Thursday 5 August 2010

Elektroautos in Australien


Später in diesem Jahr will die Regierung einen Test mit Elektroautos starten. 180 Haushalte in Victoria (ein Bundesstaat in Australien) sind eingeladen, während eines über drei Monate laufenden Elektroauto-Versuchs, Elektroautos zu testen. Interessierte Haushalte können sich online beim Auto Club Victoria (RACV) zu diesem geplanten Projekt anmelden. Im Test werden Personenfahrzeuge, Kurierfahrzeuge und Motorräder sein. Viele Automobilbauer und Einzelhändler kämpfen um eine Rolle in dem Versuch. Die Handelspartner werden im September ausgewählt werden. Die Regierung ist dafür, dass Haushalte Fahrzeuge austauschen, so dass jeder möglichst viele Technologien testen kann. Die Autos werden den Teilnehmern drei Monate lang kostenfrei zur Verfügung gestellt, diese sollen lediglich die anfallenden Stromkosten übernehmen. Einer der Autohersteller ist Mitsubishi und das Eintreffen der 20 Elektroautos des Herstellers hier im Hafen von Melbourne wird für Donnerstag erwartet.

Die Regierung möchte mit Einführung der Elektroautos den CO2 Ausstoß senken. Dieses Vorhaben gilt in Victoria als historisches Ereignis und der Test wird als der bislang umfassendste dieser Art in der Welt dargestellt.

Im Mai 2010 startete China einen ähnlichen Test mit 30 Elektroautos, die als Taxis eingesetzt werden und bis zum Ende des Jahres sollen noch weitere dazu kommen. Als ich vor kurzem in China war, fuhren da irgendwie alle mit einem Elektroroller rum. Sehr gefährlich, kommen die Roller doch angebraust, ohne dass man sie hört. Da muss man immer schön aufpassen, um nicht umgefahren zu werden. Auf der Expo in Shanghai sind bereits auch schon Elektrobusse im Einsatz.

Mit Hilfe der Elektroautos möchte Victoria den CO2 Ausstoß bis 2020 um 20 Prozent senken. Bevor das Elektroauto wieder aufgeladen werden muss, kann man 160 km damit fahren. Ein Mitsubishi i-MiEV Elektroauto kostet derzeit AUD 68.000. Der Autoclub ist überzeugt, dass die Elektroautos schon sehr bald günstiger werden. Geplant sind auch Konzepte, die Verbrauchern ermöglichen den Wagen durch eine monatliche Rate abzuzahlen, je nach Verbrauch, so wie das im Falle von Mobiltelefonen gemacht wird. Die Regierung erwartet in den kommenden Jahren einen rasanten Anstieg von Elektrofahrzeugen im Straßenbild.

In Japan haben Stadtverwaltungen und Gemeinden bereits seit 2009 die Möglichkeit den i-MiEV zu besitzen, Endverbraucher können dies seit April dieses Jahres. In Hong Kong ist der kleine Wagen seit Mai 2010 für HKD 395.000 (AUD 55.540, Stand 5. August 2010) zu haben. Warum der Wagen hier in Australien mal eben lockere 13.000 AUD mehr kosten wird, dass wird mir wohl keiner verraten. Muss so sein.

Das man ja auch die Produktion des für das Auto verwendeten Stroms betrachten muss, um den CO2 Ausstoß ermitteln zu können, bleibt hier erst mal unerwähnt. Ob die Klimabilanz von Elektroautos überhaupt besser ausfällt als bei Autos mit Verbrennungsmotor hängt vom Stromverbrauch ab.

Und was ist mit der Batterie? Eine Reichweite von 160 km ist ja nicht besonders doll. Und schon erst mal gar nicht bei den Entfernungen die man hier in Australien oft zurücklegen muss, um ans Ziel zu kommen. Etwas leistungsfähiger sollte so ein Speicher dann schon sein.

Wie auch immer. Der gute Wille ist ja zunächst mal da. Bleibt für mich erstmal nur zu hoffen, dass der Regierung die Einführung von Elektroautos besser gelingt, als die Einführung von Fahrrädern.

Schöne Grüße aus Melbourne!

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