Thursday, 30 September 2010

Attacke und Bahn frei. Barmah Forest Virus & Würfelquallen!

Das Ross River Fieber oder das Irukandji Syndrom kann man sich hier beides einfangen in Australien! Was ist das denn schon wieder? Hat man denn in Australien nie seine Ruhe?

Wieder einmal ist der Regen an allem Schuld. Im Großraum Darwin sind riesige Schwärme von Mücken unterwegs, denn der starke Niederschlag bot ihnen die optimalen Brutbedingungen. Die umher surrenden Gesellen nerven! Doch nicht nur das, zudem können sie auch noch den Barmah Forest Virus und den Ross River Virus tragen.

Den Barmah Forest Virus gibt es wahrhaftig nur in Australien. Gekennzeichnet ist die Erkrankung von Unwohlsein, Fieber, Hautjucken und Gelenkschmerzen. Nach ein paar Tagen verschwinden das Unwohlsein und das Fieber wieder, doch können das Hautjucken und die Gelenkschmerzen noch bis zu sechs Monaten anhalten. 1974 wurde der Barmah Forest Virus in Victoria gefunden. Leider hat man bislang nicht allzu viel über die daraus entstehende Erkrankung in Erfahrung bringen können.

Ähnlich verhält es sich mit dem Ross River Virus. Die aufgrund des Virus ausbrechende Ross River Fieber kann in Australien, in Papua Neu Guinea und auf den Südpazifischen Inseln vorkommen. Von der Tropenkrankheit Betroffene haben für bis zu einem Monat mit Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen, Müdigkeit, Kopfschmerz, Fieber und Hautjucken zu kämpfen.

Ansteckend ist weder die eine noch die andere Erkrankung und übertragen werden können sie nur von Moskitos. Anhand eines Bluttest lässt sich feststellen, ob die Mücke den Virus übertragen hat. Jeder, der Symptome an sich feststellt, sollte schnurstracks einen Arzt aufsuchen.

Impfstoffe gibt es in beiden Fällen nicht, doch kann man einiges tun, um sich vor einer etwaigen Erkrankung zu schützen. Mangrovengebiete meiden, Socken, helle Kleidung, die Arme und Beine bedeckt, tragen. In der Morgendämmerung und Abendstunden im Haus bleiben und nach Sonnenuntergang ein Antimückenspray mit 20 Prozent DEET nutzen. DEET, das ist ein Diethyltoluamid, ein chemisches Insektenabwehrmittel. Bevor man das anwendet, sollte man kurz Infos beim Apotheker einholen!

Die im Norden Australiens am stärksten betroffenen Gebiete sind:
- Darwin: Leanyer, Brinkin, Buffalo Creek, Malak, Tiwi, Lee Point, Karama, Holmes Jungle.
- Palmerston: Mitchell Creek, Brookings Creek, Hudson Creek.
- Ländliche Gebiete: Noogoo Creek, Millners Swamp, Howard Swamp, Knuckey's Lagoon, Robertson Barracks, Howard Springs.
- Gezeitenabhängige Gebiete: Daly River, Adelaide River, Mary River, Alligators River, Roper River.
- Inland: Jabiru, Adelaide River, Katherine.

Piloten haben bereits 224 Hektar über Sümpfen in Leanyer, Holmes Jungle and Mickett's Creek mit Gift besprüht. Doch es ist nicht einfach den richtigen Zeitpunkt zu erwischen. Das Gift wird nur von den Larven gefressen. Sobald diese verpuppt sind, ist es zu spät. Wissenschaftler nehmen ständig Wasserproben in den gefährdeten Gebieten, um sicher zu sein, dass das Gift auch seine Wirkung zeigt.

Als wären die Milliarden Mücken noch nicht genug. Die "Stinger Saison" hat im Norden auch bereits begonnen. Normalerweise geht diese von Oktober bis Mai. Doch aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit haben auch die Würfelquallen sich prächtig vermehrt. Einmal mit den Tentakeln der Qualle in Berührung gekommen, kann man in weniger als zwanzig Minuten tot sein. Da kann man nichts anderes machen, als von nun an bis Mai nicht mehr im Meer schwimmen zu gehen und ganz genau Warnhinweise von Behörden und Einheimischen zu befolgen. Romantische Spaziergänge an der Wasserkante sollten in den Monaten, die in die Regenzeit fallen, ebenfalls tabu sein. Selbst wenn man dort jetzt gerade nicht im Meer baden gehen kann, bleibt es doch trotzdem noch genau so schön wie im Paradies.

Hält man sich für unsterblich, ist man ganz einfach nur dumm oder mal wieder schlauer als alle Einheimischen zusammen und sollte man trotz aller Warnungen doch mit den Viechern in Berührung kommen, flugs Essig drauf und sofort ab zum nächsten Arzt oder Krankenhaus. Vielleicht kann da noch was gemacht werden?!

Und bitte vor einer Reise in die Gegend noch mal ganz genau über alles informieren. Dann klappt das auch mit dem Überleben!

Hier ein kleiner Würfelquallen-Beitrag!



Schöne Grüße aus Melbourne!

Wednesday, 29 September 2010

Nudelbar mit sexy Besitzer!

Vorab eine Warnung in guter alter australischer Manier. Was jetzt alles kommt, ist nur für voll entwickelte Leser geeignet. Bitte schicken sie ihre Kinder aus dem Zimmer und halten sie ihnen beide Augen und alle Ohren zu!

Das hat man ja eher selten, dass man die Zeitung aufschlägt und ein persönlich bekanntes Gesicht erblickt. Doch eben das ist mir heute passiert. Ich schaue in die Zeitung und da trifft er mich bald der Schlag. Mein Hausarzt hat es bis auf die Titelseite der hiesigen Tageszeitung gebracht.

Der Arzt wurde mir seinerzeit von einer Bekannten empfohlen. Die warnte mich sofort, „Hm, der sieht sehr sexy aus. Doch wenn du damit kein Problem hast. Er ist bei uns um die Ecke, für den Anfang also o.k.“. Und, ich hin. Und man, sexy war gar kein Ausdruck. Er sieht nicht nur gut aus, er hatte auch noch den passenden Namen. Dr Young! Nicht weiter verwunderlich, dass er auch Schönheitsreparaturen an Patienten vornahm (das sagte sein Schild zumindest). Botox?!

Selig berichtete ich meiner Bekannten später von meinem Besuch bei Dr Young! Wie zwei kichernde Schulmädchen standen wir am strahlend weißen Strand und gerieten über ihn ins Schwärmen.

Besuche bei ihm waren unterhaltsam und immer ein wenig als wäre man Gast in einer Talkshow. Wobei er natürlich die Rolle des Talkshow-Moderators übernahm. Diagnosen hat er vorgetragen, wie andere von der Reise zum Mond berichten! So als hätte er gerade eben etwas absolut Einzigartiges entdeckt. „Hej, weißt du was??? Du hast Bronchitis!!!!!!!!!!“ Er schaffte es, einen in den Glauben zu versetzen, man sei weltweit der einzige Mensch, der Husten hat.

