Einmal mehr hatte ich
mich entschlossen überstürzt aufzubrechen, genau so, wie ich es vor sieben
Jahren in Deutschland gemacht habe. Diesmal sollte es von Australien nach
Europa gehen. Es soll tatsächlich Menschen geben, die haben mehr Zeit ihren
Osterurlaub zu planen. Schweren Herzens erstelle ich eine Liste mit meinem
Umzugsgut, mit der ich bei mehreren Umzugsunternehmen die Kosten für einen
Umzug erfrage. Nervenaufreibendes Unterfangen. Die sieben Unternehmen, die ich
um ein Angebot gebeten habe, hatten ohne Ausnahme sehr unterschiedliche
Preisvorstellungen und haben sich bei genauerem Nachfragen in allerhand
Widersprüchlichkeiten verstrickt.
Keine Transparenz bei der Angebotserstellung
Jetzt wollen sicher alle
wissen, was ein Umzug von Australien nach Deutschland (mit den oben genannten
Angaben) kostet. Diese Frage kann ich aufgrund meiner Erfahrung mit um die
4.400 bis AUD 11.359,55 beantworten. Wie ich auf so eine absurde Angabe komme?
Den Kostenvoranschlag gab es nach Besichtigung meines Hauses durch eineN
SpeditionsmitarbeiterIn. Insgesamt wurden mir für ein und dieselbe Leistung
Angebote von AUD 4.400 bis AUD 11.359,55 unterbreitet. Zwei Firmen konnten
nicht einmal in der Angebotsphase zuverlässig arbeiten, dort wurden mir von
verschiedenen Mitarbeitern stark voneinander abweichende Preise genannt.
Sicherlich schwanken die Preise je nach Jahreszeit oder vielleicht auch je nach
Haarfarbe der KundenberaterIn? Ich werde es nie erfahren. Warum ist es für die
Speditionen so kompliziert, ein transparentes Angebot zu erstellen? Beantworten
können diese Frage mit Bestimmtheit nur die Mitarbeiter von Conroy, DB
Schenker, Wridgeways, Kent, Oss World Wide Movers, Grace, Nuss und Chess Moving.
Auftragserteilung
Letztendlich habe ich
mich für ein Unternehmen entscheiden müssen. Einfach? Nein: Hatte sich zu dem
Zeitpunkt keine der Speditionen zuverlässig verhalten. Jede Einzelne ließ mich
spüren, zu wissen, dass ich gar keine andere Wahl habe, als mit ihnen zu
arbeiten. Ich habe das Unternehmen gewählt, bei dem ich am längsten mit der
Kundenberaterin Sharon ein Wässerchen getrunken habe. Irgendwie konnte ich mir
gut vorstellen, dass Sharon auf die Fotos meiner Eltern aufpasst oder mein Sofa
aus der Gründerzeit besonders liebevoll behandelt. Sharon wirkte ganz einfach
wie eine Person, die meinen Lieblingsbüchern niemals Eselsohren verpassen
würde. Sie ist natürlich auf dem Containerschiff gar nicht dabei ... doch, mir
blieb keine andere Wahl, ich hörte auf mein Bauchgefühl. Sharon hat ihren
Verkaufsjob exzellent gemacht, eine Vertrieblerin mit Leib und Seele, sie hatte
den Auftrag im Sack.
Umsonst ist der Tod
Als ich den Auftrag für
den Umzug erteilt habe, durfte ich umgehend die volle Summe in Höhe von AUD
6.725 überweisen. Umsonst ist der Tod, doch den bezahlt man bekanntlich mit dem
Leben. So betrachtet ist ein internationaler Umzug gar nicht teuer.
Im Beitrag "Australien– Umzug nach Deutschland. Teil 2: Umzugsgut verpacken und verschiffen“ geht es
weiter.
Wie habt Ihr die richtige Spedition gefunden? Worauf
sollte man achten? Ich freue mich auf alle Kommentare.
Schöne Grüße!
Für so einen interkontinentalen Umzug muss man eben noch einiges mehr organisieren, als bei einem Umzug in Deutschland. Ich finde es gut, dass du uns an deinen Erfahrungen Teil haben lässt :-)
ReplyDeleteUmzüge in Deutschland