Tuesday, 30 November 2010

Auf Delphintour von Robbe gebissen!

Da soll doch noch mal jemand sagen hier sei nichts los in der Bucht von Melbourne. Man kann unendlich viel unternehmen und erleben. Man kann an den Strand gehen, sich dort hinlegen, spazieren gehen, schwimmen gehen, Volleyball spielen, ein Buch lesen, Eis essen oder was auch immer.


Beispielsweise kann man aber auch auf eine Bootstour gehen, um Delphine zu beobachten oder gar mit ihnen zu schwimmen. Richtig aufregend. Welches Herz schlägt beim Gedanken an den fröhlichen, lebenslustigen, freundlich aufgeweckten Flipper nicht höher? Und sei es aus unterschiedlichen Gründen. Flipper haben wir damals alle im Fernsehen angeschaut. Mittlerweile weiß doch fast jedes Kind, das es nicht so cool ist, Tiere zur Unterhaltung von Menschen in Gefangenschaft zu halten. Flipper soll ja auch gar nicht so glücklich gewesen sein damals. Seine Verwandten, die heute in Zoos und Themenparks gefangen gehalten werden, sind es auch nicht. Und trotzdem sind die meisten Leute so ignorant und gehen in einen Wasser-Themenpark. Nicht gut!

Mann kann sich den Flipper hier in Australien an vielen Orten auch in freier Natur ansehen. Rauf aufs Boot und Augen auf. Geduld muss man mitbringen. Doch so ist das halt in der Natur. Manchmal schippert man stundenlang rum und sieht noch nicht einmal einen einzigen Delphin. Als Entschädigung kann man ja die Seeluft genießen und die Aussicht. Ich war mal auf einer „Delphintour“ und habe sehr viele Tiere gesehen, nur keinen einzigen Delphin. Dafür konnte ich aber dort schwimmen gehen, wo Robben leben. Das war sehr niedlich. Vorab versicherte mir der Skipper, dass alles den Vorschriften entspricht und die Delphine oder Robben sich weder durch uns Touristen noch durch das Boot gestört fühlen. Ungern möchte ich die Tiere nerven, ich bin da ja nur zu Besuch im Ozean, die Robben und Delphine leben dort. Ganz sicher bin ich nicht, ob es die Tiere nicht doch beeinträchtigt, wenn ich sie im Wasser besuche. Vielleicht hat der Skipper mir die Tour ja nur verkaufen wollen. Ist es verantwortungsbewusst mit einem wilden Delphin zu schwimmen?

Robben werden bis zu 300 kg schwer und haben scharfe Zähne. Es sind wilde Tiere! Sie ernähren sich von Fischen, Krebstieren, ab und zu auch von Pinguinen oder sogar von Touristen. Was? Von Touristen? Zumindest versuchen sie es (Quatsch!).

In der letzten Woche wurden in der Bucht drei Touris von Robben gebissen. Die sind den Robben wohl einfach zu nah gekommen. Stell mir das Szenario so vor. „Die sind so süß, gerne möchte ich die mal streicheln, „... schwimm, schwimm, schwimm…“Aua! Aua! Autsch! Man, die sind verdammt gefährlich, die Biester.“

Australien ist und bleibt einfach ein durch und durch gefährliches Land.

Auch in dem Fall wird der Skipper vorab versichert haben, dass die Bootstour die Tiere nicht beeinträchtigen wird. Warum haben die Robben denn ganz deutlich zu verstehen gegeben, dass die Menschen abhauen sollen? Warum hören die Menschen einfach weg?

Übrigens, ich war mal auf einer Bootstour, nur um mir die Landschaft anzuschauen und habe unheimlich viele Delphine dabei gesehen. So ist das halt in der Natur!

Schöne Grüße aus Melbourne!

Sunday, 28 November 2010

Vier Tage Weihnachten plus drei Tage Silvester und Neujahr!

Es begab sich aber zu einer Zeit, da wohnte ich in einem Land, in dem ich, wie alle meine Mitbürger, manchmal einfach Pech hatte.…

Endlich ist es wieder so weit. Heute ist der erste Advent. Vor uns allen liegt die herrliche Zeit voller Plätzchen- und Zimtduft! Moment. „Weihnachten fällt in diesem Jahr aber ungünstig“. Pech! Die Einstellung versteht kein Australier. Und wie ich ihnen zustimme und wie froh ich bin, dass ich dieses Pech hier nicht mehr habe.

Weihnachten fällt in diesem Jahr auf einen Samstag und Sonntag. Dumm gelaufen für deutsche Verhältnisse. Aber hier in Australien gibt es diese super geniale und einfach tolle Regel. Fällt ein Feiertag auf einen Samstag oder Sonntag wird dieser ganz einfach hinten dran gehangen. Wie jetzt? Kein Witz. Das bedeutet Arbeitnehmer haben den 27. Dezember 2010 frei und den 28. Dezember 2010 auch. Feiertage! So kommt es, dass man in diesem Jahr vier Tage Weihnachten feiern kann.

Und damit nicht genug. Der 1. Januar 2011 fällt auf einen Samstag. „Neujahr fällt in diesem Jahr aber ungünstig“. Dumm gelaufen für deutsche Verhältnisse, gilt aber hier nicht. Deshalb ist, genau sehr gut aufgepasst, in Australien auch der 3. Januar 2011 ein Feiertag! Hurra!

Es ist ja Weihnachten und deshalb gibt es jetzt noch eine Überraschung mehr, nur für diejenigen, die es noch nicht mitbekommen haben. Die Regelung ist schon ein paar Monte alt. Bis Juni 2010 durften Restaurants Rechnungen mit einem zehn- in manchen Lokalen auch zwanzigprozentigen Feiertagszuschlag belegen. Dies ist jedoch nun in ganz Australien verboten. So viele Feiertage und kein Aufpreis mehr in Restaurants und Cafés. Besser geht es doch gar nicht!

Allen eine schöne und geruhsame Adventszeit…

Schöne Grüße aus Melbourne!

Friday, 26 November 2010

Neue Krankheit in Melbourne entdeckt!

Hier regnet es zurzeit so viel, da bekommen manche Leute Asthma von. „Gewitter-Asthma“, neuer Trend?

Was die hier ‚viel’ Regen nennen, ist für deutsche Verhältnisse ‚es regnet ab und an mal’. Aber, als störend empfinde ich es noch lange nicht. Herrlich.

Letztens beim Grillfest erzählte doch tatsächlich jemand, dass alle Straßenfeste in seinem Vorort abgesagt werden mussten und dass alle Anwohner deswegen ganz doll enttäuscht sind. Auf meine Frage, warum die Feste abgesagt wurden, sah er mich verblüfft an. So als könne ich drei und vier nicht aufaddieren. „Wegen den starken Regenfällen der letzten Wochen.“ Hier werden also ganze Veranstaltungen abgesagt, wegen Regenschauern? Er fuhr aufgebracht fort „Wie will man denn da auch ‚Face painting’ machen, bei dem Regen? Und Kunstgegenstände kann dabei ja auch niemand verkaufen!“

Man, da kann man ja jetzt sofort schon wieder alle Weihnachtsmärkte in Deutschland schließen. Stell Dir vor, es ist Weihnachtsmarkt und keiner geht hin! Sehr unwahrscheinlich. Weihnachtsmarkt-Fans davon abzubringen, Kunst aus dem Erzgebirge zu kaufen, dass ist doch fast so als würde man einen Raucher davon überzeugen wollen, das man vom Rauchen Krebs bekommt. Nämlich unmöglich. Da müssen wohl schon andere Geschütze aufgefahren werden, als lediglich ein paar Regentropfen.

