Felix Hein kommt aus Düsseldorf in NRW und hat das
Publikumsvoting beim Film Song Contest von Mathias Schweighöfer gewonnen. Gerade
arbeitet er an seinem ersten Album.
Im zurückliegenden Februar hat er drei
fantastische Wochen in Melbourne im Bundesstaat Victoria verbracht. Im Interview erzählt er, wo er in
Melbourne während seines Aufenthalts gewohnt hat, was ihm so richtig gut
gefallen hat und wie es war, als er das erste Mal auf einem Surfbrett stand und
die Welle hinter sich gespürt hat.
Dorothée Lefering: Wie hast Du Dich auf den Trip vorbereitet? Brauchtest Du bestimmte Impfungen, Visum ...?
Felix Hein: Großartig habe ich mich gar nicht so sehr auf
den Trip vorbereitet. Da ich generell ein sehr spontaner und abenteuerlustiger
Mensch bin, habe ich das einfach auf mich zukommen lassen. Natürlich hat man
darauf geachtet, dass Rahmenbedingungen stimmen, wie ein elektrisches Visum,
welches man sich problemlos via Internet ausdrucken konnte und eine
Reiseversicherung für mein Gepäck, da ich meine Gitarre mit dabei hatte.
Dorothée Lefering: Welche Strecke bist Du geflogen und wie hast Du den
langen Flug gemeistert?
Felix Hein: Der Hinflug war etwas Kräfte zerrend, ich bin
abends am 20. Februar los geflogen und bin am 22. Februar morgens in Melbourne
angekommen. Zudem musste ich drei Mal umsteigen. 1. Zwischenstopp war Dubai, 2.
Singapur und 3. Sri Lanka. An sich war der Flug sehr angenehm, die Reisegesellschaft
war sehr gut und das Personal sehr nett. Den Flug habe ich durch gute Filme
gemeistert, eine kleine Mütze Schlaf und interessanten Gesprächen mit jemandem
aus Sri Lanka, den ich im Flugzeug kennengelernt habe.
Dorothée Lefering: Wo hast Du in Melbourne während Deines Aufenthalts
gewohnt?
Felix Hein: Ich habe in Cheltenham gewohnt, ein kleiner
schöner Vorort von Melbourne, von dem man eine halbe Stunde mit der Bahn in die
Stadt gebraucht hat, dort habe ich in einem wunderschönen Haus mit meiner
Homestay-Family gewohnt. Mit den vier Kindern wurde es nie langweilig und die
Unterkunft war sehr schön, außerdem hat Marcia meine Homestay-Mum superlecker
gekocht.
Dorothée Lefering: Was hat Dir am besten gefallen?
Felix Hein: Ich kann gar nicht richtig sagen, was mir am
allerbesten gefallen hat, ich bin einfach von der australischen Mentalität
super angetan, die Offenherzigkeit und Spontanität ging mir direkt ins Herz und
ich habe mich so schnell wohlgefühlt.
Es ist einfach extrem spannend, was man alles für
Menschen und die Geschichten dahinter kennenlernt und Melbourne die Stadt an
sich, die praktisch niemals schläft, bietet auch eine riesige Palette an
Aktivitäten, die die Tage schneller vorbei gehen lassen, als man es möchte. Hätte
ich eine Fernbedienung um die Zeit zu beeinflussen, dann hätte ich alles in
Super-Slowmotion abspielen lassen und jetzt würde ich sofort zurückspulen, um
wieder dort zu sein.
Ich hatte das Gefühl, das Werte wie Gerechtigkeit,
Freundlichkeit, Loyalität, viel wichtiger sind als alles andere und der Mensch
im Vordergrund steht, mein Homestay-Dad John hat mir auch berichtet, dass der
gesellschaftliche Druck auf dem Arbeitsmarkt nicht so stark sei, was sicherlich
ein großer Aspekt ist.
Natürlich die ganze Zeit im Sonnenschein zu sein, war
auch total genial, zumal ich dort im Februar war, als das Wetter in Deutschland
nicht schlimmer hätte sein können.
Besonders hat mir auch die Great Ocean Road samt den
Stränden und dem schönen Surferdorf Torquaye gefallen, wo ich auch einen Tag
surfen war. Aber am schönsten war ein Ausflug, mit Freunden, die ich dort
gewonnen habe. Wir haben uns für vier Tage ein Auto gemietet und sind zu den
Grampians gefahren, welches ein unglaubliches und einprägsames Erlebnis war.
Diese Freiheit zu fühlen und die wunderschöne Natur um einen herum war einfach
nur einzigartig, außerdem habe ich den wunderschönsten Sonnenuntergang meines
Lebens erlebt.
Dorothée Lefering: Hast Du giftige Tiere gesehen?
Felix Hein: Giftige Tiere nicht direkt, aber Koalas und
Kangaroos, was schon sehr exotisch für uns Deutsche ist.
