Robyn, Paul, Tracy, Sean, Olga, Magda, Pierre, Jacob, Larry, Gretel, Pancho, Anthony und wie sie alle heißen. Freundliche Namen für ein gar nicht so freundliches Naturereignis. Sie alle haben einiges gemeinsam, starken Wind, heftigen Regenfall und aufgewühlte See, manchmal bringen sie leider auch Zerstörung mit sich.
Zyklon Saison. In manchen Teilen Australiens geht diese von November bis April.
Nicht jeder Sturm bringt es gleich zu einem Zyklon. Ein Sturm muss mindestens 63 km/h schnell sein, sonst wird er gar nicht als Zyklon deklariert. Ein schwerer Zyklon erreicht Windstärken von um die 118 km/h, kann aber auch bis um die 300 km/h erreichen. Pro Saison gibt es so um die zehn Zyklone über australischen Gewässern. Sechs treffen auch auf Land und das meistens im Nordwesten und Nordosten von Oz. Pt Headland, Exmouth, Broome, Cairns, Townsville …
Die tropischen Stürme in der südlichen Hemisphäre drehen sich im Uhrzeigersinn.
Eingeteilt werden diese tropischen Stürme, die im Durchschnitt so um eine Woche anhalten, in unterschiedliche Kategorien.
Kategorie 1: Windstärken bis 125 km/h; ist schon ein wenig stürmisch. Dabei können schon ein paar Äste abbrechen und kleinere Schäden auftreten.
Kategorie 2: Windstärken von 126 – 169 km/h; ganz schön stürmisch, Auftreten können größere Schäden an Straßenschildern, Bäumen und auch an Häusern.
Kategorie 3: Windstärken von 170 – 224km/h; sehr sehr stürmisch! Zu erwarten sind ordentliche Schäden an Häusern, Dächern und Stromleitungen.
Kategorie 4: Windstärken von 225 – 279km/h; sehr sehr sehr stürmisch! Zu erwarten sind starke Schäden an Häusern, Dächern und Stromleitungen. Großflächiger Stromausfall!
Kategorie 5: Windstärken von mehr als 280km/h; sehr sehr sehr sehr stürmisch! Häuser und Autos können weggeblasen werden. Extreme Zerstörung!
Ein starker Zyklon traf Darwin an Weihnachten 1974. Teilweise mit Windstärken weit über 200km/h. Bei dem Zyklon starben 71 Menschen und große Teile der Stadt wurden zerstört. In 2006 traf Larry, ein Zyklon der Kategorie 4 in der Gegend um Cairns ein. Er verwüstete Orte und Ernten. Das führte unter anderem dazu, dass wir hier ein Jahr lang fast gar keine Bananen hatten und wenn dann waren diese sehr teuer. Hier kann man echt was erleben. Der Larry hat sich damit keineswegs bei mir beliebt gemacht.
Es gibt hier in Australien ein gut funktionierendes Zyklon Warnsystem mit allem Zipp und Zapp, welches Anwohner frühzeitig vor dem eintreffenden Sturm warnt. Ausserdem gibt es einzuhaltende Bauvorschriften, Häuser muessen den Stürmen standhalten.
Den Zyklonen verpasste man eigentlich immer Frauennamen. Seit 1975 jedoch tauft man diese auf weibliche und männliche Namen. Alles im Sinne der Geschlechtergleichheit. Schön, das ist doch echt mal positiv und so unerwartet.
Schöne Grüße aus Melbourne!