Die sind hier etwas zarter besaitet, was den Regen anbelangt. Die Krankenhäuser sind voll mit über Atemprobleme klagende Patienten. Starker Pollenflug im Mix mit einem Gewitter und schon hat man den Salat. Aufpassen! „Gewitter-Asthma“.

Schöne Grüße aus Melbourne!

Thursday, 25 November 2010

Wer-kann-am-lautesten-Schreien-Wettbewerb!

Protestieren gegen Gewalt an Frauen! White Ribbon Day! Ein Blick auf den Kalender verrät es uns, heute ist der 25. November. In 1999 erklärten die Vereinten Nationen den 25. November zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen. Gekämpft wird für die Beseitigung jeder Form von Gewalt gegen Frauen. Heute trägt hier in Australien jeder mit Rang und Namen, eine kleine weiße Schleife zur Schau.


Einfach mal drüber nachdenken und wie immer, nicht wegsehen, wenn gerade irgendwer misshandelt wird. Ist doch schon ein Anfang, den jeder machen kann. Jeder kann was unternehmen. Deshalb kommen jetzt auch ein paar erschreckende Fakten zum Thema Gewalt gegen Frauen in Australien, basierend auf nationalen Umfragen, in Zusammenarbeit mit dem Institut für Kriminologie.

40% sind seit dem 15. Lebensjahr Opfer einer Gewalttat geworden
33% waren Opfer unangebrachter Kommentare über ihren Köper und ihr Sexleben
29% waren Opfer körperlicher Gewalt
25% waren Opfer ungewollter sexueller Berührung
19% wurde nachgestellt (Stalking)
17% waren Opfer sexueller Gewalt
16% haben Gewalt durch einen derzeitigen oder früheren Partner erfahren

Wie wird hier in Australien gegen die Beseitigung jeder Form von Gewalt gegen Frauen gekämpft? Was machen die Ozis denn so, um auf den White Ribbon Day aufmerksam zu machen? Sie informieren, marschieren und schreien. Seht selbst!

NSW
Was: Kunstausstellung “Not Violent, Not Silent”
Wo: Sydney’s Pine St Gallery. 64 Pine Street, Chippendale

Was: Public Swearing Ceremony mit anschließendem Frühstück. Männer legen einen Eid ab, “I swear. Never to commit, never to excuse, and never to remain silent about violence against women”
Wo: NSW Parliament House

Victoria
Was: White Ribbon lunch
Wo: Town Hall, Melbourne

Was: Not One More. Musik! Männer legen einen Eid ab! Wer-kann-am-lautesten-Schreien-Wettbewerb!
Wo: Federation Square, Melbourne

ACT
Was: Frühstück
Wo: Civic Square, Canberra

Queensland
Was: One Just World. Forum gegen Gewalt gegen Frauen
Wo: Brisbane. State Library

Südaustralien
Was: Frühstück in Adelaide
Wo: Banquet Room, Adelaide Festival Centre

Northern Territory
Was: Stopp-die-Gewalt-Strassen-Marsch and Rallye
Wo: Anzac Oval, Alice Springs

Westaustralien
Was: Marsch gegen Gewalt
Wo: Kingsbury Park, Kalgoorlie

Was: Konferenz. White Ribbon Day Domestic and Family Violence
Wo: Alfred Cove

Tasmanien
Was: “Say No to Violence against Women”. Helfer verteilen Infomaterial! Gemeinsames Schreien von „Nein zu Gewalt!“
Wo: Glenorchy

 


 
Schöne Grüße aus Melbourne! 

Wednesday, 24 November 2010

Bestes Superlativ in Australien!

Man(n) fragt sich häufig Dinge wie zum Beispiel, wo ist eigentlich der heißeste, größte, kleinste, sauberste, dreckigste, schönste, einsamste, verrückteste oder aufregendste Ort in Australien?

Ok, will präzise sein, ich frage mich so etwas oft. Denn gerne lege ich mich abends schlafen und sage mir beispielsweise, toll, jetzt warst Du im einsamsten Ort von Australien. Ich bin mir mehr als sicher, dass ich nicht die einzige Person bin, die auf der Suche nach den Superlativen dieser Welt ist.

Superlativ, dass ist die Höchststufe eines Adverbs oder Adjektivs. Gesteigert werden kann da nichts mehr. Das Adjektiv musste ich in der Grundschule immer mit grünem Filzstift unterzeichnen. Erschreckend mit was für Firlefanz man Speicherplatz im Gehirn belegt.

Seitdem ich hier wohne, habe ich mir eine Statistik der Superlative aufgebaut. Das teuerste Eis habe ich ja erst neulich gegessen. Vom hübschesten Doktor hab ich mich schon untersuchen lassen. Die in Melbourne beliebtesten Stadtteile habe ich auch schon besucht. Bis zur Unkenntlichkeit blühende Wüsten habe ich schon durchfahren. Die meisten Fliegen hatte ich auch schon auf dem T-Shirt und im Gesicht sitzen. Der weißeste Strand! Hab ich hier alles schon gesehen!

Wieder einmal machte ich mich auf die Suche nach einem Superlativ. Superlative, die sind ganz einfach Futter für meine Seele. Seelenfrieden durch Superlative. Wenn man doch sonst nichts hat!

Diesmal musste ich zunächst einmal 3.673,042 km fahren, um ein neues Superlativ erleben zu können. Auf dem Weg habe ich wohl auch das eine oder andere gesehen, doch die überspring ich an dieser Stelle einfach mal. Denn, dieses eine, das muss ich hier einfach einmal lobend erwähnen. Es ist das Superlativ aller Superlative. Ich hatte sozusagen eine ‚Straße’. Oder noch genauer einen ‚Straight Flush’, denn alles war in eine Farbe getaucht. Die Farbe Rot. Ich war im heißesten Ort Australiens. Nicht nur das, jetzt kommt es. Der heißeste Ort liegt im trockensten Ort Australiens. Der trockenste Ort liegt im trockensten Staat Australiens. Der trockenste Staat liegt auf dem trockensten Kontinent der Erde.


Der heißeste Ort in Australien ist Oodnadatta. Der trockenste Ort in Australien ist Oodnadatta. Der trockenste Staat in Australien ist Südaustralien. Und richtig, die meisten wissen es schon jetzt, der trockenste Kontinent der Welt ist Australien!

Da war ich platt und konnte abends so richtig gut schlafen. Ein Tag ganz nach meinem Geschmack. Ein Superlativ jagte das nächste…

Schöne Grüße aus Melbourne!

Tuesday, 23 November 2010

Das Gesundheitssystem in Australien!

So, nach kurzer Zeit in einer neuen Stadt kennt man die Supermärkte, Bars, Cafés und Bushaltestellen. Man gewöhnt sich langsam ein und wird entspannter. Sogar ein paar Leute hat man schon kennengelernt. Alles scheint in bester Ordnung. War ja gar nicht so schwer, der Umzug nach Oz. Irgendwann bekommt man aber ganz sicher die ersten Zahnschmerzen, Schnupfen oder Rückenverspannungen. Mist, jetzt muss man zum Arzt. Wie wir alle wissen, taugt auch die beste Krankheit nichts. Und zack, wird man aufs Neue daran erinnert, dass man ja eigentlich gar nicht hierher gehört. Noch nicht so ganz richtig zumindest. Vor einem steht eines der größten Abenteuer Australiens. Arztbesuch und alles Drumherum!