Bis man einen guten Hausarzt findet, da können Jahre ins Land gehen. Hier in Australien darf man da schon gar nicht so wählerisch sein. Kam man bei Dr Young aus dem Zimmer, fühlte man sich aufgrund seiner schauspielerischen Einlagen leicht auf den Arm genommen, doch auch so als sei einem gerade etwas ganz tolles widerfahren. Was soll ich sagen, er sieht halt super aus. Ganz kurz hatte ich mich in der Sprechstunde sogar schon mal gefragt, wie er wohl nackt aussieht. Ist politisch absolut nicht korrekt! Dank der heutigen Tageszeitung ist das Geheimnis aber nun gelüftet.

Also heute, Dr Young hat es heute bis auf die Titelseite der Tageszeitung geschafft. Doch leider nicht für seine herausragenden Dienste an der Menschheit. Er hatte Sex mit Patienten und das mehrmals in den vergangenen Jahren. Wusste ich gar nicht, dass der das auch anbietet. Auf seinem Schild stand davon nix.

Als Arzt kommt das natürlich nicht so doll, wenn man seine Patienten um Sex bittet. In Gesprächstherapie war er deswegen auch schon. Hat alles wohl nichts gebracht.

Deshalb hat man Dr Young jetzt auch suspendiert. Das lässt ihn ganz schön alt aussehen, doch er wusste sich zu helfen. Durch seinen Lebenslauf zieht sich weiterhin ein roter Faden. Er ist noch in seinem Interessengebiet tätig und ist jetzt Teilhaber einer „Nudelbar“.

Schöne Grüße aus Melbourne!


Tuesday, 28 September 2010

10.000 km. Rundreise der ganz besonderen Art!

Dies ist der 100. Blog Eintrag. Da ich das ganz großartig finde, dreht sich heute alles um das Thema Groß!

Die Australier haben eine Vorliebe für große Dinge. In einem sehr großen Land sind sie ja aufgewachsen, vielleicht rührt das daher? Erzählt man Australiern von anstehenden Reiseplänen auf der Insel, geben sie dir oft folgenden Ratschlag, „oh da musst du dir unbedingt die „Große Banane“ ansehen“. Gut, nicht immer werden sie dir raten die „Große Banane“ zu besuchen. Die Empfehlung ist natürlich stark abhängig von der Region, in die man zu reisen plant.

Wie jedes Kind weiß, ist Australien voll mit den wundersamsten Dingen, die es zu entdecken gilt! Es gibt so viel zu erleben. Man sollte sich ruhig mal trauen über den Tellerrand zu blicken und mal ganz was anderes machen. Vielleicht erlebt man ja was ganz Außergewöhnliches dabei.

„Ich fahre die Ostküste hoch und von dort zum Uluru“. Das kann doch echt jeder machen!

Abenteuerlustig und mit offenen Augen, abseits der ausgetretenen Pfade reisen. Die Einheimischen werden sicher mehr als verblüfft gucken, wenn man ihnen erzählt, dass man sich zunächst mal den „Großen Pinguin“ ansehen wird. Die 800 km von dort bis zum „Großen Nudelholz“ wird man erst mit der Fähre und später mit dem Wagen zurücklegen. Man ist sich mehr als sicher, dass man, wenn man sich wieder auf den Weg macht, unzählige Abenteuer auf der 1.200 km langen Strecke zum „Großen Rosakakadu“ erleben wird. Schon klar, 2.000 km, um sich den „Großen Bock“ anzusehen sind eine Strecke, doch auf dieser wird man die allerherrlichste Landschaft durchkreuzen! Auch auf den weiteren 4.000 km die man bis zum „Großen Büffel“ zurückzulegen hat, wird es einem nicht langweilig werden, liegen doch einige spannende Nationalparks am Wegesrand. 2.560 km weiter und schwupp ist man schon beim „Großen Barramundi“. Bevor man sich letztendlich auf der „Großen Parkbank“ ausruhen wird, darf man aber noch mal 2.300 km lang Staub schlucken!

 Hier alle Großen im Überblick. Sicher gibt es noch mehr davon. Kommen ja ständig welche dazu.


Tasmanien:
Hunderte von Pinguinen leben am Strand des Ortes Penguin im Nordwesten Tasmaniens. Denen ist er gewidmet, der drei Meter „Große Pinguin“.
Der „Große Tasmanische Teufel“ steht am Eingang zum Trowunna Wildlife Park in Mole Creek.




Victoria:
Der „Große Koala“ ist 14 Meter hoch, aus Bronze und steht in Dadswell Bridge zwischen Horsham und Stawell.
Der „Große Kabeljau“ steht am Murray River in Swan Hill, Victoria. Elf Meter lang und 6 Meter breit ist der Gute.
Das „Große Nudelholz“ steht in Wodonga auf dem Dach einer Bäckerei.
Der „Große Milchshake“ ist acht Meter hoch und steht in Warrnambool. Der Ort ist bekannt für Milchproduktion (und Wale).
Der „Große Ned Kelly“ ist sieben Meter hoch und steht in Glenrowan.
Den „Großen Wollballen“ gibt es gleich fünfmal, die Gruppe der Wollballen steht in Hamilton, dem Wollzentrum.

 Südaustralien:
Das „Große Schaukelpferd“ ist 18,3 Meter hoch, hat drei Aussichtsplattformen und steht in Gumeracha, Adelaide Hills.
Der „Große Hummer“ ist 18,2 Meter hoch, steht in Kingston. Kingston ist berühmt für seinen, na was wohl? Hummer!
Die „Große Orange“ steht in Berri in Südaustralien, da kommt auch der Berri Saft her.
Der „Große Rosakakadu“ ist 8 Meter hoch und steht in Kimba.

Westaustralien:
Die „Große DNA-Treppe“ steht im Kings Park in Perth.
Die vier Meter hohe „Große Orange“ steht auf einem zehn Meter hohen Turm in Harvey. Hier kann man sich über die Geschichte des Ortes informieren.
Der „Große Bock“ ist sieben Meter hoch und 15 Meter lang und steht in Wagin.

