Wednesday 18 August 2010

Haifische haben Zähne und wohnen im Ozean


Haifische haben Zähne und wohnen im Ozean. Dürfte doch eigentlich jeder schon mal von gehört haben und auch verstehen. Man kann in dem Fall wirklich nicht behaupten, davon nichts gewusst zu haben.


Beißen und die Auswirkungen?

Wenn meine Katze irgendwo herumliegt, ich streichele sie, sie will das aber nicht, dann zack, kratzt sie mich. Wenn wir im Revier eines Hais surfen gehen, der Hai das aber grad nicht will, dann zack, beißt er uns ins Bein. Die Ausmaße sind dementsprechend größer, doch vom Prinzip her ist es das Gleiche. Mensch bedrängt Tier, Tier wehrt sich.

Wenn ich morgens, kurz nach dem Aufwachen im Bett liege, kommt meine Katze manchmal vorbei und tippt mir mit der Pfote auf den Arm oder ins Gesicht. Neugierig versucht sie herauszufinden, ob ich wach bin. Süß. Planschen Badende ausgelassen und glücklich im Ozean, kann ein Hai vorbeikommen und einen anstupsen, um mal zu sehen, was das (die Person) da macht. Das kann fatal ausgehen, obwohl der Hai lediglich neugierig seinen Lebensraum untersucht. Aber dass finden wir gar nicht niedlich.

Verwechslungen!

Jeder kennt das, man ist auf einem Markt oder im Shoppingcenter und spricht einfach locker flockig mit der Person, die neben einem läuft. "Wir sollten gleich noch in diesen neuen Laden, von dem hab ich nur Gutes gehört, ach die roten Schuhe möchte ich unbedingt kaufen, meinst du in dem Rock, den ich grad anhatte, sehe ich zu dick aus?", fragt man seinen vermeintlichen Partner, die Freundin oder Schwester. Plapper, plapper, plapper. Huch, das ist ja ganz jemand anders, stellt man schon bald darauf erschrocken und peinlich berührt fest. Ich habe da wohl jemanden verwechselt.

Wer selber schon mal surfen war, weiß, dass man viel paddeln und ewig lange auf dem Board sitzend auf die perfekt Welle wartet. Haie schwimmen im Ozean rum und sehen von unten einen langen Körper mit vier Dingern links und rechts dran. "Robbe, passt in mein Beuteschema, hatte ich schon lange nicht." Hai beißt Stück von Objekt ab. Auch hier sind die Ausmaße der Verwechslung wieder um so viel größer und schrecklicher. Der Hai schwimmt aber nicht tief betroffen und peinlich berührt davon. Wahrscheinlich ist er verwirrt, dass die Robbe an dem Tag so komisch geschmeckt hat.

Gefahren lauern überall!

Vor Kurzem war ich im Okavango Delta. Überall warnten mich Schilder, vor Löwen, Elefanten, Nilpferden, Krokodilen und ähnlich gefährlichen Tieren. Nie hätte ich meinen Wagen verlassen, um im Busch spazieren zu gehen. Ich wollte nicht gefressen werden und zum Glück hab ich auch alles überlebt. Noch mal gut gegangen. Klar stimmt mir ja jetzt jeder wieder zu. Ist ja selbstverständlich, dass ich in Afrika nicht aussteige, um ein Erinnerungsfoto mit dem Löwen zu machen.

Wenn ich als Fußgänger eine Autobahn betrete, kann es unter Umständen passieren, dass ich von einem herannahenden Fahrzeug überfahren werde. Wer macht denn auch so was, das ist wirklich eigene Dummheit. Der Löwe wohnt im afrikanischen Busch (nur in manchen Gegenden Afrikas um genau zu sein) und der Hai wohnt im Ozean. Warum sind dann viele so verdutzt, wenn sie von Haiangriffen hören? Und warum hetzen so viele Menschen gegen Haie, obwohl sie sich nie mit dem Thema beschäftigt haben?

Der Ozean, Unfälle und die Natur

Gestern am frühen Morgen wurde ein Surfer in der Nähe von Gracetown in Westaustralien von einem Hai gebissen. Die Verletzung, die er dabei davon getragen hat, hat er leider nicht überlebt. Ich fühle mich dem Ozean und auch den Surfern verbunden. Surfer respektieren die Natur und den Ozean. Das Wasser, der Ozean ist ihr Element und sie wissen, dass sie sich dieses mit vielen anderen Ozeanbewohnern teilen. Wir Menschen sind nur zu Gast im Ozean. Surfer lieben den Ozean und betreiben keine Hetze gegen Haie.

Die Mutter des verunglückten Surfers gab in einem Zeitungsartikel an, dass ihr Sohn schon mal von einem Hai angegriffen wurde, an der Gold Coast in Australien. Die Liebe zur Natur, zum Ozean und zum Surfen treibt jeden Surfer immer wieder zurück aufs Board. Jeder geht das Risiko auf einen Hai zu treffen vollen Bewusstseins ein.

Die Haie schwimmen nicht im Ozean herum, um uns zu fressen. Und das ein Schwimmer oder ein Surfer von einem Hai verspeist wird, kommt glücklicherweise sehr selten vor. Mir tun der verunglückte Surfer und seine Familie unendlich leid. Doch diejenigen, die jetzt den Hai töten wollen, sind einfach nur sehr ignorant.

Was kann ich denn machen, um einem Aufeinandertreffen mit einem Hai aus dem Weg zu gehen? Hier ein paar Anregungen!

► An bewachten Stränden schwimmen oder surfen
► Vor dem Schwimmen und Surfen duschen gehen (Körpergeruch kann Haie anziehen)
► Nicht in den Surfanzug urinieren (Total ekelig. Körpergeruch kann Haie anziehen)
► Gar nicht erst dort schwimmen oder surfen, wo Haie vorkommen könnten
► Immer mit einer Gruppe surfen oder schwimmen gehen
► Nicht schwimmen oder surfen gehen, wenn man blutet (Gilt für offene Wunden, wie für die Menstruation!)
► Nicht zu weit vom Ufer schwimmen oder surfen (Nicht in der in der Nähe von Flussmündungen, nicht in tiefem Wasser)
► Nicht mit Hunden schwimmen gehen
► Nicht im Morgengrauen, zum Sonnenuntergang oder in der Dunkelheit schwimmen oder surfen
► Nicht in der Nähe von Anglern oder Fischern schwimmen oder surfen
► Keinen Schmuck tragen. Spieglungen im Wasser könnten mit den Schuppen von Fischen verwechselt werden
► Nicht in der Nähe von Seehunden schwimmen oder surfen
► Bei einer Haiwarnung das Wasser umgehend verlassen, nicht in Panik geraten

Schöne Grüße aus Melbourne!

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