Selbstbehalt-Tarife, Prämientarife (Beitragsrückgewähr-Tarife), Bonustarif, Kostenerstattungs-Tarif, Spezialtarif für chronisch Erkrankte, Krankengeld-Wahltarif. Möglichkeiten über Möglichkeiten gibt es hier, wie mittlerweile ja sogar auch in Deutschland.

Jeder Arbeitnehmer zahlt monatlich einkommensabhängig in die gesetzliche Pflicht-Krankenversicherung "Medicare" ein. Medicare ist eine staatliche finanzierte Krankenkasse mit rund 6.000 Mitarbeitern und ungefähr 21 Millionen Mitgliedern. Nur wer Staatsangehöriger ist (Oz und Neuseeland) oder über die permanente Aufenthaltsgenehmigung verfügt, partizipiert auch davon. Alle anderen hier Lebenden zahlen ein und bekommen den Betrag beim Lohnsteuerjahresausgleich zurück erstattet.

Grober Überblick, was deckt Medicare ab, was nicht

Mit Medicare abgedeckt sind. Arztbesuche, Röntgenbilder, Bluttests, Augentests, Operationen, Krankenhausaufenthalt in einem öffentlichen Krankenhaus.

Nicht abgedeckt sind: Aufenthalt im Privatkrankenhaus, Zahncheck, Krankenwagentransport, Heimkrankenschwester, Physiotherapie, Chiropraktik, Fußorthopädie, Ergotherapie, Brillen- und Kontaktlinsen, Hörgeräte, Prothesen, Medikamente, im Ausland entstandene Krankenhauskosten, unnötiger medizinischer Service (z.B. Schönheits-OPs).

Zunächst zahlt man für alle Leistungen in der Arztpraxis oder im Krankenhaus aus eigener Tasche. Man ist für die Leistungserbringer quasi ein Privatpatient. Medicare erstattet nach Einreichen der Rechnung einen Teil der Kosten, den Rest übernimmt der Patient selber. Neuerdings kann man sogar aber auch schon bei manchen Ärzten sofort mit Medicare abrechnen.

Für die Leistungen, die von Medicare nicht abgedeckt sind, gibt es zusätzliche Privatversicherungen. Da gibt es unendlich viele Optionen. Und wohl jede Person, die man fragt, hat da so ihre eigenen Vorstellungen. Im Falle eines Krankenhausaufenthalts kann man sich beispielsweise entscheiden, Leistungen bis zu einer bestimmten Summe selbst zu bezahlen. Oder, wenn man ein Jahr lang nicht so viel aufwendet, bekommt man eine Bonuszahlung. Einfach aktuell recherchieren in der kleinen überschaubaren Welt des Internets in Australien.

Gewöhnungsbedürftig ist es, bei den Ärzten nach den entstehenden Kosten zu fragen, denn natürlich berechnen alle unterschiedliche Sätze. Je nach Stadtteil und "Glam-Faktor"! Eine Konsultation, zehn Minuten, kostet um die AUD 60. AUD 32 bekommt man von Medicare erstattet (Plusminus ein oder zwei AUD). Findet man einen Arzt, der nur AUD 35 berechnet, hat man keinen Eigenanteil. Es fällt verdammt leicht nach dem Preis für ein Paar Schuhe zu fragen, doch nach dem Preis für eine Darmspiegelung ist schon etwas ungewohnt. Wer möchte kleinlich erscheinen? "Weil ich es mir nicht Wert bin?" Man gewöhnt sich an alles.

Wir merken uns Regel Nr. 1, bevor hier irgendwer Hand anlegt, immer erst die Kostenfrage klären. Wenn man im Krankenhaus ist, vor jeder Tätigkeit den Arzt fragen, ob diese von irgendeiner Krankenkasse übernommen wird (Privatversicherung oder Medicare). Jede Behandlung oder Anwendung, jeder Test muss einer Nummer zugeordnet werden können. Hat diese keine Nummer, gibt es auch nichts erstattet. Eine Endabrechnung im Krankenhaus sieht interessant aus. Herr Doktor Miller hat ihnen die Hand geschüttelt, das macht xxx AUD, Herr Dr Meyer hat sie in Narkose versetzt, das macht xxx AUD, Herr Dr Smith hat sie operiert, das macht xxx AUD usw.

Klar, medizinisches Personal wird jetzt denken, ist doch in Deutschland auch so. Für die, die das alles schon wussten, ist doch supi! Herzlichen Glückwunsch den Schlaubergern dieser Welt. Ich gehörte leider zu den Unwissenden und musste durch die harte Schule des Lebens.

Viel Erfolg beim Eruieren der richtigen Krankenversicherung und beim ersten Arztbesuch in Australien! Kopf hoch, wird schon werden. Man wächst ja auch an den Aufgaben.

Wenn man irgendwann so gut wie alles verstanden hat, wird man feststellen, dass die medizinische Versorgung hier viel günstiger als in Deutschland ist. Ob sie besser ist? Wer weiß das schon. Optimistisch, wie ich bin, tröste ich mich damit, dass hier viele Menschen fidel herumlaufen.

Jetzt muss man nur noch einen guten Arzt finden. 

Schöne Grüße aus Melbourne!


Monday, 22 November 2010

Manchmal möchte ich einfach nur laut schreien! Eis!

Die Sonne scheint. Alle sind glücklich und wuseln umher. Ein echt netter Sonnentag. Ganz entspannt. Innenstadt von Melbourne. Da fehlt doch nur noch, genau, ein Eis.

AUD 5 für eine normale Kugel Eis. Vergoldet bekam ich diese nicht. Ich war mal einfach wieder einem dieser Kulturschocks ausgesetzt, die man dauernd erleidet, wenn man hier wohnt, aber nicht hier aufgewachsen ist. Dabei hatte ich doch nur Lust auf eine Kugel Eis. Völlig unschuldig bin ich in diese Eisdiele gegangen, um mir ein Eis zu kaufen. Mir wurde leicht schwindelig, als ich den Preis sah.

Wie teuer ist eine Kugel Eis in Deutschland? In meiner Stammeisdiele, Azzuro, kostet eine Kugel wohl so um die 60 Cent. Ist ja schon ein paar Jahre her, dass ich dort war. Im Sommer war ich damals (damals, hört sich witzig an) dort gewöhnlich mehrmals die Woche Kunde. Beim besten Willen kann ich mich da jetzt nicht dran erinnern, dass ich für drei Kugeln AUD 15 hinblättern musste. Oder doch? Ja, ich weiß, die Erinnerung spielt oft etwas vor, alles scheint so schön. Vielleicht kostet eine Kugel Eis in Deutschland ja wirklich AUD 5? Hab ich es einfach verdrängt? ACHTUNG ACHTUNG, dass muss umgerechnet werden. Mir ist klar, dass ich in Deutschland nie im Leben mit dem AUD bezahlt habe und mir folglich wohl nie jemand AUD 15 für ein Eis abverlangt hat. Danke aber vielmals für den Hinweis. Hab das mal rasch gemacht. Legen wir den heutigen Umrechnungskurs zugrunde, würde ein europäischer Tourist beim Kauf von drei Kugeln Eis schlagartig um EUR 10,84 ärmer.