Queensland:
Der „Große Barramundi“ steht in Daintree.
Der „Große Apfel“ steht in Stanthorpe.
Die „Große Ananas“ ist 12 Meter hoch, verfügt über eine Aussichtsplattform und steht Woombye, QLD. Nicht nur die, sondern die „Große Makadamianuss“ ist hier ebenfalls zu finden ist hier.
Die „Große Kuh“ findet man in Nambour.
Der „Große Kapitän Cook“ steht in Cairns.
Der „Große Kasuar“ ist fünf Meter hoch, steht am Wongaling Beach und würdigt den vom Aussterben bedrohten Vogel.
Der „Große Krebs“ steht in Miriam Vale an einer Tankstelle. Durch die Errichtung der Statue ist die lokale Spezialität noch beliebter geworden.
Die „Große Staffelei“ steht in Emerald.
Der „Große Gummistiefel“ ist 7,90 Meter hoch und steht in Tully. Tully, bekannt für starken Regenfall, ist der nasseste Ort in Australien. Um den Titel stritten Tully, Innisfail und Babinda! Im „Gummistiefel“ gibt es eine Aussichtsplattform. In Jahr 1950 fielen 7.900 mm Regen.
Die „Große Mandarine“ ist neun Meter hoch und steht in Mundubbera, der selbsternannten Zitrusfrucht-Hauptstadt Queenslands.
Die „Große Orange“ steht in Gayndah, der Orangen-Hauptstadt Queenslands.
Der „Große Bergbauarbeiter“ steht in Rubyvale und er ist nicht alleine. Außerdem sind dort in der Mine der „Große Schraubenschlüssel“, der „Große Saphir“ and die „Große Spitzhacke und Schaufel“ zu finden.
Die „Große Erdnuss“ in den Atherton Parklands trägt einen Hut.
Der „Große Pelikan“ ist im Küstenort Noosa zu finden.
Die „Große Muschel“ kann man in Tewantin an der Sunshine Coast besuchen. Wer damit noch nicht genug hat, kann in dem Ort auch die „Größte Bierflasche“ besuchen.


NT:
Der „Große Büffel“ steht in Adelaide River. Bekannt dürfte er aus Crocodile Dundee sein!
Die “Große Victoria Bitter Bierdose” steht am Eingang zu Darwin.
Das „Große Krokodil“ trägt Boxhandschuhe und steht in Humpty Doo an einer Tankstelle.



Neusüdwales:
Die „Große Parkbank“ steht in Broken Hill.
Die „Große Garnele“ ist sechs mal neun Meter und steht in Ballina. Die Region ist bekannt für ihre Meeresfrüchte.
Die „Große Axt“ ist in Kew, NSW zu finden.
Die „Große Banane“ ist in der Gegend um Coffs Harbour zu finden. Und ganz in der Nähe gibt es auch eine Holländische Windmühle.
Die „Großen Elephanten“ stehen in Woolgoolga.
Die „Große Flasche“ ‚Cabernet Sauvignon’, steht in den Mangrove Bergen.
Das „Große Merino Schaf“ steht in Goulburn.
Die „Großen Kirschen“ stehen in der Kirschen-Hauptstadt von Australien, in Young.
Der „Große Hund auf der Proviantkiste“ steht seit 1932 in Gundagai.
Die „Große Obstschale“ steht in dem für seine Äpfel berühmten Ort Bilpin.
Der „Große Goldwäscher“ steht in Bathurst NSW. In Bathurst fand man in 1823 das erste Gold.
Die „Große Goldene Gitarre“ ist zwölf Meter hoch, wiegt eine halbe Tonne und steht in Tamworth. Hier findet ein Countrymusik Festival statt. Die Gitarre wurde vom ‚King of Country Slim Dusty’ enthüllt.
Die „Große Gitarre“ ist mit sechs Metern die größte bespielbare Gitarre der Welt und steht in Narrandera.
Die „Große Auster“ steht in Taree auf einem Haus.
Die „Große Kartoffel“ steht in Robertson einer hervorragenden Kartoffelanbau Gegend.
Die „Große Forelle“ steht in Adaminaby in den Snowy Mountains. Hier ist das Forellenfischen eine beliebte Freizeitbeschäftigung.
Das „Große Weinfass“ ist acht Meter hoch, elf Meter lang, sieben Meter breit, fasst 400.000 Liter Wein und steht in Buronga.

Und zu guter letzt, für diejenigen, die jetzt denken, das ist doch alles ganz großer Käse, die können noch zum „Großen Käse“ in Bega fahren.

Es kann sein, dass die Statuen aus einem Verlangen heraus gebaut wurden, etwas ganz eigenes Geniales haben zu wollen, auf das man stolz sein kann. Der Eiffelturm, das Kolosseum, das Brandenburger Tor und die Akropolis haben alle eins gemeinsam. Ihre Größe hat sie mit berühmt gemacht. Groß muss es also sein, dann ist es auch eine Sehenswürdigkeit.

Bleibt für mich nur zu hoffen, dass jetzt niemand zur „Grossen Obstschale“ fährt und die über Nacht eingestürzt ist. Ich übernehme, wie immer, für nichts die Verantwortung!

Schöne Grüße aus Melbourne!

P.S. Die Behörden bestätigen, dass der „Große Pinguin“ nicht Asbest verseucht ist und ein Besuch keine Gefahr darstellt…

Monday, 27 September 2010

Brisbane, Beamte fahren in einem ‘Pollizeiauto’ durch die Gegend!

Die besten Geschichten schreibt bekanntlich das Leben und hier in Australien werden jeden Tag unzählige solcher guten Geschichten geschrieben. Die Polizei hatte einen Schaden an der Beifahrertür und diese musste ersetzt werden. Gesagt getan. Neue Tür wurde eingesetzt. Ups, plötzlich ein 'L' zuviel! Der Wagen wurde aber gebraucht, so mussten die Polizisten einen Tag lang in einem 'Pollizeiauto' herumfahren. Ein Polizeisprecher versicherte, dass die Beamten das zusätzliche 'L' zweifellos prompt bemerkt hätten. Klar, nie hätten wir auch nur eine Sekunde etwas anderes angenommen! Good Girls! Good Boys!

Ein witziges Ding. Köstlich. Jeder macht Fehler.

Noch viel unterhaltsamer ist die Art, in der sich die Leser der Zeitung darüber echauffieren, dass sich jetzt alle über die Polizei lustig machen und deren Aufgabe kritisieren. Die Beamten tun doch nun wirklich alles, um für Ordnung zu sorgen. Mit dem Durchsickern der Geschichte wird ihre Autorität untergraben. Die Polizei weiß schon am Besten, wie sie ihren Job zu machen hat bla bla bla...

Wären die Einfaltspinsel nicht mit dem Auto durch die Gegend gefahren, dann würden sie sich jetzt auch nicht in der Zeitung finden. Selber Schuld! Und, gibt es da keine Abnahme, bevor so eine Arbeit ausgeführt und die Folie aufgebracht wird? Hätten, können, wollen. Zu spät, jetzt lachen doch schon (fast) alle über das 'L'.

Doch der Fall zeigt mal wieder, Kritik, das ist hier nichts. Damit kann und möchte man hier beim besten Willen nicht umgehen. Da lässt man lieber alles den Bach runtergehen, als dem anderen Mal zu sagen, was los ist. Es ist wichtiger, dass alles harmonisch abläuft. Man ist kein guter Freund oder Kollege, wenn man den anderen auf einen Missstand aufmerksam macht. Wenn die Vernunft einem auch etwas ganz anderes sagt, besser ist, man hält einfach den Mund.

