Thursday 14 October 2010

The Australian Institute

Die Probanden finden Australier dumm! Erwartungen, Motive und Einstellungen von 20.000 zufällig ausgewählten Menschen in zwanzig Ländern werden jährlich in einer Meinungsforschungsstudie untersucht. Mit den Antworten auf die mehr als 40 Fragen, gewähren die Probanden im Alter von über 18 in einem Online Interview Einblick in das was sie über 50 Länder denken. Anhand der Auswertung des Fragenkatalogs, ermittelt das Forschungsinstitut welchen Ruf die einzelnen Länder in der Welt genießen.

Laut der Studie finden die Probanden Australier eher dumm, aber ihr Land schön. Als ein wenig rassistisch gelten sie auch, die Attacken auf Inder kamen nicht so gut an. 
Grosses Interesse an Ergebnissen von Meinungsumfragen haben beispielsweise Regierungen, Fluggesellschaften, Tourismusbehörden, Universitäten und eine Vielzahl von Unternehmen. Aus der Analyse lassen sich wunderbar Prognosen ableiten, anhand derer sie ihre marketingpolitische Zielsetzungen und Maßnahmen planen und realisieren können. Der Ruf eines ganzen Landes lässt sich nicht so einfach verbessern, wie z.B. das Image eines Produktes, z. B eines Wäscheständers.

So geht das einfach nicht weiter. Um für das eigene Land zu begeistern, verlässt Australien sich zu sehr auf Werbesprüche und Logos, als auf Inhalte. Anstatt noch mehr Werbekampagnen zu fahren, sollte lieber in Industrien investiert werden, in denen Australien dann wirklich glänzen kann. Schöne Worte allein haben noch niemandem beim Aufbau einer positiven Reputation geholfen.

Diese Erkenntnisse erschrecken die Bevölkerung gar nicht. Die finden nämlich auch, Australien wird in den Werbekampagnen immer viel zu 'doof' dargestellt. Experten überlegen, wie man sich mal endlich gescheit in der Welt verkaufen kann. Schuld sind also, wie so oft, die anderen. In diesem Fall, sind es die Werber, die das Land als dumm darstellen. Dem stimme ich nicht zu, denn die machen doch wohl eher einen exzellenten Job.

"Taten sagen mehr als Worte" und der Rest ergibt sich dann von ganz alleine!

Länder wie Deutschland, Italien und Frankreich haben ein Kulturinstitut. Experten wundern sich, warum Australien so ein Institut nicht auch unterhält. Vielleicht ist die Antwort dazu ganz einfach und niemand weiß so recht, was der Welt mitgeteilt werden soll?

Vollkommen bin ich nun dem "Wer-findet-wen-wie-Fieber" verfallen. Hier noch ein paar Einblicke. Die Bewohner Deutschlands finden Sydney echt super, im Gegenzug finden die Australier Berlin aber gar nicht so dolle.

Attraktivität? Wie finden Australier die Stadt Berlin? Platz 28 von 50.
Wie finden Deutsche die Stadt Sydney? Platz 3 von 50.

Service/Übernachtungsmöglichkeiten? Wie bewerten Australier diese in Berlin? Platz 19 von 50.
Wie bewerten Deutsche diese in Sydney? Platz 10 von 50.

Lebenswert? Wie bewerten Australier die Stadt Berlin? Platz 21 von 50.
Wie bewerten Deutsche die Stadt Sydney? Platz 6 von 50.

Möglichkeiten? Wie bewerten Australier diese in Berlin? Platz 21 von 50.
Wie bewerten Deutsche diese in Sydney? Platz 4 von 50.

Das Volk? Wie bewerten Australier die Deutschen? Platz 13 von 50.
Wie bewerten Deutsche die Australier? Platz 6 von 50.

Produkte? Wie bewerten Australier deutsche? Platz 4 von 50.
Wie bewerten Deutsche australische? Platz 11 von 50.

Urlaub? Wie bewerten Australier den in Deutschland? Platz 11 von 50.
Wie bewerten Deutsche den in Australien? Platz 7 von 50.

Kultur? Wie bewerten Australier die deutsche? Platz 7 von 50.
Wie bewerten Australier die australische? Platz 1 von 50.
Wie bewerten Deutsche die deutsche? Platz 1 von 50.
Wie bewerten Deutsche die australische? Platz 11 von 50.

Es gibt auch Australier, die packen an, sie wollen verändern und zeigen der Welt, was Australien zu bieten hat. Die 'Große Ananas' soll zum Motorsport Museum umgebaut werden. Na, das nenn ich Innovativ! Ein kleiner Schritt für die Menschheit, aber ein großer Schritt für Australien.

Vielleicht eröffnen bald schon die ersten Filialen des "Big Australian Institute", überall in der Welt verteilt.

Schöne Grüße aus Melbourne!

Photo: Glenn Hunt

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