Zur Eisdiele Azzuro, dass sind tausende Kilometer. Ein Besuch folglich zunächst erst einmal ausgeschlossen. An so was denkt man ja gar nicht, wenn man aus seinem Land wegzieht. Wer schreibt denn schon auf die Kontra Seite seiner Für- und Wider-Liste, Kugel Eis AUD 5? Hut ab, vor allen, die an so etwas denken. Ja, oft sind es die kleinen Dinge.

So ein Winter ist ja sogar auch hier in Melbourne lang. Paar Monate lang hatte ich mir kein Eis gekauft, deshalb war der Schock jetzt doch wieder genau so riesig, wie im letzen Sommer und im Sommer davor und in dem davor und in dem davor. Die haben ein Selbstbewusstsein hier. Die in der Eisdiele überreichen einem das bestellte Eishörnchen ganz ohne rot zu werden. Die sehen den Skandal nicht. Ich aber erinnere mich wieder, dass ich hier doch eigentlich kein Eis mehr kaufen wollte.

Es gibt ja bekanntlich Menschen, die müssen mit weniger als USD 1 am Tag auskommen. Die müssten also länger als fünf Tage sparen, um sich eine Kugel eis leisten zu können. Dann dürften sie allerdings aber nichts anderes essen und trinken. Eine Kugel Eis für AUD 5 ist happig, doch wenn man den Preis aus dieser Perspektive betrachtet, ja eigentlich schon fast pervers.

Aber, was soll ich machen? Kein Eis mehr essen? Unmöglich! Andere Länder, andere Sitten. Auch bei den Eispreisen. "Mitgehangen, mitgefangen!" Jetzt wohne ich hier, jetzt muss ich auch die Eispreise in Kauf nehmen. Ich habe mir das Eis gekauft, es war lecker. Gesundheitsexperten sind sich einig, eine Kugel Eis am Tag ist in Ordnung. Das muss man sich erst mal leisten können.

Wenn eine Kugel Eis AUD 7 kostet, dann höre ich auf...

Schöne Grüße aus Melbourne!

Sunday, 21 November 2010

Fiesta für alle!


Bei einem zweitägigen Straßenfest wird in Fitzroy getanzt und gefeiert was das Zeug hält. Einmal im Jahr feiern die spanisch sprechenden Einwanderer bei genialer Stimmung ihre Kultur.

Tanz, Musik und Leckereien der spanisch sprechenden Nationen für alle. Jetzt sind das sonnige Wochenende und die Feierei schon fast vorbei und es muss ein weiteres Jahr gewartet werden!

Ein Höhepunkt des Jahres ist diese Straßenparty. Warten lohnt sich allemal! Es ist ja immer so viel los, die Zeit geht schnell vorbei...

Schöne Grüße aus Melbourne!

Friday, 19 November 2010

Sounds of Silence – Uluru!


Manchmal fällt man echt auf alles rein. Alle schwärmen davon. Das muss man machen. Einmal im Leben zumindest. Es ist das Beste, was du je in deinem Leben machen kannst. Romantisch. Einzigartig. Wahnsinnig besonders. Wenn du eines machst in deinem Leben, dann das. Es gibt nichts Besseres. Empfehlenswert. Das ist total super! Wow! Der Knaller!

Ich mache mich also daran, die schönste Nacht in meinem Leben zu haben. Sounds of Silence – Dinner under the Stars! Uluru!

Ich steige in einen Reisebus, immer mehr Touristen drängen hinein und begrüßen mich auf Deutsch. Die steigen in den Bus und sagen: ‚Einen schönen guten Abend’. Na ja, zumindest sind sie höflich. Ich blicke mich um. Bin umringt von Touris, die sich an ihre Handtasche festklammern, als würden sie ertrinken. Die wird doch sonst geklaut. Ja, da warnt doch jeder Reiseführer vor. Gesprächsfetzen wabern zu mir herüber. „Meine Enkeltochter hat jetzt das Fahrradfahren gelernt, ganz toll macht sie das“. Ich fühle mich in bester Gesellschaft. Das kann ja heiter werden.

Ich sitze direkt hinter dem Fahrer, ich höre, was er über Funk empfängt. Über den Funkspruch einer Kollegin, ihr ist so langweilig, dauernd auf die ganzen Touristen zu warten, muss ich schmunzeln.

Raus aus den mittlerweile drei Reisebussen, kurzer Weg zu einer Aussichtsplattform. Dicht gedrängt stehen alle beisammen und trinken Sekt. Die Sonne geht unter. „So jung kommen wir nicht mehr zusammen“. Wie im Film und ich mal wieder mittendrin. Recht haben sie, man wird ja auch wirklich nicht jünger. Ganz entfernt am Horizont steht er, der gute alte Uluru. Ganz klein.

Sonne ist bald darauf auch schon weg. Auf geht es zu den Tischen, an denen wir essen werden. Wie schön, man darf in Gruppen zu acht an einem Tisch sitzen. Romantisch. Hinsetzen, der Kellner erklärt den Ablauf noch mal rasch und bestätigt, wie besonders wir doch alle sind. Der kennt mich doch gar nicht, vielleicht kann er Menschen einfach nur gut einschätzen. Jeder einzelne Tisch wird zur gegebenen Zeit an das bereitgestellte Buffet gebeten. Ich sitze am letzten Tisch und wenn immer ich mit meiner Truppe an der Reihe bin, ist schon alles abgegrast oder wurde bereits von mindestens einhundert Händen angefasst. Ich lasse es mir schmecken.

Die Landschaft ist schön. Da sitz ich nun. Der Nachbartisch feiert. Die haben ihre mitgebrachte norwegische Flagge auf den Tisch in der Mitte platziert. Lustig sind die und sie werden das im Laufe des Abends immer mehr.

Nach dem Hauptgang wird es ganz spannend. Ein Typ spielt für einige Minuten Didgeridoo. Gut, ist das auch vollbracht. Auf geht’s zum Nachtisch. Wie gesagt, ich bin in der letzten Truppe. Doch der Abend ist so schön, ich bin ganz entspannt, hier so mitten in der Wüste. Nachtisch ist dann auch schnell gegessen, jetzt wird meine Gruppe gebeten, noch einen Kaffee zu tanken, zu trinken, mein ich. An meinem Tisch sitzt ein Ehepaar aus England. Sie sind lange verheiratet, waren es beide vorher schon mal. Ja, dass weiß ich jetzt alles, obwohl ich das gar nicht wollte. Es geht nichts über Gruppentische. So gesellig. Gut, auf jeden Fall, der Ehemann wollte schon seit 1964 nach Australien, doch irgendwie wollte die erste Frau nie und dann kam immer was anderes dazwischen. Doch jetzt ist er endlich hier. Er erfüllt sich einen Lebenstraum. „Seit 1964 hab ich auf diesen Moment gewartet“. Der Hund der beiden ist gerade kürzlich verstorben und jetzt können sie endlich reisen. Ja, dass weiß ich jetzt auch. Es war ein süßer Hund, doch er bedeutete auch Verantwortung. Krampfhaft versuche ich ein Gähnen zu unterdrücken. Die Landschaft erinnert sie aber an Fuerteventura. Ein Australier an unserem Tisch findet das alles ganz toll und heitert uns immer wieder mit verdammt witzigen Episoden auf. Er ist seit vierzig Jahren verheiratet. Genial, wie klappt das denn, hat er da ein Rezept für so eine lange Beziehung? Nein, er versteht sich einfach nur gut mit seiner Frau. Sie passen gut zusammen. Ja, aber wo ist sie denn jetzt? Die Beiden fahren nie zusammen in Urlaub, da hat sie kein Interesse dran. Ist das etwa das Geheimnis?

