Anke ist in Australien verliebt, lebt in Niedersachsen
und unterhält mit ihrem Mann eine Magic-Entertainment Show. Den
Australienvirus hat sie sich als kleines Mädchen eingefangen. Sie schaute
Crocodile Dundee und lebt seitdem in der Gewissheit, nach Australien zu
gehören. Anke ist gerne in der Natur unterwegs und fotografiert Tiere. Ihr
größtes Vorbild ist Steve Irwin. Sie bewarb sich einst erfolgreich um einen Job
in der Wildtierklinik im Australian Zoo. Steve Irwin ist kurz darauf bei
Dreharbeiten ums Leben gekommen. Die Sache mit dem Job hatte sich erledigt.
Im Jahr 2010 bekam Anke von ihrem Verlobten eine Reise
nach Australien geschenkt. In sechs Wochen sind die beiden mit dem Camper von
Sydney bis nach Alice Springs gefahren. Nach Cairns sind sie geflogen, um am
Great Barrier Reef zu tauchen. Von Brisbane aus ging es zum Australian Zoo.
Seit vier Jahren fliegt Anke mit ihrem Mann einmal im
Jahr für sechs Wochen nach Oztralien. In spätestens fünf Jahren wollen die
Beiden in Australien leben und sich jeden Abend den roten Staub vom Körper waschen.
Dorothée Lefering: Wann habt Ihr Euren
ersten Australienurlaub gemacht?
Anke Fietzek: Februar und März 2010.
Dorothée Lefering: Welche Sehenswürdigkeiten
hattet Ihr die Gelegenheit in Australien zu besuchen? Wie habt Ihr diese
erreicht, wie seid Ihr gereist?
Anke Fietzek: Wir reisen immer mit einem Campervan, damit
wir dort bleiben können, wo es uns gefällt. Der erste Besuch in Sydney verlief
klassisch mit geführter Stadtrundfahrt und Bootsfahrt im Hafen. Unsere Vorliebe
gilt der Natur und den Tieren Australiens, deshalb halten wir uns meist etwas
ferner von den Touristen auf. Verliebt haben wir uns auf Anhieb in die Great
Ocean Road und die 12 Apostel – atemberaubend.
Meine Liebe gilt dem roten Zentrum. Rote Erde,
Wildpferde, Wüstenblumen, blauer Himmel ... das ist mein Australien. Auch wenn
der Uluru bei vielen als Touristenklischee abgetan wird, finde ich ihn
unbeschreiblich. Er strahlt so eine Macht und Kraft aus. Außerdem gibt er immer
ein gutes Fotomotiv ab.
Wir haben bei unserer ersten Reise natürlich viele Ziele
aus dem Reiseführer mitgenommen, allerdings gab es viele enttäuschende Momente,
wie beispielsweise der Besuch auf Philip Island. Furchtbar, wenn Hunderte
Touristen den armen kleinen Zwergpinguinen hinterherjagen, um doch noch ein
Foto, was ja eigentlich verboten ist, zu ergattern und die kleinen mit ihren
Blitzen erschrecken. Die Ranger waren machtlos ... mich machte das alles etwas
traurig. Viel besser und wesentlich ruhiger kann man die Pinguine auf Tasmanien
erleben. Auf Bruny Island gibt es tolle Möglichkeiten.
Um hier alles aufzuzählen fehlt wohl leider die Zeit und
der Platz.
Viele Australier sagen immer: "Mensch, ihr habt in
24 Wochen OZ mehr gesehen als ich, obwohl ich mein ganzes Leben in Australien
verbringe."
Dorothée Lefering: Wie lange im Voraus plant
Ihr einen Urlaub?
Anke Fietzek: Urlaub? Das ist nach Hause kommen. Die
erste Reise plante ich über Jahrzehnte ... sogar jede Pullerpause wurde
eingeplant, um ja nichts zu verpassen.
Dorothée Lefering: Ist die Route immer
genau geplant oder lasst Ihr Euch einfach treiben?
Anke Fietzek: Mittlerweile ist unser jährlicher OZ-Trip
irgendwie selbstverständlich und wir überlegen uns nur, wo der Zielflughafen
ist und von wo wir wieder abfliegen. Dazwischen ist jede Menge Zeit für unsere
Träume. Frei wie ein Vogel, das ist das Beste. Wir erkundigen uns meist bei
Einheimischen, wo wir die besten Tierbeobachtungsmöglichkeiten haben, das
erweist sich immer wieder als sehr sinnvoll. Der Biss einer Redback-Spinne im
Jahr 2011 schreckt mich nicht ab, durch den Dschungel zu kriechen.
