Wednesday 8 February 2012

Australien. Genormtes Glück in “Lucky Country“


Wenn alles nach Plan läuft, haben Eltern ihre Kinder, bis diese das Erwachsenenalter erreichen, zu einigermaßen selbstständig denkenden Menschen gemacht. 

Kinder gehen raus in die Welt, um ihr Leben selber zu meistern, dabei nutzen sie Erfahrungen gepaart mit, wie heißt es so schön, gesundem Menschenverstand. Selber laufen ... muss man erst mal hinkriegen, wenn man es nicht so wirklich gelernt hat.

Wenn immer jemand da ist, der einem das Denken freundlicherweise abnimmt, verkümmert vor lauter Fremdregulation, die Fähigkeit selber entscheiden zu können. Regeln, die schnüren ein, wie ein Korsett. 

Hier in Australien wird sehr viel für die Bürger geregelt. Bedeutet das, dass die Australier das Leben wirklich nicht alleine zu meistern wissen? Oft wird argumentiert "weil hier alles so gut geregelt ist, ist es hier auch so schön" und weiter „ihr in Europa wollt immer gleich eine Revolution anzetteln“. 

Menschen werden nicht zum Nachdenken angeregt, sie handeln immer nach Vorschrift. Dementsprechend waschen sie deshalb ihre Hände in Unschuld.

Zum Glück gezwungen ...

In Australien ist es Kindern an manchen Grundschulen verboten ein Rad zu schlagen; es gibt Internetfilter; Hauseigentümern wird vorgeschrieben, dass sie einen Zaun um ihren Swimming Pool zu errichten haben; Eintritt in einen Nightclub nach 1.00 Uhr ist verboten; manche Kommunen schreiben vor, wie rum der Pkw einzuparken ist; Schulkinder haben als Sonnenschutz einen Hut zu tragen, Schulen senden Kinder wieder heim (besser gesagt, lassen sie von den Eltern abholen, wenn diese ohne Hut zur Schule erscheinen); in Bars gibt es während der regulären Öffnungszeiten Auszeiten, in denen kein Alkohol ausgeschenkt wird; an vielen Stränden sind Ball spielen und Drachensteigen Freizeitvergnügen, die der Vergangenheit angehören; eine Glühbirne darf nur von einem zertifizierten Elektriker, der hier von allen übrigens liebevoll wenn auch nicht besonders vertrauenserweckend „Sparky“ genannt wird, gewechselt werden; in Nachtclubs oder Pubs hat man sich bei Betreten mit Namen einzutragen, gerne auch mit Fingerabdruck ... oftmals findet man sich in Australien so vielen Hinweisschildern ausgesetzt, dass man gar nicht weiß, welches man zuerst zu befolgen hat.


Gelbe Sicherheitswesten hat hier fast auch jeder zu tragen, jeder Mensch, der irgendwas anliefert, abliefert, ausliefert, abholt, übergibt, überwacht. Ganz einfach nahezu jeder, der für die Öffentlichkeit sichtbar zu sein hat.

Quelle: Einwanderungsbehörde Australien

Ob man die Sicherheitswesten wohl bald wird tragen müssen, während man auf die Straßenbahn wartet? Genormtes Glück in “Lucky country“.

Schöne Grüße aus Melbourne!

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