Schon wird auch das Kerzenlicht ausgepustet und für eine halbe Minute erleben wir die völlige Stille plus Milliarden Sterne über unseren Köpfen. Sounds of Silence. Die Norweger müssen trotzdem kurz flüstern.

Eine Frau schmeißt das Licht ihrer Taschenlampe an den Himmel und erklärt einige Minuten die Konstellation der Sterne. Wahnsinn.

Ab geht es in den Bus und fertig! Die schönste Nacht meines Lebens? Klar! Ich hatte schon schlimmere!

Schöne Grüße aus Melbourne!

Thursday, 18 November 2010

Karl Koala spricht Tacheles!

Koala kommt in den Saloon...

In einer Bar in Queensland wird mir die einzigartige Gelegenheit geboten Karl Koala zu interviewen. Denn dieser schaute grad dort vorbei. Reiner Zufall und Karl Koala!
 
Australien-Ereignisse: Guten Abend Herr Koala, schön dass Sie sich die Zeit nehmen, mit mir zu sprechen.

Karl Koala: Ja, das mache ich doch gerne, wenn ich schon mal hier bin. Was nicht oft vorkommt, muss ich jedoch gleich dazu sagen.

Australien-Ereignisse: Herr Koala, was hat Sie dazu bewegt diese Bar zu betreten?

Wednesday, 17 November 2010

Menschrechte oder Oasenstadt?

Die Tourismusindustrie ist unzufrieden, die Touristen bleiben weg. Mehr Touristen müssen her. Aber wie? Experten empfehlen die Wüstenlandschaft Australiens in eine Art Dubai zu verwandeln. Australien erfindet sich am liebsten täglich neu und erscheint orientierungslos.

Melbourne ist so europäisch, hört man immer dann, wenn jemand den Namen Melbourne ausspricht. Nun soll also auch noch die australische Wüste so wie Dubai werden, die Experten raten der Tourismusindustrie, auch mal um die Ecke zu denken. Warum machen sie ausgerechnet das denn dann nicht auch mal?

Warum werden die einzigartigen verfügbaren Verkaufsargumente, die Einsamkeit, die Weite, die Ruhe, die Farben des Sandes, der Steine, der Berge, des Himmels und des Ozeans nicht genutzt, um Reisende von einem Urlaub in Australien zu überzeugen? Warum dieses ewige imitieren wollen? Australien hat Qualitäten. Man ist jedoch immer versucht, so zu sein, wie irgendein anderes Land oder eine andere Stadt. Genau so wenig wie Melbourne europäisch ist, wird die Wüste so werden wie Dubai. Ein paar Straßencafés machen kein Europa und eine Wüste noch kein arabisches Emirat aus. Der gemeine Tourist fährt in den Urlaub, um neue Kulturen zu entdecken. Auf der Reise möchte er andere Landstriche sehen und neue Eindrücke gewinnen. Die schönsten Tage im Jahr sollen besonders sein, aus ihnen schöpft er neue Kraft und bringt neue Eindrücke und Ideen mit nach Hause. Möchte er da wirklich aus dem klimatisierten Hotelzimmer im 45. Stock auf den Uluru blicken? Ist das einmalig und ist es das, was er hier erwartet in Australien? Eher selten hört man Urlauber berichten, dass sie einen ganz tollen unvergesslichen Aufenthalt hatten, weil alles so war wie zu Hause.

Monday, 15 November 2010

Sechs beliebte Stadtteile in Melbourne?

Welche sind das? Gute Frage. Kommt drauf an, wen man fragt. Es gibt so viele Antworten, wie es Befragte gibt. Logo. Wie immer im Leben kommt es drauf an. Allgemeingültige Antworten gibt es da nicht. Hast du viele Kinder, eins, zwei, drei, vier und planst vielleicht sogar noch ein Fünftes? Dann kommt wohl doch eher ein etwas ruhiger, grüner Vorort, da mehr Platz und günstiger, infrage. Hört sich so an, als würdest du in Stadtteilen wie Kensington, Kew oder Hawthorn dein Glück finden?! Willst Du was erleben, bist du Student, gehst du jeden Abend aus? Dann wohl doch eher St Kilda, Fitzroy, Prahran oder Carlton. Man, das ist jetzt so stark verallgemeinert. Hätte ich eine Antwort auf alles, dann wäre ich …

Am Meer ist es herrlich. Es lässt sich aber auch tatsächlich ganz gut in irgendeinem grauen Stadtteil weit entfernt vom Meer wohnen. Auch gut. Klar, da in den grauen Ecken, da wohnen oft die echt ganz ‚trendigen’. Wo immer man auch wohnt. Cool sein, das kommt von innen, das ist ein Gefühl, da kann der Stadtteil einem auch nicht viel helfen.

Hier ein kurzer Überblick über die kleine Auswahl an Stadtteilen im inneren Stadtgebiet von Melbourne, nur um mal eine Idee zu bekommen, was hier so geht, in den Stadtteilen, die nicht am Meer liegen.

Prahran
Klassische viktorianische Häuser neben absolut modernen Komplexen. Ein gelungener Mix aus Alt und Neu. Es gibt viele Buchläden, Kinos, unzählige Boutiquen, Cafés und Restaurants entlang der Chapel- oder aber auch der Greville Street. Prahran ist gleichermaßen beliebt bei Modeinteressierten, Feinschmeckern und Partygängern.

Ein Tag in Prahran ist immer eine gute Idee. Da wir in Australien sind, sollten wir nichts überstürzen und zuerst einmal in einem der unzähligen Cafés frühstücken gehen. Dann sollte einkaufen auf dem Plan stehen. Möchte man die ganze Chapel Street entlang schlendern, benötigt man sicherlich mehrere Stunden, doch es lohnt sich.

Hat man die ernsthafte Absicht in jedes einzelne Geschäft auf der Chapel Street reinzustöbern, muss man zwischendurch einen Lunchstop einlegen, um bei Kräften zu bleiben. Das Gute in Prahran ist, dass man nicht lange überlegen braucht, in welchem Café man sich stärken möchte. Es gibt so viele Cafés und Restaurants, man kann quasi immer und überall stoppen, um sich in ein Café fallen zu lassen. Nach dem Lunch sollte jedoch mehr shoppen auf dem Plan stehen, es gibt über tausend Geschäfte. Man darf natürlich auch nicht zu vergessen, die Leute zu beobachten. Ein alles in allem bunter Mix bestehend aus Singles, Familien mit kleinen Kindern und Hund, verliebten Paaren, halb nackten Mädchengruppen, aufgeregten Teenagern und gehetzt wirkenden Geschäftsleuten. Am besten macht man das bei einem leckeren Kaffee in einem der Straßencafés.

In der ‚Chapel Off Chapel’ kann man sich am frühen Abend eine Theater- oder Musikaufführung ansehen. Dann ist es ja auch schon wieder Zeit, etwas zu essen. Und danach tanzen gehen? 

Prahran schläft ‚fast’ nie.

Tipps:
Borsch, Vodka & Tears. 173 Chapel Street, Prahran. Polnisches Cafe/Restaurant/Bar

Globe Café. 218 Chapel Street, Prahran, VIC, 3181. Frühstück, lunch und Abendessen im ehemaligen Gericht von Prahran. Australische Küche beeinflusst von Europäischen Traditionen.

