Tuesday 20 December 2011

Kein Lohn, Nächstenliebe und Remmi Demmi

Dank anders-anziehen, einem Blog aus Köln kann ich so oft ich möchte in meiner alten Heimat spazieren gehen. Mit einem Besuch auf der Seite lege ich mit einem Klick spielend 16.421 km zurück und erlebe damit den einen oder anderen Menschen, der durch ‚meine‘ Straßen läuft. So weit weg und doch ganz nah, dank anders-anziehen ganz schnell mal eben nach Deutschland.

Ohne Arbeit kein Lohn

Ohne Arbeit kein Lohn heißt es im Arbeitsrecht, kennt man, hat man verinnerlicht. Es kommt aber immer mehr in Mode, dass manche Menschen von anderen erwarten, dass diese umsonst für sie arbeiten (ganz ohne dabei rot zu werden). Aus Habgier oder aus Respektlosigkeit finden sie „Arbeit ohne Lohn“ normal und richtig. Wie mir neulich eine Freundin die Künstlerin ist, erzählt, sind die Leute jedes Mal verdutzt, dass sie etwas bezahlen sollen, für die Werke, die sie fertigt. Viele Menschen nehmen sicherlich an, dass Ideen, Material und Arbeitseinsatz nichts Wert sind und freischaffende Menschen von Lust und Liebe leben. 

Arbeit aus Nächstenliebe

Zurück nach Deutschland. Als ich vor einigen Tagen in Köln, also auf anders-anziehen zu Besuch war, habe ich von einer Aktion gelesen, bei der eine Frau auch ganz ohne finanzielle Entlohnung arbeitet. Frau Lorscheid aus Köln versorgt mit ihrem Mittagstisch täglich um die 150 Kinder in Köln-Kalk mit warmem Essen. Und das machte sie lange Zeit, ohne auch nur einen Cent Gehalt dafür zu bekommen. Da haben wir sie wieder die Arbeit ohne Lohn. Die Behörden und verantwortlichen Politiker verlassen sich auf sie. Frau Lorscheid bekocht die Kinder aus echter Nächstenliebe und sie kann jegliche Unterstützung gebrauchen.


Zur Versteigerung kommt der Remmi Demmi Cordanzug ...

Smilla Dankert die Verfasserin von anders-anziehen hat für das Programm Remmi Demmi dem Comedian Johann König einen Anzug geschneidert. Der hat es nun hinter sich, der Anzug, und soll versteigert werden. Der Erlös kommt dann dem Kalker Kindermittagstisch e. V. zugute.

Wer Arbeit ohne Lohn generell geschmacklos findet, sollte das einfach jedem sagen, ganz egal, ob er jetzt in Melbourne, Köln oder Honolulu wohnt. Und, wer Frau Lorscheid bei ihrem Projekt unterstützen und den Anzug haben möchte, der kann das hier auf diesem Wege machen. Wasser mit Wassergeschmack.

Schöne Grüße aus Melbourne!

2 comments:

  1. Nächstenliebe

    (Matthäus 5,38-41) Ihr habt gehört, dass gesagt ist: “Auge um Auge, Zahn um Zahn.” Ich aber sage euch, dass ihr nicht widerstreben sollt dem Übel, sondern: wenn dich jemand auf deine rechte Backe schlägt, dem biete die andere auch dar. Und wenn jemand mit dir rechten will und dir deinen Rock nehmen, dem lass auch den Mantel. Und wenn dich jemand nötigt, eine Meile mitzugehen, so geh mit ihm zwei.

    Wäre Jesus von Nazareth nur der moralisierende Wanderprediger gewesen, zu dem er in späteren Jahrhunderten von unbewussten Menschen gemacht wurde, wüssten wir heute nicht, dass es ihn jemals gegeben hat. Die wirkliche Bedeutung des obigen Zitates wird erkennbar, wenn wir es mit dem folgenden Zitat des bedeutendsten Ökonomen der Neuzeit vergleichen:

    “Man sagt es harmlos, wie man Selbstverständlichkeiten auszusprechen pflegt, dass der Besitz der Produktionsmittel dem Kapitalisten bei den Lohnverhandlungen den Arbeitern gegenüber unter allen Umständen ein Übergewicht verschaffen muss, dessen Ausdruck eben der Mehrwert oder Kapitalzins ist und immer sein wird. Man kann es sich einfach nicht vorstellen, dass das heute auf Seiten des Besitzes liegende Übergewicht einfach dadurch auf die Besitzlosen (Arbeiter) übergehen kann, dass man den Besitzenden neben jedes Haus, jede Fabrik noch ein Haus, noch eine Fabrik baut.”

    Silvio Gesell (Die Natürliche Wirtschaftsordnung durch Freiland und Freigeld)

    Herzlich Willkommen im 21. Jahrhundert: http://www.deweles.de/intro.html

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  2. Hi Stefan. Amen

    Schöne Grüße aus Melbourne!

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