darauf in 2 Wochen nach Melbourne zu fliegen. Ich hoffe nur, es wird nicht wieder so naß wie beim letzten mal. Da sind mir eher Schwimmhäute zwischen den Zehen gewachsen. Es hat nicht mal für einen Sonnenbrand gereicht.
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