Tuesday, 11 February 2014

Ausgeschlossen! Sie werden Australien nicht zu ihrer Heimat machen

Australien ist ein Einwanderungsland. Irgendwann kamen alle mit einem Boot auf die Insel, wenn auch nicht persönlich, so waren es mit Sicherheit die Vorfahren der Bewohner. Ich fliege gerne mit Singapore Airlines hin und her ...

Laut UNHCR lag im Jahr 2012 die Zahl der Asylsuchenden in Australien bei 15.800. Ein Drittel, etwa 5.267 Menschen, stammen aus Afghanistan oder Sri Lanka. Im Vergleich zu anderen Ländern bleibt der Anteil der Asylsuchenden in Australien weiterhin weit unter dem Durchschnitt. Und trotzdem sind die Leute so fremdenfeindlich. Basiert diese Xenobhobie auf Angst vor dem Unbekannten oder ist es schlicht und ergreifend Dummheit?

Ausgeschlossen! Sie werden Australien nicht zu ihrer Heimat machen.

Viele Australier sind fest davon überzeugt, dass jeder einzelne Mensch auf der ganzen Welt davon träumt, in Australien zu leben. Die australische Regierung ist es mit Sicherheit, warum würde sie sonst Maßnahmen gegen Flüchtlinge ergreifen? 

Nach der berühmten „Stoppt die Boote“-Kampagne hat sie sich wieder einmal etwas ausgedacht, um den Asylsuchenden den Anreiz zu nehmen, sich auf den Weg nach Australien zu machen.

Tony Abbott glaubt, dass Menschen die sich in Notsituationen befinden, daheimsitzen und sich tropische Traumziele aussuchen, in denen sie um Asyl, sprich um Aufnahme und um Schutz vor Verfolgung bitten können. 

Denen will er einen Strich durch die Rechnung machen, schließlich ist er Premierminister und muss die Australier beschützen. Diesmal soll eine speziell entwickelte 18-seitige Grafik-Kampagne dafür sorgen, Asylsuchende aus Afghanistan abzuschrecken. Man kann sich den Comic auf der Seite der australischen Zoll-und Grenzschutzbehörde anschauen. 


Macht Australien es richtig? Ich freue mich auf alle Antworten.

Schöne Grüße

7 comments:

  1. Im Gegensatz zur EU, wo es dieselben Probleme gibt, wird hier offen und ehrlich gesagt, was passieren wird. Die Küstenländer (v.a. Italien und Griechenland) werden doch von den anderen Staaten völlig im Stich gelassen und sind mit den Flüchtlingen hoffnungslos überfordert, weil das Problem totgeschwiegen wird. Insofern finde ich es richtig von Australien den Menschenschmugglern entgegenzutreten und auf den offiziellen Weg für Flüchtlinge hinzuweisen.

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    1. Hi Jonathan,

      danke für den Kommentar.

      Ganz kurz möchte ich ins Gedaechtnis rufen, dass laut UNHCR im Jahr 2012 die Zahl der Asyl suchenden in Australien bei 15.800 lag.

      Woher weisst Du, dass
      1. Australien "offen und ehrlich" handelt
      2. "Europa und Australien die gleichen Probleme haben"
      3. "Küstenländer (v.a. Italien und Griechenland) werden doch von den anderen Staaten völlig im Stich gelassen und sind mit den Flüchtlingen hoffnungslos überfordert, weil das Problem totgeschwiegen wird."

      Ich freue mich schon jetzt auf konkrete Angaben, die das Gesagte belegen.

      Schöne Grüße

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  2. Dass die Politik in Australien Weltruf hat und Australien sowieso das beste, schoenste und tollste Land der Erde ist, wissen wir doch, oder? Allen anderen sei gesagt, dass die Dummheit auch hier keine Grenzen kennt. Aber die Dummheit ist noch wesentlich staerker ausgepraegt als in Deutschland. So ist es leider

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  3. Hi Anonymous

    Danke fuer Deinen Kommentar :-) Alles Gute.

    Schöne Grüße

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    1. Gern geschehen, liebe Dorothee! Was soll man denn von einem Volk erwarten, das keinen Zugang zu anständigen Medien hat und Kultur sich auf Ute, Schlabberlook, Strand und Kaffee trinken beschränkt? Comiczeichnungen und ein-bis zweisilbige Worte, damit jeder es auch wirklich versteht. Hätte ich es vorher gewusst, ich wäre wohl in Deutschland geblieben.

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    2. Hi Anonymous, hoert sich alles sehr drastisch an. Wie immer: hat Vor- und Nachteile. Gilt auch fuer Australien, so wie fuer jedes Land auf der Welt. Kopf hoch und viel Glueck.

      Schöne Grüße

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  4. Ich bin selbst aus Deutschland ausgewandert und bereits seit 2006 in Australien als Migration Agent tätig. Ich arbeite nicht nur mit Auswanderern aus Europa und Nord Amerika sondern auch mit Asylbewerbern, hauptsächlich aus Afghanistan und Pakistan. Ich – wie viele meiner Kollegen - beobachten den Kurs unserer Regierung mit grosser Sorge.

    Seit 2012 beobacht ich, und zahlreiche meiner Kollegen, wie Asylbewerber vom Immigration Department systematisch schikaniert und ausgegrenzt werden. Ein kleines Beispiel der Schikane aus dem Immmigration Department ist z.B. die Weigerung bereits anerkannten Flüchtlingen ihr Visum auszustellen.

    Derzeit leben in Australien ca. 30,000 Asylbewerber. Viele davon haben den rigorosen Antragsprozess durchlaufen, wurden als Flüchtlinge anerkannt aber warten seitdem vergeblich auf ihr Visum. Das hat ernste Konsequenzen für die Betroffenen, denn ihre Bridgingvisa sind ausgelaufen, die neuen Visa aber noch nicht ausgestellt. D.h. Sie sind illegal im Lande. Dadurch haben sie keinen Anspruch auf Unterstützung vom Staat, dürfen aber auch nicht arbeiten, haben daher auch keine Chance ein Dach über den Kopf zu finden. Die, die keine Ersparnisse mehr haben sind auf die Hilfe von gemeinnützigen Organisationen und Suppenküchen angewiesen um zu überleben. Darunter sind auch Familien mit Kindern.

    Mit Hilfe einiger ehrenamtlich tätiger Anwälte hat eine Gruppe davon Ihr Anliegen zum High Court getragen, wurden anerkannt – aber seit der Entscheidung des High Court, erfindet das Immigration Department immer neue Tricks und Kniffe um die Ausstellung der Visa weiter hinauszuzögern.

    Das ganze ist ein Skandal und während meine Deutschen und Schweizer Klienten routiniert ins Land gewunken werden, sehen sich meine Afghanischen Klienten mit allen möglichen oder eher unmöglichen Hindernissen konfrontiert. Leider begnügen sich sich grosse Teile der Medien damit (die spärlichen) Berichte aus dem Immigration Department einfach zu übernehmen anstatt kritisch zu hinterfragen.

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