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Tuesday, 20 July 2010
Der Zauber der Tiere
Die Nähe zwischen Mensch und Tieren kann hier in Australien sehr unmittelbar sein. So kann es geschehen, dass man auf einem Spaziergang ein oder mehrere Kängurus auf einer Lichtung erblickt. Ja, dass weiß ja eigentlich auch jeder über Australien. Sie hüpfen natürlich nicht durch die Zentren der paar Städte, die es hier in Australien sogar auch gibt. Koalabären, wenn auch meistens schlafend in Baumspitzen sitzend, sind auch keine Seltenheit. Geht man auf besonders leisen Sohlen umher, kann man sogar leicht auf den Echidna, einen Ameisenigel treffen. In einem Open Air Kino habe ich sogar schon mal einen Wombat in der Vorstellung getroffen. Der mochte wohl entweder Actionkomödien oder das Popcorn, dass ihm einige Zuschauer leider gefüttert haben. Dem Nemo bin ich auch schon begegnet und das nicht im Kino, sondern beim Schnorcheln am Great Barrier Reef. Neben vielen anderen unzähligen bunten Fischen bin ich dort auch einer Seeschildkröte begegnet.
So eine Bootstour ist ja bekanntermaßen lustig. Dementsprechend häufig unternehme ich auch eine. Um mit Delphinen zu schwimmen, bin ich mal aufs Boot und in die Bucht. Leider habe ich keine Delphine angetroffen, dafür aber sehr neugierige Seehunde. Mit denen war ich dann baden und das war für meinen Geschmack schon einmalig genug. Als ich absolut nicht damit gerechnet habe, habe ich Delphine gesehen, nämlich beim Cappuccino trinken am Strand. Sitz ich so im Café und sie schwimmen einfach in Strandnähe entlang. Einmalig. Bei einer weiteren ganz traumhaften Bootstour habe ich eine Kolonie Seelöwen mit vielen kleinen niedlichen Jungtieren besucht. Was für ein Getümmel da im Wasser herrschte.
Sehe ich hier die vielen Kakadus glücklich herumfliegen, wird es mir ganz schwer ums Herz. Nicht weil die hier frei und ausgelassen herumfliegen. Nein, denke ich doch spontan daran, dass ich diese bislang nur in Käfighaltung kannte. Viele Leute halten sich ja einen Papagei im Käfig und stutzen diesem sogar die Flügel. Hat man einmal einen Schwarm schneeweißer Kakadus laut kreischend vor der Kulisse eines knallblauen Himmels herumfliegen sehen, zweifelt man schwer daran, ob ein Käfig einen geeigneten Wohnort für einen Kakadu darstellt. Sie sind sehr gesellige Papageien und sitzen sicher nicht gerne alleine in einem Käfig und gucken den Menschen beim Kreuzworträtsel lösen zu. Für die kunterbunten Regenbogen Papageien, die die Äpfel in unserem Garten lieben und aufknabbern, gilt das Gleiche.
Sonntags, ein Spaziergang auf dem Pier. Mit viel Glück und Geduld, ja Zeit muss man sich schon nehmen, sieht man auch einen Zwergpinguin. Ich habe sie schon unter dem Pier hier am Strand oder beim Strandspaziergang gesehen.
Eine weitere Attraktion für mich ist der dickbäuchige Kookaburra. Ein Eisvogel, der gerne auf Stromleitungen oder Zäunen hockt und von dort aus die Welt beobachtet. Die muss ihm besonders am frühen Morgen sehr lustig erscheinen. Denn dann verfällt er in ein hemmungsloses, sehr herzliches und verrücktes Lachen. Der lachende Kookaburra sitzt dort auf dem Zaun zweifellos auch auf der Suche nach Nahrung. Zu seinen Leibspeisen zählen kleine Vögel und Echsen.
Erst heute habe ich gelesen, dass im Yarra sogar noch der sehr scheue Platypus vorkommen soll. Das Schnabeltier. Gesehen habe ich es leider noch nicht. Was nicht ist, kann ja noch werden. Dafür erfreue ich mich an den tausenden Flying Foxes, den Flughunden oder Fliegenden Füchsen die abends über dem Yarra entlang segeln.
Das richtig schöne ist wohl, dass man all diese Tiere hier einfach so erleben kann. Denn sie leben hier direkt neben den Menschen. Goanas, dass sind riesige Echsen. Emus, flugunfähige Vögel. Rochen, Kängurus, Koalabären, Echidnas, Wombats, Seeschildkröten, Anemonenfische, Delphine, Seehunde, Kakadus, Regenbogen Papageien, Zwergpinguine, Kookaburras, Fliegenden Füchse, Possums und manchmal sogar Wale. Wo kann man so etwas sonst noch so einfach in freier Wildbahn erleben?
Lasse ich diese Erlebnisse noch mal an mir vorbeiziehen, muss ich doch sagen, dass klingt nicht nur einfach paradiesisch, dass ist es auch. Dem einzigen Tier dem ich hier in Australien bislang zum Glück noch nicht persönlich begegnet bin und dem ich auch nicht gerne begegnen möchte, dass ist der Weiße Hai. Den hab ich jedoch vor kurzem in Südafrika vom Hubschrauber aus gesehen. Riesig, sag ich nur. Da wurde mir sehr mulmig, stellte ich mir vor, der taucht auf einmal neben meinem Surfboard auf. Kreisch.
Schöne Grüße aus Melbourne!
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