Dorothée Lefering: Was hast Du alles unternommen in Australien?
Felix Hein: Ich habe so viel unternommen, angefangen von
kleinen Aktivitäten wie z.B. einfach nur abends mit Freunden einen Film
anschauen beim "Movie under the stars" in Melbourne gibt es quer
durch die Stadt Open-Air-Cinemas, wo man sich abends gemütlich und kostenlos
Filme anschauen kann. Oft haben wir auch BBQ am Strand gemacht, es ist so was
von genial, dass es fast alle 50 Meter BBQ-Grills gibt, die einfach via
Knopfdruck elektronisch aktiviert werden können und das völlig kostenlos. Natürlich
habe ich mit Freunden alle möglichen Strände abgeklappert, wo wir auch einfach
nur mal relaxt haben und die Stunden in der Sonne untergehen gelassen haben. Es
war einfach eine so entspannende und zeitlose Zeit, weil man alles andere
ausgeblendet hat.
Die ersten zwei Wochen war ich in einer Sprachschule,
meist immer von 8 bis 12 Uhr. Danach war ich meistens mit Freunden was essen,
denn essen gehen konnte man in Melbourne supergut, es gibt unzählige gute Restaurants
und die Vielfalt an Möglichkeiten ist einfach unglaublich.
Des Weiteren haben wir einen Trip zur Great Ocean Road
gemacht, welcher auch sehr viel Spaß gemacht hat, da man wunderschöne Bilder
gesehen hat, die man sein ganzes Leben wohl nicht vergessen wird. Mein Surftrip
war auch total aufregend, im Surferdorf Torquaye, hatte ich den halben Tag
Surfunterricht in einer kleinen Gruppe mit noch vier anderen Leuten aus
Neuseeland. Es war ein unglaubliches Gefühl, das erste Mal auf einem Surfbrett
zu stehen, die Welle hinter einem zu spüren und im völligen Gleichgewicht
behutsam zur Küste getragen zu werden. Diesen Augenblick werde ich nicht
vergessen, ein unbeschreibliches Gefühl.
Ich war auf vielen Festivals, Food-Festivals,
Culture-Festivals, welche einem einen wirklichen interessanten Einblick in
andere Kulturen gestatten.
Mein absoluter Lieblingsort war der Victoria Night
Market, der jeden Mittwoch abends stattgefunden hat. Für mich war dieser Ort
einfach magisch, weil der riesengroße Nachtmarkt seine ganz eigene Atmosphäre
mit sich getragen hat, alleine schon die ganze Vielfalt an Livemusik und die leckere
Fressmeile, in der man echt von jeder Kultur die leckersten Delikatessen essen
konnte. Dort konnte man sich echt für Stunden verlieren und die Zeit einfach
mal anhalten.
Ich habe es auch oft genossen, mich einfach durch die
Stadt treiben zu lassen und hier und da mal einem Live-Musiker zuzuhören, denn
fast an jeder Ecke findet sich jemand, dem man gerne zuhören kann. Da ich ja
selber auch Musik mache, war das für mich großartig und ich habe es wirklich
genossen, offene Ohren für neue Dinge zu finden.
Einen Abend habe ich auch auf dem Eureka Skydeck
verbracht, welches sich hoch über die Stadt streckt, dort hatte ich einen
unglaublichen 360-Grad-Blick über Melbourne und der Sonnenuntergang, der sich
in den späten Stunden aufgemacht hat, ließ einen am Ende des Tages einfach nur
noch wortlos sein und man konnte mit diesen Bildern im Herz und Kopf gut
einschlafen.
Dorothée Lefering: Wie konntest Du Dein Mobiltelefon in Australien nutzen?
Felix Hein: Ich habe mir einfach eine Handykarte von
Optus für einen Monat geholt, die man problemlos nutzen konnte, sogar mit
Internet und das hat nur 14,99 Dollar gekostet, dort hatte ich 300 Freiminuten
und konnte so problemlos mit Freunden und Verwandten in Kontakt bleiben.
Dorothée Lefering: Drei adjektive die Deinen Trip nach Australien
beschreiben?
Herzlich, paradiesisch, erkenntnisreich. Drei Adjektive
sind viel zu wenig, da mir das erlebte schon schwerfällt in Worte zu fassen. Der
Lebensstil hat mich einfach total mitgenommen und ich spare schon darauf, so
schnell wie möglich wieder zu kommen.
Dorothée Lefering: Danke Felix, dass Du dir die Zeit für ein Interview genommen hast. Ich freue mich total, dass Du so eine tolle
Zeit in meiner zweiten Heimat hattest, und wünsche Dir weiterhin alles Gute und
viel Erfolg als Sänger/Songwriter.
Ihr würdet auch gerne so einen Urlaub in Melbourne machen?
Ganz einfach. Die Sprachreise hat Felix mit Kaplan Sprachreisen gemacht.
Schöne Grüße