Dorothée Lefering: Was ist Dein
australisches Lieblingsprodukt?
Anke Fietzek: Hm schwierig, da gibt es wirklich viel.
Unser ständiger Begleiter ist Bundaberg-Ginger-Beer und ich freue mich immer
auf einen kalten Bundy´n Coke nach einem heißen Tag.
Dorothée Lefering: Wie stellst Du Dir den
Alltag in Australien vor, denkst Du er ist anders als Du es von daheim kennst?
Anke Fietzek: Ja, ich denke es ist anders. Meines Wissens
nach müssen die Australier härter arbeiten, bekommen mehr Lohn, die
Lebenshaltungskosten sind aber teurer.
Es gibt viele Dinge, die bedacht werden müssen. In
Australien den Alltag zu beherrschen ist vielleicht aufgrund der natürlichen
Schönheit des Kontinents einfacher. Es kommt einem zumindest so vor, wenn man
mit Australiern redet, ist auch nicht jeder glücklich.
Ein großes Problem stellt allein schon die Klimasituation
und die damit verbundenen Katastrophen dar. Viele Aussies leben jeden Tag mit
der Angst, ob am nächsten Tag ein Buschfeuer wütet oder ein Zyklon ihr Haus
erfasst.
Dorothée Lefering: Kannst Du Dir vorstellen
Deutschland den Rücken zu kehren und auf der Insel zu leben? Wie siehst Du Euer
Leben in Australien?
Anke Fietzek: Da wir jetzt schon viele Verbindungen,
Geschäftspartner und Freunde in Oz haben, sind wir nicht gänzlich unvorbereitet
und nicht ganz so blauäugig wie viele andere, die denken Australien hätte nur
auf sie gewartet. Wie man in den Wald schreit, so hallt es bekanntlich heraus.
Generell ist es doch so, dass jeder nur so freundlich ist, wie man ihm
begegnet. Deshalb verstehe ich nicht das sooo viele Jugendliche nach Oz wollen,
nur weil dort alle soooo freundlich sind. Ganz so einfach ist die Sache wohl
nicht.
Wir planen es eigentlich fest, später nach Australien zu
gehen. In spätestens fünf Jahren soll es so weit sein. Ein Neuanfang und das am
anderen Ende der Welt - wie sollte das einfach sein? Deshalb versuchen wir
schon jetzt, von hier aus ein großes Netzwerk aufzubauen.
Unser Leben wird dann sicher von viel Arbeit geprägt
sein, aber wenn ich mir abends den roten Staub vom Körper dusche, hab ich mein
Ziel erreicht.
Dorothée Lefering: Dein Tipp für Australienurlauber
...
Anke Fietzek: Genug Zeit. Alles unter vier Wochen ist
nicht empfehlenswert, da allein durch den Flug schon mindestens drei Tage
verloren gehen.
Man sollte sich vor Reiseantritt im Klaren darüber sein,
was man will und wie es sich verwirklichen lässt. Die Entfernungen sind nicht
zu unterschätzen und ab und zu sind in der Regenzeit auch einige Nationalparks
geschlossen oder Straßen nicht befahrbar. Inlandsflüge sind relativ günstig zu
erhalten und sparen Zeit.
Noch ein Tipp für alle, die Tasmanien links liegen
lassen. Das sollten Sie nicht. Die Insel ist wunderschön. Am Besten Sie mieten
sich einen Campervan von Tassie Motor Shacks oder Tasmanian Campervan Rentals.
Aus eigener Erfahrung können wir sagen, dass das die Firmen mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis
und sogar die günstigsten sind.
Dorothée Lefering: Danke Anke, ich wünsche
Dir weiterhin eine gute Reise und viel Spaß.
Am Cradle Mountain adoptierten Anke und Ihr Mann einen
tasmanischen Teufel, beim Showprojekt Magisches
Australien sammeln sie für die Erhaltung der Teufel. Mehr zu Anke und ihren
Projekten, bitte hier entlang: Aussiefreak.
Schöne Grüße!
Klingt ja recht vernuenftig. V.a. die Bemerkung:..."Wie man in den Wald schreit, so hallt es bekanntlich heraus. Generell ist es doch so, dass jeder nur so freundlich ist, wie man ihm begegnet."... kann ich nur vollinhaltlich bestaetigen. Australier sind auch nur Menschen ;-) LG aus SA
ReplyDeleteHi Clare2010
DeleteDanke fuer Deinen Kommentar. Hoffe Anke liest ihn ...
Schöne Grüße!