Ganz einfaches Beispiel. 1.000.000 Mal erlebt. Jemand fragt mich, ob es mir hier in Oz gefällt und ich antworte, "es ist hier sehr anders als in Europa". Das ist Fakt und keine Kritik an Australien! Doch oftmals hatte ich damit schon verloren. Warum werde ich nie verstehen.

Die ewig verstörten Gesichter konnte ich nur schwer ertragen. Ist doch so viel schöner, wenn alle fröhlich sind. Entgegnet heutzutage mein gereiftes Ich, "ja das Wetter ist spitze und die Kängurus voll niedlich", dann sind alle super glücklich. Das ich damit aber implizit das genau Gleiche gesagt habe, "es ist hier sehr anders als in Europa", das fällt niemandem auf. Oder doch? Aber es darf ja niemand was sagen? Sehr kompliziert. Mir will einfach nicht in den Kopf, warum fragt man eigentlich jemanden etwas, wenn man die Antwort gar nicht wissen möchte? Smalltalk kann ein 'Minenfeld' sein. In so einem unscheinbar aussehenden Alltagsgespräch können bei Australiern unterbewusst Prozesse ablaufen, von denen man als durchschnittlicheR DeutscheR auf den ersten Blick gar nichts ahnt. Eine kleine falsche Antwort und zack...!

Zurück zum 'L'. Man muss doch schon stark von Selbstzweifeln zerfressen sein, wenn man den Hinweis auf ein 'L zuviel auf der Tür' als Kritik auffasst. Ganz ehrlich, es ist nicht wirklich ein Verdachtsgrund für Dummheit, wenn man als Polizist mit einem 'Pollizeiauto' rum fährt. Es gibt Schlimmeres.

Kritik an der Polizei, dass sind ja gleich zwei schier unglaublich ungehörige Delikte. Erstens, Kritik ist, wie gesagt, nie gut. Zweitens, Kritik an der Polizei erst recht nicht. Oft sind die hier für meinen Geschmack etwas zu Obrigkeitshörig! Und gerade das, erzählen sie ja jedem, sind sie nicht. Sind sie aber doch.

Ja, und dann komme ich aus dem Staunen einfach nicht raus.

Auch schon mal irgendwo so ein lustiges ‚Pollizeiauto’ gesehen? Wenn ja, wo?

Schöne Grüße aus Melbourne!
Bild Tageszeitung Queensland 




Sunday, 26 September 2010

Megan Washington. Australische Musikerin am Anfang ihrer Weltkarriere?

Geboren wurde sie in Papua-Neuguinea. Ihr Künstlerlame ist schlicht und einfach ‚Washington’.

Sie singt, spielt Gitarre und Klavier. Ihr in Melbourne produziertes Album ‚I Believe You, Liar’ war im August auf Platz 3 der australischen Charts. Bislang hat sie davon 35.000 Stück verkauft und damit steht die Sängerin kurz davor von ARIA mit Gold ausgezeichnet zu werden (ARIA, Australian Recording Industry Association). Für eine Goldene Schallplatte müssen in Deutschland 100.000 und in USA 500.000 verkaufte Alben vorliegen.

Die Band hört man hier im Moment... Man prophezeit ‚Washington’ bereits jetzt eine Weltkarriere! Gebt mir Bescheid, wenn es sie auch anderswo zu hören gibt! Steht ihnen wohl eine Weltkarriere bevor? Was meint Ihr?

"Rich Kids" 




Schöne Grüße aus Melbourne!

Saturday, 25 September 2010

Kleiner Tisch, kleines Haus?! Die ‚du hast es geschafft in Australien-Indikatoren’

Wenn sie ein Haus mit einem Familienraum, einem ‚14 Sitzer Heimkino’, einem Empfangszimmer/Wohnzimmer für Besucher, einem abgetrennten Esszimmer, 4 Schlafzimmern in der oberen Etage mit Bad und Balkon, plus Wohnzimmer, einem Schlafzimmer mit Terrasse und angrenzendem Bad, Gästezimmer in der unteren Etage plus Bad, einem geräumigen Spielzimmer, einem Hobbyzimmer, einem Billardzimmer, einem Fernsehzimmer, einem Lagerraum, einem Weinkeller für 500 Flaschen Wein und einen Designer Salzwasser Swimming-Pool in Parkanlage plus angrenzender Doppelgarage meinen, ja, da gebe ich ihnen ganz Recht. Wir haben wohl eher ein kleines Haus!

Antwort auf die Frage der Verkäuferin im Möbelgeschäft, „Sie haben wohl nur ein kleines Haus, wenn sie so einen kleinen Tisch kaufen?“

Bin letztens auf ein zu dem Erlebnis passende Umfrage gestoßen, bei dem gefragt wurde, ab wann die Australier der Meinung sind, man habe ‚es geschafft’ im Leben. (Mal ganz davon abgesehen, dass die Frage, ab wann man es geschafft hat im Leben schon irritierend genug ist). Grosses Haus gehörte ganz klar dazu!

Hier ein paar Beispielfragen. Die sagen mal wieder mehr als Tausend Worte über die Gesellschaft!

- Wie hoch müsste ihr Einkommen sein, um sagen zu können sie haben es geschafft? AU$75.000, AU$100.000, AU$150.000, AU$200000?

- Welches Auto müssten sie fahren, um sagen zu können sie haben es geschafft?? Holden, Mazda, Audi, Mercedes?

- Wohin würden sie in die Ferien hinfahren, wenn sie es geschafft haben? Ferienhaus, Port Douglas in Queensland, Fiji, Paris?

- Wie groß ist ein Mann, der es geschafft hat? 172 cm, 177 cm, 182 cm, 188 cm?

- Welche Kleidergröße hat die Frau, die es geschafft hat? Größe 34-36, 38-40, 42-44?

So einfach kann das Leben sein. Da kann man sich ja jetzt spielend dran orientieren!

Schöne Grüße aus Melbourne!

Friday, 24 September 2010

Australier außer Rand und Band!





Morgen ist es ja endlich soweit, das große Finale des Footy, AFL wird stattfinden. Die Leute sind kaum noch zu halten. Der Sieger Verein wird dann eine $AU 1.000.000 bekommen.

Heute gab es eine große Parade in der Innenstadt von Melbourne. Die Fans konnten allen Spielern der beiden Finalisten zujubeln und ihnen für das bevorstehende Spiel Glück wünschen. Ungefähr 100.000 Fans taten dies heute!

Die Spieler der Teams saßen jeweils zu zweit auf der Ladefläche eines UTEs. Und das auf Gartenstühlen!

