Thursday 22 July 2010

Teetrinken im Northern Territory

Treffen sich Ted und Barry auf eine Tasse Tee im Northern Territory. Stell Dir mal vor, in Perth hat einer ins Gartencenter eingebrochen und dabei ist das Dach eingestürzt. Bricht der da ein und kommt selber nicht mehr raus. Wie dumm muss man sein? Solche Leute sollte die Feuerwehr zur Strafe einfach schmoren lassen. Ach bei Feuerwehr fällt mir ein, dass der Kevin Rudd noch mal Glück hatte. Es gibt Rettung aus seiner misslichen Lage. Jetzt nachdem er in einem Putsch abgelöst wurde, hat er doch tatsächlich noch Chancen auf einen Job bei der UN, die finden ihn ganz nett und anständig bei der UN. Anständig sagt der andere, dass sind die Polizisten in Neuseeland ja wohl nicht, denn dort hat ein betrunkener Polizist einer Frau seinen Penis gezeigt, als sie auf einem Parkplatz angehalten hat. Schlimm. Parken, eine Frau an der Gold Coast die konnte ja noch nicht einmal mehr das, die fuhr einfach glatt mit ihrem Wagen in das Schaufenster eines Supermarkts, zum Glück jedoch nicht wirklich schwer verletzt. Verletzt? Schon gehört, so glimpflich kam der Ehemann von der Brittany Murphy nicht weg. Er ist gestorben, an einer Lungenentzündung, genau so wie sie damals. Man oh man, dass ist ja alles kaum zu glauben. Die Welt wird immer verrückter, dass Leben ist kein Ponyhof meint Berry. Halt die Ohren steif, ich bin dann jetzt weg. Bis morgen Ted.

So oder ähnlich wird das wohl im Northern Territory abgehen. Bei einem Blick in die heutige Tageszeitung des Northern Territorys stoße ich auf die folgenden fünf ‚Breaking News’. Fünf. Eilmeldungen.

Nachricht Nummer eins.
Ein Einbrecher musste aus Dach gerettet werden.
Irgendein Typ hat im Gartencenter in Perth eingebrochen, ist dabei ins Dach eingekracht und konnte nicht mehr raus. Die Feuerwehr brauchte eine Stunde um den Einbrecher zu befreien. Entstanden ist ein Schaden von AUD 6.000.

Nachricht Nummer zwei.
Kevin Rudd bestätigt, dass er mit der UN über einen möglichen Job gesprochen hat.
Dazu müsse er aber nicht ins Ausland ziehen und kann hier in Oz weiterhin in der Politik arbeiten. Kevin Rudd, ein ehemaliger Diplomat genießt hohes Ansehen im Ausland.

Nachricht Nummer drei.
Besoffener Neuseeländischer Polizist, gerade nicht im Dienst, entblößt seine Genitalien vor einer Frau mit Sohn.
Pukekohe District. Die Frau und ihr elfjähriger Sohn waren am Neujahrstag auf dem Weg nach Hause, als der Offizier ihr auf einem Parkplatz erst seine Polizeimarke und dann seinen Penis zeigte. Ein besoffener Kollege von ihm, ebenfalls nicht im Dienst, kam dazu. Die beiden Polizisten wurden verhaftet, den einen erwartet keine Anklage.

Nachricht Nummer vier.
Gold Coast. Eine Person verletzt als Auto in Supermarkt fährt.
Paramedics haben die Fahrerin des Wagens behandelt. Der Supermarkt bleibt für eine weitere Stunde geschlossen.

Nachricht Nummer fünf.
Brittany Murphy’s Ehemann kommt auf gleiche Weise ums Leben
Ehemann Monjack starb im Mai 2010 an Lungenentzündung und Blutarmut. Eine Überdosis Drogen sei wohl nicht mit im Spiel gewesen, darüber ist Brittanys Mutter froh.

Das sind die fünf Eilmeldungen des heutigen Tages. Und diese fünf bahnbrechenden Nachrichten laufen auch noch auf der Homepage der Zeitung in einem Laufband am oberen Rand des Bildschirms ab. Der Rest der Seite ist leer. Das nenn ich ehrlich. Es gibt halt nichts zu berichten. Oder man interessiert sich für nichts. Oder es würde sowieso niemand lesen? Stimmt ja aber nicht, die Bürger sprechen schon über die Nachrichten.

Manchmal fühle ich mich hier in Victoria schon sehr gelangweilt. Hier passiert ja nicht viel, für Europäische Verhältnisse zumindest. Vielleicht erwarte ich aber auch zu viel, zu schnell, zu groß, zu toll.

Die Leute, die im Northern Territory leben, sind noch ärmer dran als ich. Da passiert ja wohl wirklich absolut nichts. Das ist ja vielleicht auch gerade eben das Schöne. Die haben ein Leben. Alles ganz easy da oben. Ist ja auch Geschmackssache. Manche Menschen mögen es ja langweilig.

Schöne Grüße aus Melbourne!

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