Gorman. Ein Modelabel aus Melbourne. Nicht nur die Kleidung ist ansprechend auch die Inneneinrichtung dieser Boutique ist absolut sehenswert. Ein Platz zum Wohlfühlen, anfassen und staunen.

Design a Space. Hier wird noch unbekannten Designern die Möglichkeit geboten ihre Waren anzubieten, um den Durchbruch zu schaffen. Man kann das eine oder andere Schnäppchen machen und kauft vielleicht ein Stück des Kults von morgen.

Richmond
Richmond ist einer der ältesten Stadtteile in Melbourne. Das Bild wird bestimmt von kleinen Reihenhäusern und von ansprechenden, zu Apartments oder Stadthäusern umgebauten, Fabrikhallen und Lofts. Nicht nur das, Richmond ist auch einfach fantastisch zur Schnäppchenjagd. Die Bridge Road, beherbergt fast nur ‚Factory Outlets’. Es gibt es auch eine Menge Cafés und Restaurants, in denen man frühstücken, lunchen und noch einen leckeren Kaffee trinken kann.

Sobald jedoch die Geschäft gegen sechs schließen, wird es hier eher ziemlich still. Viele Restaurants und Cafés sind dennoch geöffnet, doch so richtig aufregend ist es dann hier nicht mehr. Richmond ist eher eine reine Shopping Adresse. Hier gibt es auch Ikea.

Tipp:
Richmond Hill and Larder. 48-50 Bridge Road, Richmond. Hier gibt es tollen Käse, nicht selbstverständlich in Oz!

Yarraville
Oft genug sagen, kann man es gar nicht, der Westen rockt und Yarraville ganz besonders. Mit dem Zug, der Werribee Line, ist man schnell von der Flinders Street die paar Haltestellen nach Yarraville gefahren. Yarraville ist ein sich schnell entwickelnder Stadtteil. Auf der Anderson und der Ballarat Street finden sich Cafés, Restaurants, Bioläden, Bäckereien, kleine Boutiquen und ein Kino im Art Deco Stil, erstmals eröffnet in 1938. Es macht einfach Spaß sich hier aufzuhalten.

Tipps:
The Bank Food and Wine Bar. 13 Ballarat Street, Yarraville. Gute Weinauswahl, leckeres Essen gegenüber dem Kino, hier ist man mittendrin in Yarraville.

Sun Theatre. Art Deco Kino.

South Melbourne
Noch vor ein ungefähr vier bis fünf Jahren war es hier gar nicht so doll, aber das hat sich schnell geändert. South Melbourne liegt genau in der Mitte zwischen der Innenstadt und dem Strand. Emerald Hill ist umgeben von schönen viktorianischen Häusern. Ganz entspannt durch die unterschiedlichen Boutiquen, Küchenzubehör Geschäfte, Inneneinrichter, Buchläden, Restaurants, Cafés und Bars zu stöbern, das ist South Melbourne.

Tipps:
Gas. 253 Coventry St, South Melbourne. Hier dreht sich alles ums genießen. Bei der Lektüre der Tageszeitung kann man sich mit kleinen und großen Happen verwöhnen lassen.

South Melbourne Markt. Wer braucht da noch einen Supermarkt?

St Ali Dinners. 12-18 Yarra Place. Café und Dinner gibt es auch!

Carlton
Hier wohnen viele italienische Einwanderer. Spaziert man die Lygon Street entlang, kommt man an Restaurants, Cafés und Delikatessen Geschäften vorbei. Ein Besuch lohnt sich zu jeder Tages- und Nachtzeit. Freundliches Treiben herrscht hier eigentlich immer. Leider gibt es auch hier mittlerweile immer mehr Geschäfte der großen Ketten.

Tipps:
Cafe Brunettis. Drummond Street. Hier springt einem sofort der Begriff Kuchenschlacht in den Kopf. Die Kuchenauswahl ist atemberaubend und lecker. Bis spät in die Nacht sitzen die Gäste bei Kaffee und Kuchen und plaudern.

DOC. 295 Drummond Street. Pizzen :-)

Fitzroy
In diesem Stadtteil gibt es viele echt günstige Cafés, Restaurants, Buchläden, Second Hand Läden und Galerien, das hauptsächlich entlang der Brunswick Street und der Gertrude Street. Alles ist ein wenig dreckig, heruntergekommen, unaufgeräumt und auf Bohemien getrimmt. Es gibt kaum grün, dafür viel grau. Möchte man komplett ignorieren, das Melbourne am Meer liegt, ist das der Platz, den man unbedingt aufsuchen sollte. Eine gelungene Abwechslung zu dem ewig blauen Himmel über Melbournes Stränden. Abends ist hier in den Bars richtig viel und lange was los.

Tipps:
Cruzao Arepa Bar, Brunswick Street. Südamerikanische Bar, leckerer lunch Treffpunkt
Le Cellier, 231 Brunswick Street. Bistro mit Frankreich Feeling.

Provincial Hotel, 299 Brunswick Street. Pub und Restaurant, äußerst leckere Gerichte. Das Essen und die Stimmung sind beide so perfekt, dass man darüber hinwegsehen kann, dass alles ein wenig abgelebt aussieht. Oder muss das so? Gehört wahrscheinlich mal wieder zum Charme der Brunswick Street. Hier sind doch alle so cool.

Es gibt ja noch unzählige weitere Stadtteile. Da kommt irgendwann noch mehr davon…

Hier ein Überblick über die Stadtteile am Meer

Schöne Grüße aus Melbourne!

Sunday, 14 November 2010

32,7 Grad

Nicht umsonst wird Australien auch Down Under genannt. Wie immer steht hier alles Kopf. Auch an so einem ganz harmlosen Sonntagabend.

32,7 °C und das spät abends! In Westaustralien in Telfer schwitzen jetzt alle. Leicht bekleidet wälzen sie sich im Bett von der einen Seite auf die andere und versuchen zu schlafen. Es ist heiß. Die Klimaanlage läuft bei vielen auf Hochtouren. In Mt Wellington in Tasmanien haben die Leute sich heute hingegen im Flanellschlafanzug ins Bett begeben. Denn dort sind es nur 5 °C.

Wie viele Uhr ist es denn da jetzt gerade? Nicht genaues weiß man spontan nicht! Wann wird es hier dunkel, wie viel Uhr haben wir eigentlich? Kompliziert ist das, eine richtige Wissenschaft. Die unterschiedlichen Uhrzeiten nerven ja schon gewaltig, jedes Land hat eine andere Zeit. Die einen mögen die Sommerzeit, die anderen wieder nicht. Manche Länder stellen ihre Uhr nur eine halbe Stunde vor. Ja, halbe Stunde!

Hier ist alles durcheinander. Die Uhrzeiten und das Wetter wohl auch. Es lässt sich nicht einfach sagen, in Westaustralien sind die Nächte jetzt immer alle heiß. Nein, so einfach wird es einem nicht gemacht. Durcheinander herrscht auch bei den Temperaturen.

Neusüdwales: Homebush 26.2 °C. Thredbo 8,8 °C.
Südaustralien: Moomba 25,1 °C. Mt Gambier 8,3 °C.
Westaustralien: Paraburdoo 33,3 °C. Cheadanup 12,6 °C.
NT: Tindal 31,8 °C. Alice Springs 19,7 °C.
Tasmanien: Flinders Island 13,7 °C. Mt Read 4,8 °C.
Queensland: Birdsville 29,2 °C. Stanthorpe 16,3 °C. Victoria. Rutherglen 18,9 °C. Mount William 5,5 °C.