Nach nur wenigen Minuten war die Aufregung leider auch schon wieder vorbei und alles zerlief sich. Auf dem Federation Square gegenüber vom Hauptbahnhof hielt die Festtagsstimmung den ganzen Nachmittag über an. Groß und Klein saßen in den vielen Cafés vergnügt und ausgelassen in der Sonne.

Morgen um halb fünf gibt es die Entscheidung und es wird überall Footy-Feiern geben. Traditionell wird sich das Spiel mit der Familie und Freunden im Fernsehen angesehen, gegrillt und in der Pause des Spiels selber ein wenig gekickt.

Schöne Grüße aus Melbourne!


Thursday, 23 September 2010

Australiens Einwohner trauern um den ‚Bushi’ Malcolm Douglas!


Die australische Ikone Malcolm Douglas ist leider bei einem Autounfall in Westaustralien ums Leben gekommen! Er liebte den australischen Busch und war ein wahrer Abenteurer! Er galt als der Botschafter für die Kimberley Region.

Als Krokodilexperte unterhielt er eine Krokodilfarm, auf der er Fleisch züchtete, damit keine wilden Krokodile getötet werden mussten. Auf seiner Farm kletterte im Juli ein betrunkener Tourist in ein Krokodilgehege

Malcolm Douglas arbeitete zunächst als Krokodiljäger. Über seine Heimat Australien drehte er in seiner Karriere mehr als 50 Dokumentarfilme. Die Umwelt, Flora und Fauna waren ihm wichtig. Damit verärgerte er allerdings viele Geschäftsleute in der Kimberley Region, denn die wollen lieber Geld verdienen, als die Umwelt zu schützen. In seinen Reportagen informierte er über Überlebensstrategien im Busch, über Cassowaries, Dingoes, Kängurus, Kakadus, übers Kochen im Busch. Oder er erzählte, was er von den Ureinwohnern gelernt hat. Er hatte allerhand zu erzählen und wer mehr über Australien erfahren möchte, dem sind seine Reportagen unbedingt zu empfehlen. Erzählt wird von ihm alles äußerst freundlich, authentisch, spannend und geistreich. Man bekommt gleich große Lust, sich mit ihm auf den Weg zu machen, in dieses riesige aufregende Land. Außerdem berichtete er auch von Regionen, die für die Öffentlichkeit quasi unerreichbar sind.

Malcolm Douglas Dokumentarfilm Tipps:

A Season of Snow (In den Schneefeldern Australiens)
Around Australia (Abseits des Highway Nr. 1)
Bass Strait Adventure (Abenteuer in Tasmanies rauer See)
Canoes in the Kimberley (Auf menschenleeren Flüssen)

Schade, dass er nun nicht mehr auf Erkundungstour gehen kann, um uns von Australien zu erzählen.

Schöne Grüße aus Melbourne!

(Bild aus Tageszeitung November 2009)

Wednesday, 22 September 2010

Strandbesuch in Oz. Ich habe es dir schon tausendmal gesagt, du sollst es sein lassen!

Entspannt schwimmen, schnorcheln, spielen. Hört sich herrlich an. Sommer, Sonne, Sonnenschein! Auf geht es, Ausflug zum Strand. Ein Tag am beliebtesten Strand in Perth, Westaustralien. Kinder lassen gerne Drachen steigen, spielen mit Spielzeugautos oder buddeln Löcher! Zum Schutz vor Hautkrebs schützt man sich am Besten mit einem großen Sonnenschirm. Fantastische Erlebnisse und Erinnerungen hält man zweifelsfrei auf Photos fest. Ein Kuss beim Sonnenuntergang, die erste Sandburg, dass fröhliche Picknick!

Am Cottesloe Strand in Perth. 15 Minuten von der Innenstadt, da sehen die Behörden das ganz anders, die wollen das jetzt alles verbieten! Kann in so ein gebuddeltes Loch etwa einer reinfallen? Bei der Photoaufnahme am Strand erwischt, wird in Zukunft dann womöglich bald so aussehen: „Good Day, dass macht AUD 75, fotografieren ist hier verboten“. Was?! Geldstrafen für Fehlverhalten am Strand!

Glasbehälter mitbringen, Wege und Treppenstufen versperren, Wasserhahn am Strand laufen lassen, Zigarettenkippe fallenlassen, finden die Behörden erst recht nicht gut und wollen es auch verbieten.

Wird man erwischt, muss man mit einem Bußgeld rechnen. Bußgelder sollen von AU$100 bis $500 reichen. Bis jetzt gibt es für diesen Strand 40 Klauseln, doch weitere 60 sollen hinzukommen. Man ist der Meinung, den Besucherandrang nicht mehr anders bändigen zu können. Dann wird es insgesamt 100 Aktivitäten geben, die an dem Strand nicht mehr ausgeführt werden dürfen. In Deutschland gibt es ja bekanntlich für alles eine Vorschrift, die missachtet werden will, doch die australischen Gesetzgeber brauchen sich auch nicht zu verstecken. Hier ein paar Beispiele, was in Cottesloe aktuell alles nicht geht.

Es ist verboten:
- keinen Badeanzug/Bikini/Badehose zu tragen, wenn man älter als 5 Jahre alt ist
- Schimpfwörter zu benutzen
- einen Baum zu pflanzen
- Fahrrad zu fahren
- zu zelten
- Sand (vom Strand) mitzunehmen
- beim Spielen laut zu sein
- vor oder in den Toiletten/Umkleideräumen rumzulungern
- einen Stein zu werfen
- einen Pfeil abzuschießen
- eine Sirene ertönen zu lassen
- Sportgerät auszuleihen oder/und zu verleihen
- ein motorisiertes Gefährt zu bewegen (Rollstuhl ist ok)
- auf einem Pferd, Kamel, Kuh oder ähnlichem zu reiten, oder eine Kutsche zu fahren
- Haie zu fischen
- Blut als Köder beim Angeln zu verwenden

Bondi Beach in Sydney, NSW. Hier treffen sich an einem schönen Sommertag schon mal gut und gerne 40.000 Menschen. Die Sonnenanbeter müssen acht Verbote in Kauf nehmen. Ballspiele Verboten! Alkohol Verboten! Rauchen Verboten! Hunde Verboten! Verkauf von Gütern jeglicher Art Verboten! Glas Verboten! Urinieren am Strand Verboten! Drachensteigen Verboten! Das darf man einmal im Jahr während des Drachen-Festivals. Das passt ja noch alles auf ein Schild. 
Wie werden die das in Perth lösen? Wird dann dort bald das größte Verbotsschild in der südlichen Hemisphäre zu finden sein? Doch das ist ein ganz anderes Thema.

Lasst Euch nicht erwischen…

Schöne Grüße aus Melbourne!

Tuesday, 21 September 2010

Kann der “Heuschrecken-Held” Australien helfen?

