Tuesday 12 October 2010

Tausend Kilometer noch...

Foto: Sutton, von Schumis Homepage
Dr. Mellinghoff for President. Der Herr Dr. Mellinghoff ist der ‘Safety Man’. Was immer das auch sein mag. Er ist zu Besuch in Australien und kommt von ganz weit weg…

Auto fahren. Eines der größten Themen, seitdem ich in Australien wohne. Schnell fahren. Da träume ich schon seit Jahren von. Wenn immer ich mich auf dem Flug nach Deutschland befinde, werde ich aufgeregter, je näher ich der Autobahn komme. Es ist kaum zu fassen, dass man sich dort in ein Auto setzt, um zu fahren. Früher, da bin ich in den Urlaub geflogen und hatte Vorfreude auf einsame Buchten, bummeln durch klitzekleine Dörfer in Südeuropa und Sonnenuntergang am Meer. Jetzt habe ich Vorfreude auf die ‚Autobahn’. Die Freiheit auf vier Rädern, die hat man in Deutschland. Hier gibt es auch ganz viele Straßen in Australien, durchs ganze Land, doch auf allen darf man nur kriechen und nicht mehr. Die Freiheit auf vier Rädern sieht hier so aus. Vor dir liegt eine tausend Kilometer lange ziemlich gerade verlaufende Strasse, die du bitte nicht mit mehr als 100 km/h befährst. Die Situation kommt einem nicht aufhören wollenden „Gehen sie zurück auf Los und ziehen sie keine 4.000 DM ein“, gleich.

Ich weiß, ich kann es schneller, das Autofahren. Doch, Immigration und eigene Ideen, das eine schließt das andere selbstverständlich aus. Als Immigrant hat man sich anzupassen, an die Regeln, Vorschriften und Gesetze des Gastgeberlandes. Noch nie habe ich Eltern verstanden, die ihre Kinder an einem Laufgeschirr festhalten. Jetzt habe ich mich freiwillig bereit erklärt, mich in eben ein solches stecken zu lassen.

Ja, der Herr Dr Mellinghoff, er hat noch Hoffung für den australischen Verkehr und Ideen wie man diesen sicherer machen kann. Einfach mal die lahmen Autos auf einer Spur bündeln. Das wäre zu herrlich, dann wären alle anderen Spuren komplett frei, denn hier fahren ja alle lahm. Die können hier nicht anders.

Der Dr Mellinghoff meinte in Deutschland, da wohnt er übrigens, darf man ja auch nicht auf jeder Spur überholen. Hier in good old Australien darf man auf allen Seiten des langsamer fahrenden Autos und immer überholen. Tatsächlich ist es jedes Mal wie Ostern, wenn man überholt wird. Eine echte Überraschung. Nicht, das ich hier oft 'überrascht' werde.

Der Dr. Mellinghofff bemerkte, dass die Qualität der Strassen der deutschen sehr ähnlich, doch die Ausbildung der Fahrer es nicht sei. Das ist so was von Messerscharf erkannt.

Hier reiten jedoch alle darauf rum, dass die Autos in keinem guten Zustand sind. Zugeben das die Fahrer praktisch keine gescheite Fahrausbildung haben, geht ja nicht. Grossen Aufschrei gibt es, wenn jemand im Café arbeiten möchte, doch keine Ausbildung zum ‚Kaffee-Zubereiter’ hat. Der Kaffee hier ist lecker und die Leute die ihn machen, die haben es voll drauf. Ich wünsche mir nur, die würden diesen Elan auch bezüglich ihrer Fahrausbildung an den Tag legen.

In vielen Ländern, sind die Autos in einem eher unglücklichen Zustand, trotzdem hat da doch niemand ein Problem einfach mal zu fahren. Hier gilt, wer langsam fährt hat auch keinen Unfall. Vielleicht war das Glück in meinem Fall mit den Doofen, ich bin in Deutschland immer schnell gefahren und hatte nie einen Unfall. Zum Glück lässt sich die Vergangenheit nicht ändern, so kann ich getrost über sie sprechen, ohne das Unglück auf mich zu ziehen.

Australien liegt da und will entdeckt werden, warum werde ich jetzt zurück gehalten, indem ich nur 100 km/h fahren darf?

Dr. Mellinghoff bitte fliegen sie nicht zurück, helfen sie uns aus diesem Wahnsinn heraus! Ich sage, Dr. Mellinghoff for President!

Schöne Grüße aus Melbourne!

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