In Perth ist es gerade 23.24 Uhr! In Adelaide 21.54 Uhr! In Melbourne 22.24 Uhr! In Darwin 20.54 Uhr! In Sydney 22.24 Uhr! Auf den Cocos Keeling Inseln 17.54 Uhr! In Cairns 21.24 Uhr!

Der eine oder andere wird sicherlich schon mal eine Fähre, einen Zug oder Flugzeug verpasst haben, weil er die Zeitverschiebung zwischen den einzelnen Regionen nicht bedacht hat. Das ist ja menschlich. Gehört habe ich sogar mal von einer, die duschen gegangen ist und sich dachte, genial, „da kannst du dir ganz frisch geduscht den Sonnenuntergang am Uluru ansehen“. Als sie aus der Dusche raus kam, war es stockfinster. Die hat mehr als doof geguckt. Übrigens schreibt die genannte Person sogar einen blog aus Australien und wohnt, wenn mich nicht alles täuscht, glaub ich in Melbourne.

Schöne Grüße aus Melbourne!

Saturday, 13 November 2010

Kellnerin, Pilot und Cowboy in William Creek

Gebräunt, faltig und zufrieden grinsend sitzt der Pilot mit einer Dose Bier im Stubbyholder an der Theke. „Ich habe mal eineinhalb Jahre in Deutschland gelebt, kann mich aber an den Namen des Ortes nicht erinnern“. …es gibt doch so viele Orte in Deutschland. „Es war schön da, aber in Australien bin ich lieber. Ich war 15 Jahre mit einer Deutschen verheiratet. Vier Monate im Jahr lebe ich in William Creek, die restlichen Monate verbringe ich in Sydney“. Seine Zeit füllt er aus mit Rundflügen für Touristen über Lake Eyre und das Outback in Südaustralien. Das Flugzeug kann er nach Feierabend quasi fast vorm Pub parken. Na ja, nicht ganz, ein paar hundert Meter sind es doch bis zum kleinen Flughafen des Ortes.

Australien und das Outback . Immer wieder witzig, wenn Leute fragten, warum möchtest du soweit fahren, da ist doch nichts, was willst du da? Es gibt so viel zu sehen und zu erleben, man muss nur hinsehen. Für manch einen mögen die Landschaft und die Orte im Outback trostlos sein. Doch es gibt unzählige Blumenarten, unterschiedliche Steine, Sandarten und Vögel und verwunschen verwachsene Bäume und dann sind da noch all die Menschen, mit denen man sich unterhalten kann. Was machen die da alle in dieser ‚Leere’? Meine Neugierde ist ungebrochen. Ich möchte einen vernünftigen Grund hören, da nicht hinfahren zu wollen. Aber das mit der Vernunft, dass ist ja auch immer Ansichtssache.

Die Kellnerin im Pub ist für ein Jahr in William Creek. Schluck. Ein ganzes Jahr im Nirgendwo. Nicht ganz sicher bin ich, aber es gibt dort nur drei Einwohner (die Kellnerin zählt bereits zu den dreien) und ein paar Piloten, die Saisonarbeiter.

Sie hat einen ganz genialen Grund, warum sie sich dazu entschlossen hat, sich im Nirgendwo, 210 km nördlich von Maree und 166 km östlich von Coober Pedy, zu erreichen über eine unbefestigte Piste, in Südaustralien, um eine Anstellung beworben zu haben. Ich bin mehr als fasziniert. Sie braucht Geld und davon ganz viel, für eine geplante große Europa Reise. In William Creek gibt es keine Verführungen. Es gibt keine Restaurants, Schuhgeschäfte, Boutiquen, Buch- und/oder Plattenläden, Kinos. Die Miete ist verschwindend gering. Eigentlich alles was sie verdient, kann sie für ihren Traum zurücklegen. Besser geht es doch gar nicht. Sie erzählte sie hat so viel Spaß, ihre Tage vergehen wie im Fluge, es kommen so viele Leute im Pub vorbei, dass es gar nicht langweilig werden kann. Kann ich sogar nachvollziehen, als ich sie dabei beobachte, wie sie den an der Theke sitzenden Gästen lautstark deren Horoskop aus der zwei Tage alten Tageszeitung vorliest.

Das Gericht, das ich bei ihr bestelle, ist ausgegangen. Quer ruft sie durch den Gastraum und über die Köpfe der am Tresen sitzenden ‚Cowboys’, ob es auch was anderes sein darf. Alle Augen sind auf mich gerichtet. Mein Gesicht fühlt sich so rot an, wie der draußen tobende Sonnenuntergang, als ich zurückrufe, dass ich Vegetarierin bin. Ein in Jeans und roten und braunen Staub gekleideter Typ, gibt daraufhin einen grunzenden, ungläubigen aber freundlichen Schnauflaut von sich „Hey, du bist hier im Vieh-Land.“

Ich verstehe nicht, wie es alle in dem Ort hinkriegen, dass man sich nach einigen Minuten so zugehörig fühlt. Der Pilot und ich sind uns einig, William Creek hat einen echt guten „Vibe“. Der Kaffee dort ist auch ein echter ‚killer’! Nun sitze ich hier in Melbourne im Regen und ertappe mich dabei, dass ich ein ganz klein wenig Heimweh nach William Creek habe.

Schöne Grüße aus Melbourne!

Friday, 12 November 2010

Heuschrecken, Kreditzinsen und Wellensittiche

Mal wieder einer dieser Tage. Man kann sich nur schwer entscheiden, was einen mehr aus der Fassung bringen soll. Als wäre es nicht schon genug, dass heute die Kreditzinsen auf ungefähr 7,86 Prozent angehoben wurden, oder das mir wieder einfiel, dass Hamish und Andy (meine Oz Lieblings Radio-Moderatoren) am 3. Dezember ihre letzte Show machen, nein auch die Heuschrecken sind heute hier eingetroffen. Im Rest von Victoria schwirren sie ja schon etwas länger herum. Jetzt auch in Melbourne.

Schon 200 Anrufe gab es bei der Heuschrecken Hotline. Und über Nacht sind sie angekommen. Pfiffig sind die, dann es ist ja angenehmer zu reisen, bei niedrigeren Temperaturen. Für Autofahrer bietet sich das nächtliche Reisen nicht so an, zu leicht kann es einem passieren, dass man Skippy und Co dabei überfährt und das möchte ja niemand.

Heuschrecken und andere. Hier in Australien ist das Ungeziefer oft ein Tick größer als im alten Europa. Erst neulich bewies sich das mal wieder, als ich an einer Pommesbude eine deutsche Touristin gesehen habe, die eine riesige Motte auf dem Rücken sitzen hatte. Es sah allerdings aus, als hätte sie da einen Wellensittich sitzen. Piraten haben da oft einen Papageien sitzen, nur ein Vergleich, damit man sich da jetzt auch das richtige Bild von machen kann. Die Dame war natürlich perfekt ausgestattet, wie sich das für einen zünftigen Urlaub in Australien gehört. Hose mit abtrennbaren Beinen, in beige, dazu passende beigefarbene leichte Baumwollbluse, dunkelbraune Wanderschuhe und der breitrandige schützende Hut hat auch nicht gefehlt (obwohl es dunkel war?). Ich könnte wetten, dass hat sie bereits seit dem Abflug in Düsseldorf so angehabt. Nichts gegen Düsseldorf jetzt, fiel mir nur spontan ein, der Ort. Sie sah auf jeden Fall aus, als wolle sie gleich den Amazonas runterrudern. Und das ganz auf eigene Faust. Also nur gut, dass sie zumindest eine Riesenmotte auf dem Rücken sitzen hatte, so hat sich der Aufwand mit dem Einkleiden doch zumindest gelohnt. Die Riesenmotte stand ihr richtig gut. Ist mal was anderes. Obwohl sie also so hammermässig und für so ziemlich jedes Abenteuer ausgerüstet war, hat sie es nicht geschafft, ihre Tochter, die lediglich drei Personen vor ihr in der Schlange anstand, zu entdecken. Mit schräg offenem Mund hat sie umhergesucht und ist mit ihrem Burger samt Riesenmotte (Wellensittich) auf dem Rücken wieder abgerauscht. Dass diese sie beinahe in die Nacht davon getragen hätte, hat sie auch nicht gemerkt. Ist doch auch richtig schön, wenn man nicht alles merkt. Andere müssen Drogen nehmen, um diesen Zustand zu erreichen.