Australien rüstet sich für die womöglich größte Heuschreckenplage in 75 Jahren. Die Australische Heuschrecke ‚Chortoicetes terminifera’ kann ganze Weiden und Gemüseanbaugebiete in Neusüdwales und Süd-Queensland, Südaustralien, in Victoria und manchmal auch in Westaustralien wegfuttern.

Bei herrlichen Bedingungen haben die Heuschrecken im Herbst viele Eier gelegt. Einmal geschlüpft erscheinen 15.000 Heuschrecken pro Quadratmeter wie ein fliegender Teppich, der alles auffrisst. Wanderflüge von bis zu 700 km können die Heuschrecken in einer Nacht zurücklegen, wenn sie möchten. Sie fliegen in bis zu 3000 Metern Höhe. Es gibt eine Geschichte, die erzählt, einmal sei ein ganzer Schwarm Heuschrecken einfach zu weit geflogen, vom Kontinent abgekommen und im Meer ertrunken.

In Mildura, Victoria wurde in dieser Woche bereits ein Heuschrecken-Vorfall-Kontrollzentrum eröffnet. Da die Heuschrecken offiziell als Schädling erklärt wurden, ist jeder Bürger verpflichtet, Heuschrecken sofort zu melden! Auch alle Stellen, an denen man deutlich erkennt, dass dort Eier gelegt wurden!

Die Orthopterologen, oder aber auch Heuschreckenkundler der ‚Australischen Heuschrecken-Plagen-Kommission’ geben einen aktuellen Flugkalender raus. In dem wird auch empfohlen, an welchem Tag man Gift einsetzen soll, um das Schlimmste zu vermeiden.

NSW. In Wilcannia, Broken Hill, Nyngan, Dubbo, Condobolin, Hillston, Parkes, Forbes, Griffith, Hay, Wagga Wagga, Deniliquin werden die Heuschreckenschwärme im Oktober erwartet.

Victoria. In Swan Hill-Boort, Mildura-Ouyen, Echuca-Bendigo, Shepparton-Tungamah, Nhill-Warracknabeal, Horsham-Stawell werden die Heuschreckenschwärme im November erwartet.

Dieser Kalender ist für die Bauern sehr wichtig. Doch auch für Otto-Normalverbraucher sind diese Daten gut zu wissen. Denn hat man zu dieser Zeit einen Camping Ausflug geplant, na ich weiß nicht, ob das so viel Spaß machen wird. Es sei denn, man mag gegrillte Heuschrecken zum Frühstück, Mittagessen, Kaffeetrinken und Abendessen!

Und ab sofort sucht die Regierung Victorias den “Heuschrecken Helden”. Mit dem Einsenden von 200 untermauernden Worten, kann man Nachbarn, Kollegen, Freunde, Familie oder einfach jede Person, von der man glaubt, sie/er verdient eine Anerkennung für den Kampf gegen die Heuschreckenplage in Victoria, nominieren.

Ich sehe schon, bald gibt es wieder eine Verleihung und dann wird es heißen, die Medaille des “Heuschrecken Helden” geht an…


Schöne Grüße aus Melbourne!

Das hier ist die aktuelle „Heuschrecken-Warnung-Werbung“ aus Neusüdwales!





Monday, 20 September 2010

Sensationell! Footy Fieber in Australien & Spielerfrauen!


Australien Rules. Aussie Rules. Australian Football. Kurz Footy genannt, das ist so ein Spiel, dass in dieser Art hier in Oz erfunden wurde. Gespielt wird es auf dem Australian Rules Football Feld. Man lernt ja nie aus. Hauptziel ist es den oval geformten Ball durch ein Riesentor zu kicken, die Spieler dürfen jeden Körperteil dazu einsetzen. Ich habe keinen blassen Schimmer, wie das alles genau abläuft. Gewinner des Spiels ist das Team mit den meisten Toren. Saison der Australian Football League ist von März bis September.

Fast alle die hier leben, sind nicht nur Fan von diesem Spiel, sondern auch von einem der unzähligen Footy Clubs. Jeder, der hierher zieht wird schon nach kurzer Zeit gefragt, welchen Club er unterstützt. ‚Eh, ja Moment, wir kennen die doch gar nicht’. ‚Egal, Hauptsache mitmachen’, lautet die Devise. Footy ist nämlich ein Riesenspaß! War mal gucken, und fand es nicht. Aber das ist Geschmacksache und ich kann das Spiel auch nicht beurteilen.

Jedes Ereignis braucht doch eine Medaille. Und beim Footy ist es die ‚Brownlow Medaille’. Wer kriegt die denn? Der fairste und beste Footy Spieler der zurückliegenden Saison. Die Medaille wird schon seit vielen langen Jahren verliehen und das immer fünf Tage vor dem letzten Spiel der Saison. Das weiß ich also schon ganz genau. Daran merkt man, so ganz lässt der Footy mich auch nicht kalt! Es gibt diese eine Ausnahme. Da packt es auch mich, das Footy Fieber.
Mit der Verleihung der Medaille sieht der Sport für mich, zumindest an dem einen Tag im Jahr, schon ganz anders aus. Das nenn ich ein Event, das wird sogar im Fernsehen übertragen. Nicht, weil ich mich dafür interessiere, wer der fairste und beste Footy Spieler ist. Nichts in der südlichen Hemisphäre, wenn nicht ja auch in der nördlichen, könnte mich wirklich weniger interessieren. 

Jedoch warte ich mit Spannung darauf, was die Spieler und ihre Frauen und/oder Freundinnen sich so anziehen zu diesem Medienspektakel. Göttlich. Tagelang vorher spricht schon jeder davon. Die Spielerfrauen werden interviewt. Wo ist denn der Schmuck her, denn du tragen wirst? Wer macht dein Make-Up? Welches Kleid wirst du tragen? Und die Schuhe? Die Aufregung ist so immens, wie vor der Oskar Verleihung -für Footy Spieler-. 

Und dann endlich, sind die Zeitungen voll mit Bildern!
Sensationell, wurd’ auch echt mal wieder Zeit für eine Medaille!


 Schöne Grüße aus Melbourne!

(Photos Tageszeitung Age)

Sunday, 19 September 2010

Autofahren in Australien, ein Aufeinanderprallen der Kulturen!

Autofahren und Australien sind schon mal zwei Dinge, die eigentlich nicht wirklich zusammen gehören. Feuer und Wasser! Immer wenn ich Auto fahre, erlebe ich mindestens vierzig bis fünfzig Situationen, in denen ich mich entweder aufregen oder wundern muss, über die anderen Verkehrsteilnehmer. Kann sein, dass ich da sogar gerade untertrieben habe, mit der Anzahl der Situationen. Wenn man längere Strecken fährt, können es spielend noch mehr Vorfälle werden.

Heute dann die Hammer Schlagzeile in der Tageszeitung. „Migranten in Australien, ein Aufeinanderprallen der Straßenregeln”.

Dem stimme ich absolut zu. Hier kann keiner fahren und es ist eine Art Zumutung, welcher Gefahr man sich hier im Straßenverkehr manchmal ausgeliefert sieht. Sicherheitsabstand, kennt hier keiner, ist wohl was für Anfänger! Blinken, braucht hier auch niemand, hau bloß ab, du Warmduscher! LKW auf der Autobahn überholen? Ich bin doch meinem Leben nicht böse! Ach, geht ja meistens auch gar nicht, die LKW Fahrer rasen ja hier alle so. Die Spur wechseln, macht man immer und jederzeit ohne Warnung, Rückspiegel checken? Ich kann doch meinen Blick nicht von der Fahrbahn vor mir wenden, da komm ich ja bei um! Hände umklammern das Lenkrad! Vor dem Anfahren an der Ampel macht man gerne eine Gedenkminute, dafür fahren alle Nachfolgenden noch gerne bei Rot drüber.

Mir ist klar, so war der Artikel samt dieser genialen Überschrift gar nicht gemeint. Die meinen in dem Artikel die Migranten sind alle unfähig. Na logo, wie sollte es auch anders sein! Schuld sind immer die Zuwanderer. Die schmieren auch Fahrlehrer, um an den Schein zu kommen.

Es gibt hier in Australien wohl so ein Erwachsenen ‚Multikulti’ Ausbildungszentrum. Die haben jetzt raus gekriegt, dass in vielen Ländern Autofahrer als gute Fahrer gelten, wenn sie so schnell wie möglich fahren und dabei kein anderes Auto treffen.

Das passt hier nicht rein, da haben die absolut Recht, ist ja komplett gegensätzlich zu dem hiesigen Stil. Hier gilt man als guter Fahrer, wenn man so LANGSAM wie möglich fährt und es dabei schafft, kein anderes Auto anzufahren.

In Zukunft, will man jetzt mehr über den Fahrstil der Migranten lernen. Ja, das wäre schön. Die Strassen Australiens wären damit sofort so viel sicherer.
Schöne Grüße aus Melbourne!

Saturday, 18 September 2010

Ozeanien. Operation Bundeseigentum!

Spaziergang am Samstag. Bummele heute hier und da so rum. Trinke mal hier, mal da einen Capuccino. Stöbere durch den einen und anderen Laden. Plötzlich bleibt mein Auge an einem mir sehr bekannten Logo heften. Mein Herz macht einen Sprung. BUNDESEIGENTUM!

Bundeseigentum auf beige, grün-olivefarbenen Hintergrund. Ein Kissenbezug mit Aufschrift Bundeseigentum, mit dem Label einer Textil Designerin versehen. Für niemanden zu erkennen, was es mal war. Ganz schön schick! Das Auge des Kenners, oder auch ganz einfach, des ‚gemeinen’ Deutschen, sieht sofort, dass es mal eine Decke der deutschen Bundeswehr war. Ein Kissen aus einer Bundeswehrdecke! Es gibt hier also eine Künstlerin, die gibt den guten alten deutschen Wehrfilzdecken tatsächlich ein zweites Dasein!

Die Designerin wird hier auch die Königin der Handarbeit genannt! Sie recycelt gerne, näht jeden Tag, sprudelt nur so über vor Ideen und hat gar keine Zeit diese alle zu verwirklichen, erzählt sie träumerisch. Ja, so war das auch mit den Kissen. Die Decken sind was ganz besonderes, sie sind von 1968 und verfügen alle über ein Zertifikat.

Auf meine Frage, wo sie die Decken herbekommt, antwortet sie aus Deutschland. Schon klar (das sag ich ihr aber nicht). Aber von wem denn? Plötzlich ganz die Geschäftsfrau, verrät sie mir nur, dass dies ein Geheimnis ist.

Wie so oft. Es liegt im Auge des Betrachters. So wird eine olle Decke der Bundeswehr plötzlich was ganz Einzigartiges. Man muss sie nur 16.000 km verschicken und als Kissenbezug tarnen. Tarnen, dafür ist die Bundeswehr bekannt. Die Künstlerin, immer ganz die Phantasievolle, stilisiert die Decken für ihre Kunden, zu etwas nur schwer beschaffbarem. Sie hat eine geheime Quelle, von der sie Decken kauft. Undercover, als „Operation Bundeseigentum“. Man könnte glatt annehmen, der kalte Krieg sei noch in vollem Gange.

Schöne Grüße aus Melbourne!

Friday, 17 September 2010

Australier waren oder sind Weltmeister im…

-W-asserski. 114 Wasserskiläufer wurden in Strahan, Tasmanien gleichzeitig hinter nur einem Boot hergezogen! Damit übernahmen sie den Titel von einer Gruppe aus Cairns, Queensland, die den Titel 24 Jahre lang gehalten hatte.

-E-hrlich ganz schön alt das Schaf. Bekanntlich haben Frauen ja eine höhere Lebenserwartung als Männer. Das älteste Schafmädchen der Welt wurde 23 Jahre, acht Monate und 28 Tage alt und wohnte in der Nähe von Ballarat, Victoria. Sie liegt nun unter einem Nektarinenbaum begraben und lässt 35 Schafskinder zurück. Der älteste Schafjunge war übrigens auch Australier, er wurde 21 Jahre alt und lebt in Neusüdwales.

-L-ang nicht, aber 7,9 cm breit ist die Zunge eines Westaustraliers. Damit ist der Typ der Mensch mit der breitesten Zunge der Welt. Seine Freunde nennen ihn „Zungen Junge“.

-T-ätowieren was das Zeug hält. Der Mensch mit den meisten Tätowierungen kommt auch aus Australien, geboren wurde er in Neuseeland. Er ließ sich insgesamt mehr als 1.000 Stunden tätowieren. Es gibt wohl keine Stelle an der er nicht tätowiert ist, auch Stellen übertätowieren lassen hat er sich schon. Sogar sein Zahnfleisch ist tätowiert!

-R-ugby: Die meisten Rugby Angriffe in einer Stunde wurden auch in Neusüdwales vollbracht. Die Spieler griffen 4130 Mal an.

-E-inen ganz schönen Brocken hat ein Café in Sydney, Neusüdwales gebraten. Der größte Hamburger der Welt ist 94 kg schwer.

-K-ricket. Der längste Kricket Marathon wurde in Neusüdwales über 66 Stunden und 16 Minuten abgehalten.

-O-h, was für Rückenschmerzen müssen die in Wodonga, Victoria gehabt haben, nachdem sie 43 Stunden und 50 Minuten lang am Stück tätowiert haben.

-R-umba war es vielleicht, den die 74 Taucher in Sydney, Neusüdwales zehn Minuten lang beim größten Unterwassertanz getanzt haben.

-D-olle Gruppenleistung der 256 Personen am Martin Place in Sydney, Neusüdwales als sie alle 15 Minuten zur gleichen Zeit gestrickt haben.