Ja, Australien ist echt nichts für ‚Warmduscher’. Extreme Kreditzinsen, Riesenmotten und Heuschreckenplagen, und, dass sind ja nur einige Gefahren. Ich kann noch stunden- wenn nicht wochenlang von ihnen berichten.

Nur noch mal ganz kurz. Und jetzt alle. Die Heuschrecken Hotline bittet um Mithilfe.

Bin gleich unterwegs in der Nacht, ob ich wohl lieber meinen Tropenhut aufsetze, wenn ich ausgehe? Sicher ist sicher.

Schöne Grüße aus Melbourne!

Thursday, 11 November 2010

Movember, Mo Bros & Mo Sistas!


 Es ist November und jeder der Bartwuchs hat, kann mitmachen beim Movember. Movember geht ganz einfach. Mann rasiert sich morgens, leider nur auf der Oberlippe, nicht. Und das den ganzen November über. Den ganzen November lang darf Mann dann aussehen wie unser aller Liebling aus Hawaii, Tom Selleck. Der wohnt doch echt da? Oder aber auch wie der Borrat aus Kasachstan oder der ganz herkömmliche Porno-Peter aus Geelong. Je nachdem. 

Das ist jetzt völlig wertfrei dahin gesagt, damit will ich nicht sagen, dass die Männer in Geelong weniger sexy sind, als die Männer in Hawaii. Würde mir im Traum nicht einfallen, so etwas auch nur ansatzweise zu behaupten. Geelong, das ist übrigens ein kleiner Ort in Victoria, Australien.

Movember, wo kommt denn das her? Mo, das ist eine Abkürzung, die Ozis kürzen und verniedlichen doch alles so gerne, für Moustache. Moustache heißt Schnurrbart. …vember, das ist der Rest von November. Zusammengesetzt wird das also dann der Movember!

Ein paar australische und sehr einfallsreiche Jungs haben vor ein paar Jahren aus dem November kurzerhand den Movember gemacht, um damit den Kampf gegen den Prostatakrebs zu unterstützen. Auf der Movember Homepage kann man sich registrieren und dann Freunde, Familie und Kollegen bitten, einen finanziell zu unterstützen. Die gesammelten Spenden gehen an die Movember-Stiftung, die diese an die Prostatakrebs-Stiftung weiterleitet.

Movember findet derzeit in Neuseeland, USA, Kanada, Großbritannien, Finnland, Holland, Spanien, Südafrika und Irland statt.

Die Schnurrbart Träger nennt man Mo Bros. Was bitte schön soll das denn schon wieder heißen? Bro dass ist doch eine Kurzform, wie sollte es auch anders sein. Bro ist die Kurzform für Bruder. Damit nicht genug, Sistas gibt es auch noch. Was wären die Bros denn bloß ohne ihre Sistas? Anderes Thema, ich weiß!

Sista ist die Kurzform für Schwester. Die Mo Sistas sind in diesem Fall nicht die Schwestern, sondern die Partnerinnen der Mo Bros. Sie begleiten ihre Männer oder Partner zu Mo Partys und helfen ihnen beim Spenden sammeln. Aber sind wir nicht alle irgendwie Schwestern? Möchte jetzt aber nicht abdriften...

Hier in Australien laufen im Movember, sorry November, unheimlich viele Schnurrbartträger herum. Und das ist auch gut so. Die Mo Bros bieten viel Gesprächsstoff, somit werden hoffentlich immer mehr Leute auf die Männerkrankheit aufmerksam. Wer sich jetzt hat in Movember Laune bringen lassen und sowieso schon immer davon geträumt hat wie Tom Selleck, oder Higgins (nicht so gut) auszusehen, einfach hier auf die Webseite von Movember Australien klicken!

Schöne Grüße aus Mohaiii, Melbourne!


Wednesday, 10 November 2010

Wildblumen im Roten Zentrum!

Blütenmeer im Outback. Wenn der weiße Flieder wieder blüht, sing ich bla bla bla. Flieder hab ich jetzt nicht gesehen im Outback, dafür aber hundert andere Blumenarten, blühende Büsche und Bäume.

So viele unterschiedliche Arten gibt es. Ungern möchte ich jemanden enttäuschen, doch das hier ist keine Botaniker-Info-Plattform. Ich nenne einfach mal ein paar Blümchen, zur Einstimmung sozusagen. Tiny Purslane, Broad-Leaf Parakeelya, Goodenia vilmoriniae, Yellowtop, Tall Mulla Mulla, Large Green Pussytail, Sturt’s Desert Pea, Schenkia australis, Minnie Daisy, White Paper Daisy, Woolly-Headed Burr Daisy, Poached Egg Daisy, Bush Tomato, Australian Bluebell, Yellow-keeled Swainsona, Rosy Dock, Sturts Desert Rose, Desert Grevillea, Scholtzia uberiflora. Der interessierte Leser kann diese ja nun in einem Pflanzen-Lexikon nachschlagen…

Die Buschblumen im Outback und im Zentrum Australiens blühen. So viel hat es im Herbst und Winter geregnet, dass das ‚rote Zentrum’ Australiens derzeit mit ruhigem Gewissen als ‚grünes Zentrum’ bezeichnet werden kann. Die Bewohner der Region freuen sich und schwellen stolz die Brust, dies kommt nicht oft vor. Sie meinen, dass viele Fremde diesen Zustand in der Art nie erleben werden. Was ganz besonderes sei das Blütenmeer.

Gut, hier wird schon das eine oder andere Mal übertrieben, vielleicht wollten sie auch nur besonders nett sein. Ist es nun was Besonderes oder sieht es im Outback um diese Jahreszeit immer so aus? Herausfinden wird man es wohl nie so richtig. Ist ja auch egal. Zauberhaft anzusehen ist es auf jeden Fall, wenn im roten Sand unzählige bunte Blumen blühen und Gräser kniehoch stehen. Blumen, die sich wie ein Teppich über Ebenen legen und bis an Bergketten heran wachsen. Paradiesisch.

Hitze. Trockenheit. Staub. Und doch, die Blumen, Sträucher, Bäume blühen und wachsen lustig vor sich hin. Ganz so, als sei es doch wirklich das einfachste der Welt bei diesen Bedingungen zu überleben. Fröhlich und munter stehen sie auf den Dünen und verbreiten eine noch bessere Laune, als man sie eh schon hat bei einem Trip durchs Rote Zentrum.

Wer es irgendwie schafft, gleich noch losfahren…

Schöne Grüße aus Melbourne!