Schöne Grüße aus Melbourne!

Thursday, 16 September 2010

Winterwunderlandschaft in Australien!

Jetzt ist er ja da, der Frühling. Vor uns liegt bereits schon fast wieder der monatelange Sommer. Ist alles ganz toll, wenn es so lange jeden Tag warm ist. Doch ab und an ein wenig eiskalte Luft um die Nase, das ist doch auch angenehm. Jetzt sollte man sich aber echt beeilen, wenn man die noch erleben möchte in diesem Jahr.

Von Melbourne kann man ganz flott in den Alpen sein. Dort liegt sogar Schnee, so von Juni bis September. Kunstschnee, und manchmal rieseln sogar ein paar echte Flocken vom Himmel.

Mit 1.780 Metern ist Mount Buller viel höher als der Feldberg und viel kleiner als die Zugspitze. Der Halserspitz, der Risserkogel, der Schinder und der Plankenstein sind Berge mit einer ähnlichen Höhe, allesamt in den Voralpen zu finden.

Jetzt aber zurück nach Australien und zum Ausflug in den Schnee. Auf dem Berg angekommen sieht man schneebedeckte Gipfel und schneebedeckte Eukalyptusbäume so weit das Auge reicht. Winterwunderlandschaft. Einfach schön anzusehen. Die Kälte ist auch so erfrischend. 

Mal was anderes als ewig beigefarbene und vertrocknete Landschaft. Endlich Handschuh- und Wollmützenwetter!

Eisige Finger und kalte Füße stören wenig. Spazierengehen, Schneeballschlacht, Schneemann bauen und heißen Kakao trinken. Und doch, plötzlich reicht es aber auch schon wieder. Ein paar Stunden Winter sollen reichen. Ein Glück ist man genau so schnell wieder weg vom Berg und kann den Schnee zurücklassen.

Genug Schlittengefahren für dieses Jahr! Immer gut, eine Wahl zu haben!?

Wenn man sich beeilt, kann man noch den Sonnenuntergang in der Bucht bewundern!



Schöne Grüße aus Melbourne!

Wednesday, 15 September 2010

Alles was teuer ist, ist auch gut. Oder?

Vor einiger Zeit brauchten meine Bücher ein neues Zuhause. Das alte Holzregal wollte ich verkaufen. In dem hatten sie schon viele Jahre gelebt, so ungefähr acht, um genau zu sein! Damals, in Deutschland, kostete die Bücherbehausung mich EUR 500.

Etwas komplett anderes schwebte mir jetzt als Bleibe für die Bücher vor. Das Regal entpuppte sich als regelrecht störend in meiner Vision. Was machen? Schnell online inseriert. Gebote sollten ab $AU 1 abgegeben werden. Nichts passiert. Tagelang habe ich vergebens gewartet. Passiert ist einfach nichts. Komplette Leere im Postfach, nicht ein Gebot. Hab immer wieder gecheckt. Nichts! Nicht auch nur eine Seele hat sich für mein $AU 1 Regal interessiert.

Das Regal stand im Weg rum und ich war kurz davor, es zu entsorgen. Op Shop, der aufmerksame Leser wird sich erinnern, was das ist. Irgendwie hatte ich auch Mitleid, hatte es doch immer treue Dienste geleistet.

Entweder Op Shop oder eine drastische Änderung meiner Verkaufstrategie konnte zum gewünschten Erfolg führen. Regal loswerden! Brauchte auch gar nicht lange nachdenken. Aus unzähligen Erfahrungen weiß ich, dass die Australier es lieben, wenn etwas sehr hoch im Preis ist. Das Regal habe ich dann im Preis angeglichen. Und zwar 498 Mal über dem vorherigen Angebot. Jetzt wirkte es auf einmal ganz exquisit. Es war etwas Besonderes.

Möbel jeglicher Art sind hier weniger erschwinglich als in Deutschland. Das hatte ich bereits schon festgestellt, als ich mich auf die Jagd nach einem neuen Regal begab.

Diesmal musste ich nur sehr kurz warten. Zack, kam schon bald darauf das erste Gebot rein. Das lob ich mir. Perfekt lief das. Noch ein wenig gewartet und schon hatte das Regal seinen neuen Besitzer gefunden! Der Käufer hat das Regal dann abgeholt. Mitgebracht hat er Bargeld, seinen UTE und Luftbläschenfolie. Ganz zärtlich, liebevoll und vorsichtig hat er sein neues Möbelstück verpackt! Damit es keine Kratzer beim Transport abbekommt! Wenn der wüsste, dass das Regal bereits mit dem Schiff über sechs Wochen, auf den Meeren dieser Welt unterwegs war. Seine Frau studiert nämlich Literatur, da braucht man ganz viel Platz für Bücher. Oh!

Ist doch immer wieder ein erfreuliches Erlebnis, seine Mitmenschen glücklich zu machen und diese so selig zu sehen.

Schöne Grüße aus Melbourne!

Tuesday, 14 September 2010

Vegemite, Ziegenkäse und Olivenöl!

Ladurée oder Pierre Hermé haben sie wieder entdeckt und nun wieder groß raus gebracht. Pierre Hermé, er ist der König der modernen Pâtisserie. Die Macaron gibt es in Frankreich seit dem 16. Jahrhundert. Der Patisserie König hat das Rezept abgewandelt, in 2001 auf den Markt gebracht. In den letzten Jahren sind sie weltweit zum Kultobjekt avanciert.

Macarons! Sie sind der pure Trend.


Der ‚Jour du Macron’, jährte sich am 20. März 2010 in Paris zum fünften Mal. Ins Leben gerufen wurde dieser Tag von Pierre Hermé, Vereinigung Relais Desserts. Berlin und New York feierten den internationalen Tag der Macarons in diesem Jahr zum ersten Mal.

Auch in Australien ist seit einiger Zeit alles ganz verrückt auf Macarons! Aufgrund einer hier in 2009 eingeführten, und aus England adaptierten Kochshow, gibt es seit Juli 2010 jedoch hier kein Halten mehr. Bäckereien und Cafés kommen nicht mehr nach mit der Herstellung. Zutaten werden knapp. Leute stehen Schlange. Für $AU 2,50 kann man sich hier dieses kleine Stückchen Glück kaufen.

Am 26. Oktober treten 20 Bäckereien gegeneinander an. Jede möchte als ‚Beste in der Macaron Zubereitung’ ausgezeichnet werden. In den Kategorien Klassik, Schokolade und Designer Macaron treten sie in der Nationalgalerie von Victoria gegeneinander an!

Hier in Australien findet man so ausgefallene Varianten wie Vegemite, Blauschimmelkäse, Ziegenkäse und Olivenöl. Mal was anderes. Am 6. November 2010 feiert Melbourne den ‚World Macaron Day’. Da kann man die dann alle mal probieren.

Schöne Grüße aus Melbourne!